devolo Home Control im Test: Überwachung, Heizungssteuerung & mehr

devolo Home Control Header

Nicht nur Gigaset hat ein System zur Überwachung der eigenen vier Wände am Start, wir durften in den letzten Monaten auch eine Alternative namens Home Control von devolo testen. Der Hersteller ist sicher besonders für seine Netzwerklösung dLAN bekannt, die über den Stromkreislauf geregelt wird, mit Home Control ist aber ein weiteres durchaus attraktives Paket verfügbar. Uns hat man ein recht großzügiges Paket zur Verfügung gestellt, mit einer großen Anzahl der angebotenen Module.

Mit am Start war für uns die Homebase, ein Rauchmelder, eine mobile Fernbedienung, eine fest installierbare Fernbedienung für Indoor, Bewegungsmelder, smarte Steckdosen, ein Fensterkontakt, ein Raumthermostat und ein Heizkörperthermostat. Es gibt aber noch weitere Module, wie zum Beispiel den Wassermelder oder auch die Alarmsirene. Ein paar Euro kann man bei einem großen Paket durchaus loswerden, die einzelnen Module kosten zwischen 40 und 100 Euro, das Startpaket ist ab 219 Euro zu bekommen.

Erste Einrichtung, Installation

Der wichtigste Bestandteil ist die Homebase, die irgendwo in einer eigenen Steckdose Platz finden muss und mit dem Heimnetzwerk verbunden. Nichts leichter als das. Die Einrichtung habe ich über die Weboberfläche gemacht, was selbsterklärend und ebenso einfach ist, die Android-App hingegen ist zum Zeitpunkt des Artikels und im Testzeitraum keine attraktive Alternative, dazu aber später mehr. Ist die Basis verbunden, folgen die Module, die in der Weboberfläche ausgewählt werden, danach geschieht quasi alles automatisch.

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Einrichtung der Module immer samt Video + Textanleitung

Im Prinzip lief alles problemlos, nur die uns beiliegende Fernbedienung wollte sich zu Beginn einfach gar nicht verbinden, hat sich nach mehreren Versuchen dann irgendwann aber doch überreden lassen. Zur Einrichtung gehört natürlich nicht nur das Verbinden der Module, sondern auch die Installation, wozu die Platzierung in der Wohnung gehört, wie auch die Konfiguration innerhalb der Software.

Der Hersteller legt zu allen Modulen diverse Tools bei, beim Bewegungsmelder beispielsweise kleine Schrauben und Material zum Ankleben des Moduls, beim Rauchmelder sind es Schrauben + passende Dübel. Die erste Stromversorgung ist ebenso mit dabei, nahezu alle Module laufen mit Batterien unterschiedlichster Art. Die halten übrigens recht lange, das Heizungsthermostat (sehr leicht zu installieren) hat nach vier Monaten noch 62% Akku übrig, das Raumthermostat sogar noch 95%, nur die Batterie der kaum genutzten mobilen Fernbedienung ist überraschenderweise bereits leer.

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Weboberfläche / App

Während devolo eine recht gute Weboberfläche für Home Control bietet, ist die Android-App mittelmäßig bis schlecht. Ein Blick in die Bewertungen im Play Store sagt alles, die liegt bei durchschnittlich 2,2. Ich bin insgesamt zufrieden mit dem System, dazu komme ich später noch, die App ist aber gemessen am Preis des gesamten Pakets echt eine Frechheit. Zwar funktioniert sie inzwischen etwas besser, ist aber einfach nur die mobile Ansicht des Webportals und keine native Android-App.

devolo Home Übersicht
devolo Home Übersicht

Sind die Module eingerichtet, kann man sie in der Weboberfläche noch detaillierter konfigurieren, wie etwa das Heizungsthermostat auf eine gewünschte Temperatur setzen bzw. auch Zeitpläne und Regeln festlegen. Meistens einfach und schnell zu erledigen. Zudem kann man sich Statistiken abrufen, beispielsweise den Stromverbrauch der smarten Messsteckdosen oder auch den Temperaturverlauf vom Raumthermostat.

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Nun geht es als dran, das System genauer zu konfigurieren, mit Regeln, Zeitsteuerungen und so weiter. Und genau da wird es unter Umständen auch etwas komplizierter, teils auf den ersten Blick unverständlich. Vielleicht bin ich auch einfach nur zu doof, möglicherweise schnallt der ein oder andere Nutzer das System deutlich schneller und empfindet es als kinderleicht. Trotzdem sollte jeder damit klarkommen können, manch einer schneller und manch einer langsamer.

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Mal abgesehen davon, dass Regeln über die mobile Variante der Webseite nicht erstellt, sondern nur an- oder abgeschaltet werden können, gleiches gilt für Nachrichten und andere Funktionen. Viel besser ist die Weboberfläche am Desktop manchmal aber auch nicht, das Bewegungsmodul war bei der ersten Einrichtung in den Regeln erst nach einem erneuten Login zu finden, die neu erstellte Regel wurde bei der Erstellung immer mal wieder mit einem Timeout quittiert.

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Wenn euch dann irgendwann keine Fehler mehr in die Quere kommen, ist die Konfiguration nach einer kurzen Dauer sonst eigentlich relativ einfach und dann irgendwann sogar doch ganz übersichtlich. Etwas sollte trotzdem noch erwähnt werden, denn die Meldung per Push-Benachrichtigung über die App, wenn beispielsweise eine Bewegung registriert wurde, klappte bei mir auf zwei Geräten nicht ein einziges Mal. Hier bleibt nur alternativ die Benachrichtigung auch via E-Mail oder SMS zu aktivieren, was besser funktioniert.

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UPDATE: Inzwischen gibt es eine deutlich verbesserte Android-App, die besser funktioniert und die meisten wichtigen Einstellungen auch mobil ermöglicht.

Alltag

Wie nutze ich Devolo Home im Alltag? Mein System ist mit dem von Gigaset Elements gekoppelt, denn über Gigaset konnte ich eine Kamera mit Infrarot ergattern. Hauptsächlich nutze ich zur Steuerung den Taster, um die Alarmsensoren und die Messsteckdose beim Verlassen der Wohnung anzuschalten. An der Steckdose hängt die besagte Kamera von Gigaset, für die ich so recht unkompliziert den Stromzufluss kontrollieren kann.

An meiner wichtigsten Heizung hängt das Heizkörperthermostat, für das ich diverse Zeitsteuerungen fest einprogrammiert habe, im Wohnzimmer liegt zudem mein Raumthermostat auf dem Wohnzimmertisch rum, in der Regel nur zur Anzeige der Temperatur und daher von mir quasi nicht benutzt. Übrigens kann per Taster am Raumthermostat eine vorprogrammierte Temperatur eingestellt werden, am Heizkörperthermostat ist ebenso eine manuelle Steuerung möglich.

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Dank dem beiliegenden dLAN Modul konnte ich diverse Netzwerkhardware vom Schreibtisch in einen anderen Raum verfrachten, ohne Netzwerkkabel aufwendig neu verlegen zu müssen. Während die Gigaset-Homebase darüber wunderbar Netz (Internet) bekommt, wollte meine Netzwerkfestplatte über dLAN allerdings nicht so richtig funktionieren.

Des Weiteren habe ich den Rauchmelder installiert (zumindest improvisiert), wie auch den Bewegungsmelder und den Türmelder. Alle drei Module, wobei ich bislang noch kein Feuer bei mir in der Wohnung gelegt habe, scheinen tadellos zu funktionieren. Der Bewegungsmelder kann zudem auf seine Empfindlichkeit eingestellt werden und hat sogar ein Thermometer integriert, des Weiteren können die Melder einen veränderten Zustand optional per LED signalisieren.

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Sonstiges

Sicher nutze ich das Potenzial von Home Control nicht voll aus, wie etwa beim Raumthermostat, zudem gibt es noch ein paar weitere Module im Angebot, wie eine Alarmsirene, ein Wassermelder und ein Luftfeuchtemelder. Ebenso gibt es eine Live-Cam, die aber unabhängig von diesem System vertrieben wird.

Dennoch entgeht mir kein Schritt oder keine Bewegung mehr, aufgrund der Kombination von Gigaset Elements und devolo Home Control, da ich beide System zum Test bekommen habe, ist meine komplette Bude überwacht. Natürlich kann oder sollte man sich als normaler Kunde für ein einziges System entscheiden.

Sicher fragt ihr euch, welches System ich bevorzugen würde? Das Kamerasystem samt Cloud-Anbindung scheint mir bei Gigaset durchdachter, beim restlichen System scheint devolo aber aufgrund des vielseitigeren Angebots die bessere Wahl.

Dank Z-Wave und HTTP kann man ins devolo Home Control zudem smarte Hardware anderer Hersteller einbinden, zum Beispiel Hue von Philips. Zwar soll mein Yeelight von Xiaomi auch Z-Wave haben, ich bekomme aber keine Verbindung zustande.

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UPDATE: In einer Anleitung zeige ich euch, wie man beispielsweise Lampen und andere Geräte über Home Control von devolo mittels Alexa steuern kann.

Fazit

Ein wenig habe ich ja das Fazit gerade schon vorweggenommen, dennoch ein paar abschließende Worte zu Home Control von devolo. Möchte man mit der deutschen Konkurrenz vergleichen, ist devolo ein wenig besser aufgestellt, denn Home Control bietet mehr Sensoren und durch die Taster bzw. Fernbedienung auch eine teilweise vom Smartphone unabhängige Nutzung. Ein klarer Pluspunkt, weil auch bei diesem System die mitgelieferte App teils stark zu wünschen übrig lässt. App-Entwicklung scheint offensichtlich generell eine Schwäche deutscher Unternehmen.

Home Control ist meines Erachtens ein attraktives System, das sich schnell und einfach überall „verbauen“ lässt, in größeren Wohnungen aber auch ohne Weiteres ne ganze Stange Geld verschlingen kann. Nur die benötigte Zentrale mit drei Heizkörperthermostaten kostet bereits knapp 330 Euro.

Zudem könnt ihr euch über das System direkt bei devolo ausführlichst informieren.

PS: Sollten noch Fragen offen sein, die ich nicht behandelt habe, ab in die Kommentare damit.

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