Erfahrungsbericht: Die schrecklichen Probleme der Archos G9-Tablets

Archos 80 G9 Test

Viel ist mir schon untergekommen, das könnt ihr ihr mir glauben. Ich hatte Geräte im Wert zwischen 50 und über 1000 Euro, da war qualitativ schon alles dabei und es gab auch immer wieder die ein oder andere Überraschung. Diesmal hatte ich ein Archos 80 G9 Tablet und mich letzte Woche bereits tierischst darauf gefreut. Der Grund für den Kauf des Gerätes war meine geplante USA-Reise in der nächsten Woche, daher musste ein Gerät für nicht allzu viel Geld her, da ich es danach auch wieder nur selten nutze würde.

So bin ich also geizig und nicht bereit mir ein 500 Euro Tablet zu holen, nur um dass es nach dem Urlaub ungenutzt in der Ecke liegt. Daher konnte die Entscheidung nur auf das Tablet von Archos fallen, es hat erstens mit 8 Zoll eine perfekte Größe für meine kleinen Hände und zweitens ist das Preis/Leistungsverhältnis eigentlich unschlagbar. Für 250 Euro bekomme ich nämlich ein gutes Display, einen 1GHz Dual-Core-Prozessor, Honeycomb 3.2, 512MB Arbeitsspeicher und einen vernünftigen Akku. So schien es mir nach den ersten gelesenen Testberichten und technischen Daten.

Soweit so gut, ausgepackt und angehauen das Teil. Sofort macht sich der mangelnde Arbeitsspeicher bemerkbar, 512MB sind eben doch zu wenig und da kann Archos ein noch so tolles Memory-Management aus dem Hut zaubern. Dennoch läuft das Teil recht fix und hat nur manchmal beim Laden einer Webseite kurze Hänger. Doch hier der Market auf, da der Reader und den Browser, schon wirds dünne mit dem Arbeitsspeicher. Ein Manko welches mir vor dem Kauf bewusst war, was sich zudem auch „nur“ beim Wechsel zwischen den Anwendungen bemerkbar macht. Damit kann ich leben, soviel Multitasking betreibe ich nicht und für den Normalbürger reicht das auch aus.

Ein viel größeres Manko ist aber die Verarbeitung, wie Peter „damals“ schon ansprach und eben leider feststellen musste. Denn dem Display rückt der verbaute USB-Anschluss zu sehr auf die Pelle, dieser drückt permanent von hinten auf das Display und dabei entstehen diese Wellen wie im folgenden Video zu sehen. Egal wo ich das Tablet berühre und damit meine ich wirklich nur berühren, entstehen eine Art Wellen an dieser einen Stelle. Das nervt, auch wenn es je nach Hintergrundfarbe nicht immer zu sehen ist, so ist diese Stelle nach ein paar Tagen schon deutlich dunkler geworden, es hat sich mehr oder weniger ein fester Fleck gebildet.

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Doch hier sind wir leider noch nicht fertig, denn es gibt ein noch viel nervigeres Problem. Ohne je weitere Geräte länger benutzt zu haben, bin ich mir ziemlich sicher, das folgende Problem tritt auch bei fast allen anderen Archos G9-Tablets auf. Denn das Archos 80 G9 fährt sich gern mal komplett herunter, ohne sich zu melden oder einen gegebenen Anlass. Oft ist es mir in den letzten Tagen passiert, dass das Teil in der Eck lag und nicht genutzt wurde, ich es anschalten wollte und sich nichts rührte. Erst nach längerem Drücken meldete sich das Gerät, dann allerdings mit dem Bootscreen und es fuhr neu hoch. Ein Problem was ich schon mit einem Gerät der vorherigen Generation hatte und daher offenbar Archos-typisch ist.

Doch auch hier ist noch nicht Schluss, da ich extrem die Akkuanzeige zu bemängeln habe. Diese macht gern mal lustige Sprünge, so lege ich das Tablet mit 25 Prozent bei Seite und später, sofern es auf Anhieb anspringt, liegt die restliche Kapazität plötzlich wieder bei 30 Prozent. Ein ähnliches Problem gibt es beim Ladeprozess des Gerätes, welcher übrigens nicht der Schnellste ist. Hier hat sich das Tablet direkt mal bei 78 Prozent gemeldet und meinte es sei zu 100 Prozent vollgeladen, zieht man den Stecker ab entpuppt sich jedoch wieder die wahre Restkapazität des Akkus. Jetzt wieder anstecken und das Gerät lädt weiter. Ein unpraktischer Fehler wenn man das Gerät über Nacht laden will und nach 8 Stunden lediglich der Akku bei 50 Prozent steht, damit könnte man dann schwierig über den Tag kommen.

Bis auf die oben genannten Punkte ist das Archos 80 G9 ein super Gerät, leider sind diese Probleme aber absolut inakzeptabel und daher das Gerät für mich nicht tragbar. Von einem Kauf kann ich euch leider nur abraten, auch wenn ich in den letzten Wochen noch etwas anderes gesagt habe, sorry.

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