Ein ganzes Land schmeißt praktisch Chromebooks und Google-Dienste aus dem Klassenzimmer

Acer Chromebook Anete Lusina Oqkjrauvyxo Unsplash

Google gerät immer wieder ins Fadenkreuz von Datenschützern, in meinen Augen mal mit mehr, mal mit weniger Berechtigung. Die in der EU geltende Datenschutzgrundverordnung trägt manchmal seltene Früchte. Relativ aktuell ist etwa der Streit um den weit verbreiteten Statistik-Service Google Analytics, der in den Augen der österreichischen Datenschutzbehörde gegen die DSGVO verstößt und den Einsatz daher eher in die rechtliche Grauzone befördert.

Selten hat es aber so drastische Konsequenzen wie in diesem Fall. Dänemarks Behörden haben sich nun praktisch dafür entschieden, die vor allem in Bildungseinrichtungen beliebten Chromebooks sowie die anhängenden Dienste der Google-Workspace-Suite im Schulbetrieb zu verbieten. Zwar würden Daten gesetzeskonform auf EU-Servern von Google gespeichert, die Nutzungsbedingungen würden sich jedoch vorbehalten, sie auch außerhalb davon bewegen zu können.

Verbot von Chromebooks ab sofort gültig

Im September wurde die Gemeinde Helsingør von Dänemarks Datenschutzbehörde Datatilsynet zu einer Risikoabschätzung von Chromebooks im Klassenzimmer beordert. Auf Basis dessen heißt es nun in einem Bericht:

Die dänische Datenschutzbehörde übt schwere Kritik und verbietet die Übermittlung in Drittländer und die Nutzung von Google Workspace.

Dieses Verbot tritt wohl ab sofort in Kraft, die betroffene Gemeinde hat aber noch bis zum 3. August Zeit, persönliche Daten zu löschen. Auch ist das Verbot offiziell nur in Helsingør gültig. Die Datenschutzbehörde geht aber davon aus, dass andere Gemeinden sich daran ein Beispiel nehmen und ebenfalls entsprechende Schritte einleiten werden.

Google: „Schulen sind Eigentümer ihrer eigenen Daten“

Gegenüber den Kollegen von Techcrunch sagte Google, dass man jahrelang in „bewährte Datenschutzverfahren und sorgfältige Risikobewertungen investiert“ und die Dokumentation allgemein zugänglich gemacht habe, damit jeder sehen könne, wie sie Unternehmen bei der Einhaltung der DSGVO helfen.

Die Schulen sind Eigentümer ihrer eigenen Daten. Wir verarbeiten ihre Daten nur in Übereinstimmung mit unseren Verträgen mit ihnen. Bei Workspace for Education werden die Daten der Schüler niemals für Werbung oder andere kommerzielle Zwecke verwendet. Unabhängige Organisationen haben unsere Dienste geprüft, und wir überprüfen unsere Praktiken ständig, um die höchstmöglichen Sicherheits- und Compliance-Standards aufrechtzuerhalten.

Klar, gerade wenn es um Daten Minderjähriger geht, sollten allerhöchste Maßstäbe an den Schutz dieser gesetzt werden. Doch mit Chromebooks hatten Schüler endlich einen niedrigschwelligen Zugang zu digitaler Bildung. Dass der Datenschutz nun im Weg steht und direkt zu einer so krassen Maßnahme führt, ist wahnsinnig schade. Ich hoffe, dass man noch irgendwie einen Kompromiss finden kann. Was meint ihr?

Android 13 bessert bei Sicherheit und Datenschutz nach

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38 Kommentare zu „Ein ganzes Land schmeißt praktisch Chromebooks und Google-Dienste aus dem Klassenzimmer“

  1. Ein mutiger & richtiger Schritt. Die vielen Trackingserver die bei jedem Kontakt mit Google Workspace oder dauerhaft beim Betrieb der Chromebooks aufgerufen werden, bilden & speichern Profile. Es gibt gute Alternativen und sehr gute Finanzierungsmöglichkeiten dafür.

    1. Dann würde mich interessieren, welche Alternativen es in dieser Preisklasse gibt, die sich auch die Schülerinnen leisten können, die keine gut verdienenden Eltern haben. Vor allem sollten diese Alternativen auf dem gleichen Zugangsniveau arbeiten und vor allem stabil funktionieren. (funktionierende ’selbstgebastelte‘ Systeme habe ich nocht nicht gesehen) Hier wird wohl wieder eine Barriere geschaffen, an der einige scheitern werden. Trennungen die für diese Schülerinnen wahrscheinlich ein Leben nachwirken werden.

        1. Jo, voll die Alternative für den Schilbetroeb und die Vorbereitung der Schüler auf das digitale Leben.
          You made my Day.

      1. Mark-Ingo Thielgen

        Wo setzt Du denn die „Preisklasse“ an?

        Klar, es gibt ChromeBooks mit grottigen Screens und lächerlichem Arbeits- und Datenspeicher, aber richtig nutzbare Geräte, die einem das Leben nicht noch schwerer machen, liegen auch hier in der 300++ Euro-Gegend.

        Damit befindet man sich aber schon im Bereich der (Standard-) iPads. Hier ist das Angebot an Bildungs-Apps größer und besser, für Bildungseinrichtungen ist die Administration wesentlich einfacher und für den „Spaß nebenbei“ ist auch gesorgt. Nicht umsonst ist Apple mit seinen iPads weltweit im Edu-Bereich führend.

        Und muss es nichts mobiles sein, so gibt es – wie hier schon genannt – sehr gute Lösungen auf Raspberry Pi-Basis. Hier können die Kinder sogar noch lernen, wie man einen (kleinen) PC selber zusammensteckt und in Betrieb nimmt.

  2. Wenn man konsequent wäre und nur Linux Laptops bzw allgemein OpenSource Produkte für den Schulunterricht zulassen würde, dann würde ich diese Entscheidungen ja feiern und für genau richtig erachten… Ich fürchte aber nun werden Chromebooks mit Windows Laptops ersetzt, und gegenüber dem möglicherweise zurecht als Fehlverhalten bezeichnete Google Tracking arbeitet man nun mit einer Firma, die in allen Bereichen seit 40 Jahren gegen sämtliche gesetzte verstößt… Super, und dafür kostet Laptop, Betriebssystem und Office Paket noch viel mehr zusammengerechnet.

  3. Ja das ist lächerlich, wenn sie jetzt wieder zu Windows wechseln. Es ist seit Jahren so, das Daten von Microsoft Office an Microsoft gesendet werden. Und das weiß man seit Jahren. Wenn das so kommt, spielt man Microsoft, nur wieder in die Karten.
    Und wenn das Betriebssystem Windows ein hundertfaches unsicherer ist, als Chrome OS, sind die persönlichen Daten, nicht sicherer. In puncto Sicherheit sind Chromebooks nämlich Hundert mal besser als Windows Laptops. Auch bei Apple gibt es Daten, die gesendet werden, auch wenn es etwas besser ist.
    Tatsächlich, wenn man Datensicherheit haben möchte, dann wirklich poppen source Linux. Dass ist richtig👍
    Aber Chromebooks mit Windows zu ersetzen, bringt Null beim Datenschutz

  4. Google hat Linux aus seinem Schattendasein. geholfen. Wer behauptet, es gäbe aktuell Alternativen, die all das verbinden, was für Schüler heute in Bezug auf kollaborative IT, Techtrends und -skills der Schüler in den nächsten Jahren wichtig ist, steckt wirklich nicht in dem engen wirtschaftlichen Korsett der Bildungseinrichtungen.

    Es ist einfach nicht wahr zu behaupten, es gäbe momentan echte Alternativen zur Chrome/Workspace-Umgebung, die auch nur annähernd die state-of-the-art technischen Möglichkeiten mit wirtschaftlicher Machbarkeit verbinden.

    Es ist irgendwie, als ob man in Google das „Böse“ der IT-Welt ausgemacht hat und egal, welche Anstrengungen der Konzern unternimmt, die Daten für Schüler*innen und Bildungseinrichtungen zu schützen, wird es solange nicht reichen, bis die Daten wieder auf einem Windows-Server an der Schule laufen und die Schüler*innen und Schulen von all den Möglichkeiten, mit der die Google Cloudwelt die technischen Möglichkeiten von Morgen demonstriert, einem Datenschutzbedürfnis „zum Opfer gefallen sind, das in keinster Weise in Relation zu dem steht, was unserw Schüler*innen an technischem Know-how in der nächsten IT-Generation brauchen werden.

    1. Hochachtung für diesen Kommentar. Da gibt es nichts hinzuzufügen. Was besonderes bei der Google Hardware zum Tragen kommt, ist das Google einem für die Daten auch echt sehr gute Funktionen bietet.

  5. Meines Erachtens ist das blinder Aktionismus und am Alltag vorbei. Man sollte den Kindern lieber beibringen mit einem nicht perfekten Datenschutz umzugehen, als sie davor zu schützen. Denn in realen Leben haben die meisten ein Android Smartphone oder Apple und zu Hause Windows, Apple, Android und Google OS. Daneben Alexa, Smart Tv etc. Für die Linux Verfechter sei angemerkt, dass auch Linux fähige Administratoren braucht, die ich in der Anzahl in Schulen und zu Hause nicht sehe. Der Vorteil bei Google OS ist dass es einfach zu administrieren auch für normale Nutzer und von Grund auf einen sehr gute Sicherheit.

  6. Und ausbaden müssen es am Ende die Schüler und Schülerinnen……..
    Auch nach 2 1/2 Jahren hat Schland noch keinen Plan, wie man Unterricht machen will, wenn mal wieder alles dicht ist.
    Waren es nicht auch die österreichischen „Datenschützer“, die Klingelschilder für sicherheitsrelevant hielten…….

  7. Nun, diese Datenschützer sind eine Nummer für sich. Es gibt ja auch keine Linie. Hier ein solches Beispiel: „Wegen angeblicher Bedenken beim Datenschutz dürfen Schulen in Rheinland-Pfalz die Microsoft-Software Teams ab dem kommenden Schuljahr nicht mehr für Videokonferenzen verwenden. Das von Ministerin Stefanie Hubig (SPD) geführte Bildungsministerium gehe davon aus, dass dann alle Schulen auf die Teams-Nutzung verzichteten, heißt es in der Antwort auf eine Landtagsanfrage der CDU-Fraktion.“ Quelle hier: https://www.news4teachers.de/2022/06/hubig-verbietet-schulen-die-microsoft-software-teams-zu-nutzen-berufskollegs-aber-vorerst-nicht-cdu-verstoerend/#
    Es ist lächerlich, wie hier regional und national Partikularinteressen verfolgt werden – egal, was der Schwachsinn letztendlich kostet. Die Entscheider in Sachen Google haben sich teilweise nicht mal die Mühe genommen, sich in das Konzept Google for Education hineinzuarbeiten . Nein, es kommt die Mär von der DSGVO, welche im Zweifelsfalle durch die USA ausgehebelt werden könnte. ..und niemand spricht davon, dass sich die EU inzwischen genau dieselben Rechte vorbehält…
    So verbietet man ein schulisches Angebot, welches unter dem Strich mehr als 50% preiswerter ist als Microsoft oder der Apfel, ausgerüstet mit Software, welche 90% aller User nutzen und einem Sicherheitsnetz, vor dem jeder Landesserver in die Knie geht. Von Support und Lizenzgebühren sprechen wir schon gar nicht… Weshalb auch einfach, wenn es doch kompliziert (in Einzelfällen) auch geht?

  8. Das ist eine völlig falsche Entscheidung, es wird nicht an die Kinder und Eltern gedacht die sich nichts teures leisten können. Google OS dürfte die einfachste Möglichkeit sein und günstig.

  9. Ich denke man kann mit einem ThinkPad X220 und etwas Management -freundlichen Distros schon viel anfangen. Einfach OpenLDAP-Server einrichten und dann schön Rechte austeilen. Ich bezweifle, dass man unbedingt die proprietären Dinge braucht. Ein für die Schule modifiziertes Ubuntu passt auch.

    1. Und wer soll das administrieren? Die meisten Schulen haben kein Budget für Dienstleister und keine eigene IT-Abteilung. Schulen benötigen Systeme mit einem Zero-Touch-Ansatz (Itune/Jamf/ChromeOS).

  10. Diese Einzellösungen sind nicht zielführend. Es braucht eine harte europäische Linke. DSGVO ist gut, wird aber überall anders umgesetzt und Irland kassiert lieber anstatt Datenschutz durchzusetzen.
    Dass Daten abfließen, dazu auch noch von Kindern, geht nicht. Also sollten die großen gezwungen werden ihr Angebot entsprechend umzugestalten – einheitlich für die EU.
    Alternativen gibt es problemlos für Linux, günstige Hardware auch. Warum sind Chromebooks wohl so billig? Weil Google sie über Datenhandel refinanziert. Problem ist nur, dass hier in Deutschland die IT Kompetenz gen 0 geht. Wenn Lehrer schon keine Ahnung haben und die wenigen Lehrer mit Ahnung nur Insellösungen an einzelnen Schulen gestalten kommen wir kein Schritt weiter. Gibt dadurch halt auch niemand, der den Umgang mit IT den Schülern gut beibringen kann.

    1. Wenn man keine Ahnung hat…. Einfach mal die…..

      Google finanziert nichts durch Datenhandel, denn das würde bedeuten sie verkaufen Daten an 3. weiter, das stimmt schlicht weg nicht. Die nutzen Daten z. B. für Werbung aber ohne diese an 3 weiter zu geben(im Gegensatz zu z. B. Facebook, wo man tatsächlich Daten und ganze Profile kaufen kann.. Auch WA Profile). Google erfasst viele Daten, verwendet die aber ausschließlich selbst. Wenn du bei Google eine Werbung schalten willst bei glatzköpfen größer 1,90, dann wird diese Google für dich schalten, du wirst aber nie erfahren bei wem es geschaltet wurde

    2. Chromebooks sind gar nicht so günstig wie viele glauben wenn man etwas mehr Ausstattung wünscht.
      Die Geräte die wirklich günstig sind, sind Hadrware technisch auf ganz niedrigen Niveau angesiedelt. Und nur weil ChromeOS auch .IT mininalster Hardware noch ordentliche Leistung bringt gibt es diese günstigen Chromebooks.
      Das hat Null damit zu tun das Google da irgendwas durch Werbung finanziert.
      Es ist immer wieder erstaunlich wie viele Leute auf den Google ist Böse Zug aufspringen und blind nachplappern was sie irgendwo aufgeschnappt haben.
      Gerade im Business Bereich wo Schulen anzusiedeln sind ist bei Google Datenschutz nicht schlechter als bei anderen Firmen.

      1. Genau das ist es, ganz toller Kommentar. Wenn die Leute keine Ahnung haben, dann muss am Ende immer der Google ist böse Zug herhalten. Chrome OS ist halt nicht so eine Ressourcen Sau, wie das System Aus redmond… Und es ist offener als das System der Apfel luxusmarke. Den goldstandard gibt es nicht, aber Windows oder Apple ist wie Pest oder Cholera.

  11. Ich bin da auch geteilter Meinung. Einerseits freue ich mich dass versucht wird etwas für den Datenschutz zu tun, andererseits macht es aber keinen Sinn auf Windows umzusteigen. Da kommt man vom Regen in die Traufe. Natürlich nutze ich privat Linux Mint aber kann auch kontestieren dass Google docs mit dem Feature dass mehrere an einem Dokument arbeiten können sehr komfortabel ist. Auf einem Schulgerät befinden sich nicht viele besonders pikante Daten was Analyse und Nutzung zu Werbezwecken aber trotzdem nicht besser macht. Trotzdem sollten Jugendliche sich mit der g suite vertraut machen dürfen um auf die Uni und/oder die Arbeitswelt gut vorbereitet zu sein.

  12. Die Alternativen werden leider iPads sein. So wie an der Schule meiner Kinder… Die dürfen dann noch die Eltern bezahlen und durch das geschlossene Ökosystem sind andere Systeme gleich voll aus dem Rennen.
    Apple freut sich, dass sie so viel Geld verdienen und der Weg in viele zukünftige Apple Haushalte für lau geebnet ist.
    Weil Apple aber so fancy ist, gibt es dort kaum kritische Stimmen. Bring your own device (aber nur von Apple) heißt es dort so toll.

    1. Mark-Ingo Thielgen

      Müsstest Du die Geräte administrieren, wüsstest du, weshalb iPads so beliebt an Schulen sind.

      Es gibt übrigens an jedem Bundesland Förderprogramme für IT-Ausstattungen. Wenn Eure Schule nicht in den Topf greift, so ist das wohl eher ein Problem der Schulleitung oder der entsprechenden Behörden.

      Mein Sohn geht in Freiburg aufs Gymnasium. Zumindest hier bekommen die Schüler ab der achten Klasse ein iPad von der Schule gestellt, das sie m.W. bis zur zehnten Klasse nutzen können.

      Und selbs, wenn es bei Euch solche Optionen nicht gibt, so gibt es im Edu-Programm von Apple so einige Möglichkeiten, durch größere gemeinsame Einkäufe noch an den Preisen zu drehen. Damit schlägt ein normales 64 GB-iPad dann locker die billigere ChromeBook- und Windows-Resterampe-Konkurrenz. Und ja: Kein Schüler braucht ein iPad Air oder gar Pro.

  13. Ich finde es schade das Apple ein Monopol in Schulen hat. Das ist traurig und nicht gerecht. Klar wollen alle Kinder Apple, weil sie auch Nike und Adidas für gute Schuhe halten. Das Eltern das in vielen Fällen aber nicht leisten können oder wollen ist Fakt.

    Datenschutz ist gut und notwendig, Monopole zu verhindern aber auch. Wir brauchen kein neues HP das Büros früher an sich geknebelt hat. Wurde weitenteils 1:1 von Apple ersetzt. Das muss doch nicht sein.

    1. Mark-Ingo Thielgen

      Du weißt schon, wie viele andere Spione sich in Googles Betriebssystemen und Anwendungen tummeln, die fleißig nachhause und zu Werbepartnern telefonieren, oder?

      Die müsstest Du in ALLEN Routern, die das Google-Teil nutzt, blockieren. Sobald sch das Gerät mit einem Router verbindet, der Googles Dienstepalette komplett oder in Teilen zulässt, wird alles verschickt, was bis dahin gesammelt wurde.

      Nicht vergessen, was Googles Geschäftsprinzip ist.

  14. „Auch ist das Verbot offiziell nur in Helsingør gültig.“

    Wo liegt denn dieses Land „Helsingør“?
    Oder passt vielleicht mal wieder der Titel nicht zum Text?

  15. Dieser Schritt ist für mich absolut unnachvollziehbar. Er bläst wieder mal in das allseits beliebte und bekannte Anti-Google-Horn und spielt die Mär von der Ausgeburt des Beelzebubs. Für mich ist das eine rein dogmatische Entscheidung, die weder auf Vernunft, noch Evidenz basiert. Da wird eine allgemeinen, diffusen Stimmung nachgegeben, ohne dass sich dadurch ein Vorteil ergibt. Hier schreiben viele was es für Alternativen gibt: Raspberry Pi, Linux… Ich bin ein grosser Fan von Open source und wünschte, wir wären in diesem Bereich noch viel weiter, als wir es sind. Nur gerade für diesen Bereich ist Google aktuell wahnsinnig wichtig. Google hilft Linux seit einigen Jahren massiv aus der Nische rauszukommen und sich in breiterer Masse zu verbreiten. Sie arbeiten zusammen mit Proton und Steam an einem funktionierenden Windows Container, der schon jetzt wahnsinnig viel kann. Mit dem Linux Container in ChromeOS hat Google so viele Türen geöffnet. Wer Linux sagt, der kommt aktuell an Google und deren massiver wichtiger Unterstützung nicht vorbei. Google hilft gerade Linux und das sollte niemand vergessen. Da brauchen wir Google tatsächlich. Wer nun also wieder Google als buhmann formuliert, weil es eine populäre Meinung ist, der tut nicht nur Unrecht, sondern ist auch töricht. Für die Mär der alleinig und exklusiven datenschutzkrake Google steht im Keller ebenfalls die Bartwickelmaschine bereit, meine ganz unpopuläre Meinung dazu: wer Datenschutz Bedenken hat, der der sollte weder Smartphone noch Laptop noch sonst irgendeinen internetzugang besitzen… Alles andere ist nun einmal mit einem gewissen Format an Daten Austausch verbunden. Bei Google weiss ich wenigstens wo die Informationen hingehen, kann selbst bestimmen, was ich teile und was nicht. Niemand zwingt dich, den Google assistant zu benutzen. Bei Microsoft weiss ich das nicht, Bekomme ständig per Meldung irgendwelche Dinge aufgenötigt und meine Daten… Die sendet Windows sogar einfach ungefragt und unkontrollierbar. Aber Google ist ja die ausgeburt des bösen, und solange das der Fall ist, schalten Verstand und Realismus auf Durchzug. Stattdessen wirft man den Konzern aus redmond, weiteres Geld in den Rachen, oder man steigt auf das ach so tolle, hochgelobte Apple um und verhilft der durchaus genialen Strategie der Apfelianer, schon Kinder in zarten Alter zu manipulieren und an sich zu binden, sodass das Ökosystem später schön fest im leben integriert ist…kennt man ja schon aus der Schule. Wie man es also dreht und wendet, die realistisch praktikablen Alternativen sind entweder eine manipulierende, lügende Luxusmarke oder ein intransparenter Geldgeier, der noch dazu seine Software als Beta ausliefert. Wie viel Probleme man mit Windows und Office hat, so viel Haare gibt es gar nicht zum ausreißen. Der bluescreen ist und bleibt nicht umsonst ein Kind der genialen Windowswelt. Die ungemein große, vielfältige Programmauswahl ist zu loben, aber tröstet keineswegs über vorhandene Probleme hinweg. Da seien auch höher Ressourcenverbrauch und mieserable Akkulaufzeiten genannt. Nutzt man all die Programmvorteile bei Windows, ist man bei portablen Geräten Ruckzuck auf unter 5h Laufzeit. Um ein nutzbares Gerät zu erhalten, benötigt man dann auch noch 400€+, wenn man etwas mehr als 2 browsertabs benötigt, weil Windows eine solche ressourcensau mit Tonnen an Altlast ist.

    Lange Rede kurzer Sinn: die Eierlegende wollmilchsau gibt es nicht, das erwarte ich auch gar nicht. Aber manche tun so scheinheilig, als wären Linux und Co genau das. Sind sie nicht, vor allem nicht mit dem in Schulen vorhandenen begrenzten Personal. Statt hier wieder die mittlerweile echt angestaubte Erzählung vom grossen bösen Google auszupacken, wäre mir ein differenzierter pädagogischer Ansatz, der genau auf diese problematiken hinweist viel lieber, als dass das Problem komplett vermieden wird und kein Thema in der Schule ist. Gerade die Konfrontation mit solchen Dingen ist oftmals effektiver als die pure Vermeidung. Das wäre Pädagogik. Aber aus Dogmatismus und angestaubten, realitätsfernen Vorurteilen solch eine Entscheidung vom Zaun zu brechen und dann auch noch als Sieg für den Datenschutz zu feiern, ist völlig vermessen und daneben. Da hat jemand überhaupt nicht begriffen um was es geht. Schade, denn gerade in unserer heutigen Zeit und der sich bestimmt noch viel weiter digitalisierenden Welt wäre eine solche differenziertheit mehr als angeraten.

  16. Verstehe die Aufregung nicht.
    Kein Mensch muss eine Cloud benutzen.
    Gerade Schulen könnten ihre eigenen NAS Server haben.
    Dann wären die Daten nicht irgendwo in der EU oder sonst wo.

    Hier sieht man dass die Verantwortlichen wenig Ahnung haben wovon sie reden.

    Chromebook hat einen Browser über den alles läuft
    Darüber könnte auch Zugriff auf einen Schulserver erfolgen.

    Und was sind Alternativen?
    Windows und Apple sicherlich nicht.
    Zu teuer und wer weiß was da alles geloggt und in der USA gespeichert wird.

    Es geht hier nur um Schule. Nicht um Staatsgeheimnisse oder Firmen Geheimnisse.

    Dafür wäre das Chromebook sicherlich falsch.
    Aber für Schüler mit kleinem Geldbeutel günstige Geräte verbieten ist schon ein Witz.
    Was ist beim nächsten Lockdown?

    Bekommt dann jeder Schüler einen super teuren Rechner? Oder ist man dann wieder froh überhaupt Homeshooling machen zu können.

    Einfach nur lächerlich

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