Motorola Moto X Play im Test: Dauerläufer im klassischen Design

Motorola hat in diesem Jahr das Moto X in zwei verschiedene Geräte aufgeteilt und wir hatten jetzt das Moto X Play immerhin zwei Wochen bei uns im Test. Es ist das meines Erachtens interessantere Smartphone, denn es hat keine übertriebene Displayauflösung, dafür einen riesigen Akku und einen sehr angenehmen Preis von lediglich 349 Euro (UVP). Zudem bin ich sowieso ein Fan von Motorola, weshalb ich mich auf diesen Test natürlich ganz besonders gefreut hatte. Folgend findet ihr heraus, ob das Moto X Play überzeugen konnte oder vielleicht auch nicht.

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Hardware / Design

Mit seinem 5,5″ großen LCD liegt das Moto X Play in einer typischen Größe, löst allerdings nur Full HD und nicht Quad HD auf. Ein entscheidender Unterschied zu vielen anderen Geräten von Samsung und Co. Klar wird aber auch schon beim erwähnten Preis, dass wir hier kein Oberklasse-Smartphone geboten bekommen aber eine interessante Alternative. Beim Akku verbaut Motorola satte 3630 mAh und lässt einfach mal die komplette Konkurrenz alt aussehen. Als Prozessor kommt ein Snapdragon 615 zum Einsatz, welcher von 2 GB RAM Arbeitsspeicher unterstützt wird. Als Highlight vom Datenblatt ist noch die rückseitige 21 MP Kamera von Sony zu erwähnen.

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Beim Gehäuse hat Motorola das übliche Design umgesetzt, also zwei auffällige Lautsprechergitter vorn, ein Rahmen aus Metall (oder Kunststoff? bin mir nicht sicher) und eine durchaus auffällige Rückseite mit den zentriert positionierten Kamera-Bestandteilen und dem Motorola-Logo. Des Design spricht mich durchaus an, doch ich hatte schon im Hands-on die teilweise mäßige Verarbeitungsqualität bemängelt. Die wechselbare Rückseite sitzt alles andere als fest und hat einfach zu viel Spiel, des Weiteren sitzt insbesondere die Taste für die Lautstärke zu locker und klappert. UPDATE: Wir haben derzeit ein anderes X Play da, an welchem die Rückseite doch bombenfest sitzt.

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Der Rest wiederum passt, sitzt fest, nichts knarzt und fasst sich insgesamt durchaus gut an. Mehr ginge aber auf jeden Fall, was wohl beim X Style so sein wird. Warum es aber beim X Play an einfachen Details hapert, frage ich mich seit Tag 1. Das Gerät liegt dafür gut in der Hand, das etwas dickere Gehäuse macht sich nicht wirklich negativ bemerkbar. Vor allem mag ich die Haptik der Rückseite, die durch das Muster und die leichte Gummierung entsteht.

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Display / Kamera

Ich denke, wir können diese Punkte gleich zusammenpacken, denn hier hat Motorola die krassesten Veränderungen vorgenommen. Beim Display wechselte man von AMOLED auf LCD und das kommt dem Geräte durchaus zu Gute. Ich habe bis vor wenigen Tagen noch ein Nexus 6 gehabt und muss schon deutlich einen Qualitätsunterschied eingestehen. Das LCD des Moto X Play sieht einfach viel besser aus. Das macht auch die QHD Auflösung beim Nexus 6 nicht mehr wett. Apropos Auflösung, die 1080p auf 5,5″ Diagonale sind gestochen scharf. Das Display weiß insgesamt einfach zu überzeugen, meines Erachtens in allen Punkten.

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Eine weitere große Veränderung gibt es bei der Kamera, die nun 21 MP auflöst und eine f/2.0er Blende besitzt. Der Autofokus ist nun PDAF, also mit Phasenerkennung und dadurch recht schnell. Insgesamt bin ich von der Leistung der Kamera etwas mehr als bei früheren Geräten angetan, insbesondere weil sie eben schnell scharf stellt und natürlich ebenso schnell überhaupt bereit für ein Foto oder Video ist.

Weiterhin vorhanden ist die Schüttelgeste, sodass das Smartphone im Handgelenk zweimal „gedreht“ werden muss, damit die Kamera sofort startet. Wird aber zu oft auch dann erkannt, wenn man diese Geste gar nicht gemacht hat. Daraufhin startet die Kamera einfach so. Nervig!

Ob die Fotos nun der Oberklasse entsprechen, solltet ihr selbst entscheidend. Ich glaube aber nicht, hier und da ist die Qualität nicht wie erwartet. >>> Beispielfotos

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Software / Performance

Durchaus macht sich immer wieder bemerkbar, dass hier kein Prozessor der Oberklasse verbaut ist. Man merkt in der Regel einen Unterschied in der Geschwindigkeit, wie schnell das Multitasking geöffnet wird, wie schnell der Wechsel zwischen zwei Apps vollzogen werden kann. Nutzt man das Gerät aber ein paar Tage, sind diese Unterschiede schon vergessen. Da Motorola an der Software kaum etwas verändert, ist die Leistung insgesamt sehr gut. Ist ja klar, der Snapdragon 615-Chip hat nämlich auch acht Kerne und taktet mit 1,7 GHz.

Zur Software kann man wirklich nicht viel sagen, Motorola belässt Android 5.1 Lollipop weitestgehend im originalen Zustand. Weiterhin vorhanden ist das Active Display, das neue Benachrichtigungen direkt auf dem Display anzeigt, in dem es dafür kurz wie eine LED angeschaltet wird. Zieht meines Erachtens kaum mehr am Akku, obwohl nun bei LCD statt AMOLED das komplette Display kurzzeitig aktiviert werden muss.

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Akku

Motorola dient zumindest beim X Play ganz klar als Vorbild, denn mit einem 3630 mAh Akku bei einer Größe von nur 5,5″ kann keiner auch nur annähernd mithalten. Lediglich das OnePlus 2 kommt dem mit 3300 mAh recht nahe. Ein nur 0,4″ kleineres Samsung Galaxy S6 hat einen mehr als 1000 mAh kleineren Akku. Da muss man Motorola nicht mehr loben, sondern eher die anderen Hersteller mahnen.

Die Laufzeiten variieren natürlich je nach Nutzung, doch mit dem Moto X Play habe ich nach langer Zeit mal wieder ein 48 Stunden Smartphone gefunden. Es muss bei mir wirklich erst nach 48 Stunden wieder an die Steckdose, während ein Nexus 6 bei mir in der Regel bereits nach knapp über 24 Stunden nach Strom geschrien hat. Meine beste Erfahrung hatte ich mit dem Xperia Z3 Compact, welches hin und wieder sogar 72 Stunden ohne Steckdose auskam.

Wie gesagt, das ist abhängig von der individuellen Nutzung des Gerätes. Beim Display habe ich meist um die fünf bis sieben Stunden erreicht. Daki schaffte sogar zehn Stunden!

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Akku leider nicht wechselbar

Sonstiges

Beim Lautsprecher veräppelt uns Motorola leider, denn es gibt nur einen einzigen Frontlautsprecher an der Unterseite, denn oben ist lediglich die Ohrmuschel für Telefonie integriert. Dennoch, der Lautsprecher verrichtet eine gute Arbeit und telefonieren kann man mit dem Moto X Play ebenso sehr gut!

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Quick Charge? Ja, nur nicht mit dem beliegenden Netzteil. Das schafft in zehn Minuten nur irgendwas knapp über ca. 6 % aufzuladen. Bei maximal 5 V und nur 1,1 A ist das auch kein Wunder. Mit Quick Charger ist das Teil irgendwann zwischen 90 und 120 Minuten vollgeladen.

Fazit

Motorola hat gezeigt, wie es auch gehen kann. Nämlich keine überdimensionale Hardware aber dafür ein großer Akku. Ich würde Wetten abschließen, dass ein Großteil der Nutzer mit dem verbauten Prozessor und der Displayauflösung von Full HD locker hinkommen würde. Klar, nur immer höhere Zahlen verkaufen sich richtig gut, doch deshalb hat Motorola als Gegenstück das Moto X Style als Flaggschiff geschaffen.

Wie dem auch sei, das Moto X Play bekommt meine vollste Empfehlung. Es gibt mächtig viel Smartphone zu einem fairen Preis. Nachdem man erst mit dem Moto G eine bestimmte Klasse neu aufräumen konnte, schafft man das nun mit dem X Play erneut!

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