MWC 2016: Was gut und schlecht war – von G5, S7, Mi 5 bis zum X

gut oder schlecht, pro und con

Der Mobile World Congress neigt sich dem Ende zu, alle Präsentationen sind gehalten und heute ist der letzte Tag für Besucher. Nun ist also der Zeitpunkt gekommen, an dem ich schon ein wenig zurückblicken kann. Gleich vier bekannte Marken haben neue Smartphones vorgestellt, die daher ganz besonders unsere Aufmerksamkeit bekommen haben. Aber was davon war eigentlich so richtig cool und was hat uns dann doch eher enttäuscht? Darüber wollte ich mal ein paar Zeilen verfassen und habe das schlussendlich auch getan.

Nicht so geil

Sony war mit Sicherheit die Überraschung der Messe, denn bis zu einem Leak eine Nacht vor dem Event, wussten wir einfach nicht bescheid. Aber wie wir nun herausgefunden haben, waren die präsentierten Smartphones auch kaum der Rede wert. Mit der neuen X-Serie will man die Z-Serie beerben und fortführen, mehr gibt es dazu nicht zu berichten. Sony hat nahezu keine Veränderungen im neuen Xperia X unterbringen können. Ach halt, da war ja doch was, man hebt den Preis für die obere Mittelklasse auf ein neues Niveau und wird das Modell mit Snapdragon 650 für satte 599 Euro anbieten. Und wann? Kein Scherz, erst in zwei Monaten gegen Ende Mai. Da hat wohl jemand zu viel Lack geschnüffelt.

Sony Xperia X

Sony hält also irgendwie doch weiterhin daran fest, alle sechs Monate eine Neuauflage des Xperia Z vorzustellen. Es heißt jetzt halt Xperia X und nicht Z6, kommt zudem in der vermutlich noch teureren Performance Edition gar nicht erst zu uns in den Handel. Mögen die neuen Sony-Smartphones weiterhin im Grunde attraktiv sein, hat Sony in den letzten Jahren ganz klar den Anschluss verpasst und wirkt fast noch mutloser als HTC.

Gute Geräte jetzt noch besser

Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, doch die Galaxy S6-Smartphones konnte Samsung im vergangenen Jahr ganz oben platzieren. Hervorragende Kameras, starke Performance, hochwertige Gehäuse und mit der Gear VR ein richtig cooles Gadget zur Erweiterung der Geräte. Samsung hat 2016 daran angeknüpft. Nachdem man sich mit der S6-Serie zumindest im Design neu erfunden hatte, wurde mit der S7-Serie die logische Weiterentwicklung dieser Smartphones vorgestellt.

Samsung Galaxy S7 edge

5,5″ hat das Display des Galaxy S7 edge jetzt, vermutlich der optimale Mittelpunkt zwischen Galaxy S6 edge und S6 edge+. Des Weiteren haben die S-Smartphones wieder einen microSD-Slot zur Speichererweiterung, die Displays sind nochmals besser geworden, die Gehäuse haben mehr Rundungen für eine bessere Haptik und die schon hervorragenden Kameras wurden mit größeren Pixeln und einer allgemein besseren Lichtaufnahme versehen.

Ganz besonders nice, Samsung hat die Akkus der Geräte deutlich vergrößert! Dadurch wurde das Gehäuse etwas dicker, woraus aber ein weiterer Vorteil entstanden ist, da die Kameras an der Rückseite nun deutlich weniger hervorstehen.

Wenn ihr mich fragt, hat Samsung alles richtig gemacht. Die „wo bleiben die Innovationen“-Marktschreier dürfen gern verstummen.

Modular aber marktreif

Schon seit mehreren Jahren berichten wir über modulare Smartphones (zum Beispiel Project Ara), doch man kann bis heute keines der bekannten Projekte einfach nebenan im Media Markt kaufen oder sich überhaupt mal anschauen. Bis das möglich ist, wird noch ein wenig Zeit vergehen müssen, was sich LG beim G5 zunutze macht. Ein Jahr nach Samsung hat sich nun auch LG neu erfunden, beim Gehäuse gibt es kein Leder, Kunststoff oder „Dura Skin“ mehr, jetzt kommt ein Metallgehäuse zum Einsatz. Und die teils doch überraschend beliebten „Rear Keys“ gehören der Vergangenheit an, an der Rückseite gibt es nur noch den Fingerabdrucksensor und natürlich die Kamera.

Den eigentlichen Knaller verbaut LG an der Unterseite des neuen G5, denn das Smartphone lässt sich über zusätzlich angebotene Module erweitern. Gezeigt hat man direkt ein Kamera-Modul, das neben einem zusätzlichen Akku diverse Steuerelemente für die Kamera mitbringt, welche man sonst nur von echten Kameras kennt. Ich finde die Idee extrem cool, dass ich mein Smartphone per Steckkarten-Prinzip erweitern kann. Ich bin gespannt, welche Module in der Zukunft noch angeboten werden.

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Toll und enttäuschend zugleich

Gemischte Gefühle löste bei mir Xiaomi aus, denn der Hersteller hat zwar seine neuen Android-Smartphones auf europäischen Boden präsentiert, wird sie aber wieder nicht bei uns in den Handel bringen. Mit dem Mi 5 hat man ordentlich einen rausgehauen, das Gerät ist nicht nur extrem sexy, sondern auch noch auf höchstem Niveau ausgestattet. Und wo liegt der Preis? 50 % unter den Preisen von Galaxy S7, LG G5 und Co. Warum Xiaomi den Mobile WORLD Congress zur Präsentation der eigenen Smartphones nutzt, diese aber lediglich in ein paar wenigen asiatischen Ländern anbietet, wird wohl weiterhin eine nervige offene Frage bleiben.

Es ist ein wenig so, als würde man uns gezielt ärgern wollen. „Guckt mal unseren geilen Shice an, der so günstig ist, den ihr aber nicht bekommen werdet“. Weiterhin bleibt zum Kauf von Xiaomi-Geräten nur der Weg in einen der bekannten Import-Shops, weiterhin fehlt aber auch das hierzulande verwendete Band 20 für LTE.

Xiaomi Mi 5

Überraschung

Es gab sogar noch eine Überraschung, denn egal welcher der großen Hersteller oder bekannten Namen, es gab so gut wie keine neuen Wearables und auch keine Android Wear-Smartwatches. Erwartet habe ich persönlich zwar keine Geräte, hätte aber durchaus mit einigen Präsentationen gerechnet. Der erste Hype scheint abgeflaut zu sein.

Was noch kommt

Zwei große Namen fehlen noch, Huawei und HTC haben sich vom MWC quasi ferngehalten. Zwar gab es das Huawei MateBook und auch zwei Desire-Smartphones, doch wir wollen natürlich die Konkurrenten für G5, S7, X und Mi 5 sehen. Wer jetzt auch an Motorola denkt, die werden erst später im Jahr wieder aktiv.

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