Nexus 6P & Pixel: Google zeigt uns, was mit Smartphone-Kameras möglich ist

Smartphone-Kameras sind heute durchaus leistungsfähig, wenn man über die übliche Art und Weise der mobilen Fotografie hinausgeht und sich mit Top-Smartphones ein wenig mehr Zeit lässt. Google bzw. Florian Keinz zeigt uns nun im Research Blog des Konzers, wie man mit mehr Arbeit und Mühe auch aus Smartphone-Kameras wirklich beeindruckende Aufnahmen herausbekommt – selbst mitten in der Nacht. Dafür hat man das Nexus 6P und ein aktuelles Pixel genommen.

Hierfür braucht es eine deutlich längere Belichtungszeit, die zudem den kompletten Stillstand des Smartphones* benötigt. Um aus mitten in der Nacht geschossenen Fotos wirklich gute Aufnahmen zu machen, braucht es daher unbedingt einen Tripod bzw. ein Stativ. Mittels App lässt sich die Belichtungszeit wählen. Je nach Gerät lässt sich da unterschiedlich viel rausholen. Für dieses Experiment wurde extra eine kleine App entwickelt.

Ebenso wichtig ist die Fokussierung. Bei Outdoor-Bildern spielt die allerdings keine große Rolle, wenn alle Objekte weit genug entfernt sind und daher ein fester Fokus für ein scharfes Bild ausreicht. Mit einer App, die nun bei hoher Belichtungszeit 64 Frames als Rohdaten aufzeichnet, beginnt dann quasi das Fotografieren. Mit einem Nexus 6P wurde folgendes Bild erstellt, es besteht aus insgesamt 64 zusammengesetzten teils unterschiedlichen Frames.

Bild: Florian Keinz (Nexus 6P)

Dieses Foto ist mitten in der Nacht entstanden. Aus vielen Frames, die alle starkes Rauschen hatten, entsteht am Ende ein gemeinsames Bild in wirklich guter Qualität. Nur der Leuchtturm ist etwas zu hell, ansonsten kann die Aufnahme überzeugen. Immer im Hinterkopf zu haben, dass die Rohdaten aus einem 12 MP Smartphone-Sensor stammen. Im Vergleich gibt es folgend eine handelsübliche Aufnahme im HDR+Modus. Erkennbar ist da fast nichts, würde man nicht via Photoshop nachträglich aufhellen.

Nicht viel weniger interessant ist die Arbeit mit einem Sternenhimmel, denn auf die minutenlange Aufzeichnung vieler einzelner Frames bringt einen entscheidenden Nachteil mit. Sterne stehen nicht an einer Stelle, sie bewegen sich langsam aber kontinuierlich. Man muss also viele Frames im Nachhinein aufeinander anpassen, damit Sterne auch wie solche aussehen und der Himmel nicht einfach verwaschen ist. Nun hat man allerdings zwei fertige Fotos, auf einem ist der Untergrund scharf, auf dem anderen der Sternenhimmel. Eine Kombination beider bringt ein wahrlich starkes Bild hervor.

Bild: Florian Keinz (Google Pixel)

Mit etwas Aufwand, dem Know-How und Photoshop, lassen sich auch mit Smartphones beeindruckende Aufnahmen erzielen. Ein paar mehr Fotos findet ihr in einem Google Fotos-Ordner des Fotografen.

[via Reddit]

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