Allnet Flat-Tarife und ihre Tücken

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Die Mobilfunkgebühren kennen schon seit Jahren nur eine Richtung: Sie bewegen sich stetig nach unten. Abzuwarten bleibt, ob der Preisdruck auf dem deutschen Mobilfunkmarkt durch die geplante Fusion von o2 und E-Plus abnimmt. Die aktuell interessantesten Angebote für Smartphonebesitzer sind Allnet Flats, mit denen Telefonate in alle deutschen Netze kostenfrei möglich sind. Bei nahezu allen Anbietern ist außerdem die mobile Internetnutzung in den Tarifen enthalten.

Der Teufel steckt aber auch bei diesen eigentlich sehr transparenten Tarifen im Detail: Nicht jeder Anbieter bietet eine kostenlose Mailbox, bei einigen ist eine SMS-Flatrate enthalten, bei anderen kann eine SMS-Flatrate dazugebucht werden und bei wieder anderen ist eine SMS-Flatrate generell nicht möglich. Eine gute Übersicht bietet das Vergleichsportal www.allnet-flats-vergleich.de. Tarife lassen sich dort nicht nur nach den monatlichen Gebühren sortieren, sondern auch nach dem verwendeten Netz, den Inklusivleistungen oder speziellen Boni für Rufnummernmitnahme.

Flat ist nicht Flat – wo Mobilfunkanbieter tricksen

Dass nicht jede Flatrate tatsächlich unbegrenzte Nutzung ermöglicht, ist spätestens seit den Drosselplänen der Telekom bekannt. Die Mobilfunkanbieter begrenzen die Nutzung allerdings schon sehr viel eher. Bei Allnet Flats ist im Durchschnitt bei 500 MB Datenvolumen Schluss mit der schnellen Geschwindigkeit, der Anbieter drosselt dann auf ISDN-Niveau oder sogar noch langsamer. Das Surfen macht mit diesen Geschwindigkeiten keinen Spaß mehr. Ein höheres Datenvolumen gibt es nur gegen Aufpreis. Selbst SMS-Flatrates sind nicht unbedingt tatsächlich Flat, einige Anbieter kappen die kostenfreien Kurznachrichten, wenn mehr als 3.000 SMS pro Monat versendet werden. Dank Whatsapp und anderen Instant-Messengern nimmt die SMS-Nutzung zwar immer weiter ab, Powernutzer erreichen aber dennoch schnell 100 SMS pro Tag.

Immerhin gibt es bei den Telefonieflatrates grundsätzlich keine Einschränkungen. Unbegrenztes Telefonieren in alle deutschen Mobilfunknetze und das deutsche Festnetz ist tatsächlich möglich. Die meisten Tarife der Mobilfunkdiscounter enthalten allerdings Fair-Use-Klauseln, die es dem Unternehmen ermöglichen, bei mehr als 15.000 Minuten Telefonie im Monat den Vertrag außerordentlich zu kündigen. Umgerechnet sind das allerdings mehr als 8 Stunden pro Tag und die werden wohl auch Vieltelefonierer nicht dauerhaft erreichen.

Den perfekten Tarif finden – Allnet Flats für jeden Nutzertyp

Die Idee der Allnet Flat klingt zunächst verführerisch: Einmal im Monat werden immer dieselben Gebühren abgebucht, wirkliche Schwankungen gibt es nicht. Teilweise lohnt sich eine Allnet Flat aber gar nicht. Wer nur sehr wenig telefoniert und das Handy in erster Linie zum Surfen verwendet, ist mit einer reinen Internetflat für unter 10 € deutlich besser bedient als mit einer Allnet Flat, die immer mindestens 19 € kostet.

Für die meisten anderen Nutzer lohnt sich eine Allnet Flat, hier sollte die Auswahl aber nicht nur anhand des Preises getroffen werden. Wer öfter im Ausland Urlaub macht, sollte sich vorher über die Roaminggebühren und eventuelle Auslandspakete des Anbieters informieren. So bietet blau.de beispielsweise für 19,90 € ein acht Tage gültiges Auslandspaket, mit dem 150 Minuten aus dem europäischen Ausland telefoniert und 300 MB Datenvolumen verbraucht werden können. Bei anderen Anbietern gibt es dieses Paket in der Regel nicht, hier fallen für jedes Telefonat und jedes verbrauchte Megabyte Gebühren an.

Neben Auslandsgebühren ist auch der Service ein wichtiger Faktor. Ein besonders günstiger Tarif nützt nur wenig, wenn der Anbieter keine Nano-SIM-Karten anbietet und der gerade abgeschlossene Vertrag fürs zukünftige Smartphones praktisch gar nicht nutzbar ist, weil die passende SIM-Karte nicht geliefert werden kann. Auch ein schneller und günstiger Service ist ein wichtiger Entscheidungsfaktor, denn bei Problemen ist dieser die erste Anlaufstelle.

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