Telekom, Vodafone und O2: Kommt jetzt das Beben in der Tariflandschaft?

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Foto: Jonas Leupe, Unsplash

O2 stellt einen bislang einmaligen Tarif für Smartphones vor, während Telekom und Vodafone ihre Zero-Rating-Angebote rauswerfen müssen.

O2 stellt einen bislang einmaligen Tarif für Smartphones vor, während Telekom und Vodafone ihre Zero-Rating-Angebote rauswerfen müssen. Die Nachrichten der letzten Tage hatten es in sich und versprechen eine durchaus spannende Zukunft. Als man bei O2 den neuen Grow-Tarif präsentierte, der zunächst als Aktion startet, ahnte man von der Entscheidung der Bundesnetzagentur möglicherweise noch nichts.

Während man bei Vodafone noch betont, dass sich für Kunden erst mal nichts ändert, hat die Telekom bereits einige Lösungen im Hintergrund erarbeitet. Grundsätzlich dürfte aber gesichert sein, dass beide Netzbetreiber ihrer Zero-Rating-Angebote streichen müssen. StreamOn von Telekom und Vodafone Pass verstoßen gegen die Netzneutralität und gegen die Gleichbehandlung des Datenverkehrs.

Telekom und Vodafone müssen sich Alternativen zu den Zero-Rating-Tarifen überlegen

Bei der Entscheidung, die Zero-Rating-Angebote zu verbieten, versprach sich die Bundesnetzagentur einen Wandel für zukünftige Tarife generell. Das ist durchaus möglich, denn einen Ersatz sollten die Netzbetreiber bieten. Entweder mit mehr Datenvolumen als bislang oder mit günstigeren Flats ohne begrenztes Datenvolumen.

„Wir beenden die Ungleichbehandlung von Datenverkehren, die mit den Zero Rating-Optionen verbunden sind. Wir erwarten, dass die Anbieter nun Tarife mit höheren Datenvolumina oder günstigere Mobilfunk-Flatratetarife anbieten. Verbraucherinnen und Verbraucher werden davon profitieren.“

Telekom und Vodafone: Verbot für StreamOn und Vodafone Pass

O2: Tarif wächst mit den Ansprüchen der Kunden

O2 setzt dafür in Form seiner Unlimited-Tarife auf Varianten, die anderweitig begrenzt sind, zum Beispiel im maximalen Speed. Außerdem hat O2 einen neuen Grow-Tarif vorgestellt, der im Mai startet und für ein paar Monate buchbar ist. Hierbei kauft sich der Kunde das Versprechen, dass das Datenvolumen des Tarifs jedes Jahr weiter wächst.

Studien sprechen von hoher Nachfrage für Unlimited-Tarife

Fast zeitgleich mit unserem Kommentar erschien eine neue Studie deutscher Berater. Darin ist zu lesen, dass bereits 41 Prozent der Befragten einen Unlimited-Tarif kaufen würden. Über 50 Prozent der Befragten sind mindestens interessiert. Und obwohl das Angebot im mittleren Preisbereich derzeit noch eher überschaubar ist, sollen bereits 20 Prozent über einen Tarif ohne limitiertes Datenvolumen verfügen. Oder anders ausgedrückt: Mobilfunkanbieter sollten jetzt liefern!

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17 Kommentare zu „Telekom, Vodafone und O2: Kommt jetzt das Beben in der Tariflandschaft?“

  1. Ich finde die Option eigentlich ziemlich gut! Da hat sich die EU für uns wieder was ganz tolles ausgedacht… Vielen Dank auch

  2. Nach wie vor ist man hier in DE mit fairen und zeitgemäßen Tarifen mal sowas von hinten dran..

    Da startet man grow Tarife.. Ja Leute.. Macht ne vernünftige bezahlbare Flatrate ohne ****** in den AGBs und fertig!

    Nutze einen gigacube und habe mit Glück zur richtigen Zeit auf Flatrate wechseln können, für fürstlich günstige 75€ im Monat! Als ob da einer die GB in Beutel abfüllen muss.. Schwadronieren über 5g Netz (Industrie und smarte Dinge ausgenommen), aber unterm Strich nützt eine sehr schnelle Verbindung mit niedriger Latenz überhaupt nichts, wenn ich nach 3 Tagen kein Datenvolumen mehr habe und gefühlt in der mobilen Steinzeit ankomme! Da ist WhatsApp schon ein Krampf im Hintern..

    1. Wer unlimited Tarife fordert und dazu noch als Schnäppchen, dem scheint nicht klar zu sein, dass die Bandbreite pro Flächeneinheit eine geteilte Ressourceund damit ein massiver Kostenfaktor ist, dem die Betreiber mit Investitionen in neue Basisstationen, zusätzlichen Miet- und Energiekosten, aber auch mit dem Ausbau der zentralen Infrastruktur begegnen müssen. Wird dieses Shared Medium also ohne Aufpreis unlimited angeboten, wird es auch exzessiv genutzt werden. Daher braucht man regulierende Preiselemente, um einen Kollaps zu vermeiden.

  3. Da ist Vodafone doch schon längst drüber hinweg. Wird Internet zu Hause mit einem Mobilfunktarif ab Red M kombiniert fällt das mobile Datemlimit doch sowieso komplett weg. Da braucht man dann auch keinen Vodafone Pass mehr für irgendwas.

    1. Alexander Wegner

      Vergleich Das mal mit anderen EU Ländern

      DE SCHLECHTESTE MOBILE INTERNET UND EXORBITANT LANGSAM UND PING JENSEITS DER 200 MS

  4. Jetzt! Genau jetzt kann Deutschland sich dem Rest der Europäischen Union anschließen, wo es schon lange Unlimited Datenvolumen für einen angemessenen Preis gibt mit Maximaler Geschwindigkeit, ohne Abstriche machen zu müssen. Die Zeit der Ausreden ist vorbei, die Anbieter hatten genug Zeit was angemessenes auf den Markt zu bringen. Ja, liebes Deutschland, liebe Firmenbosse, liebe Monopolisten, die Zeiten wandeln sich in Deutschland. Wo früher der Kohl saß und alles abgenickt hat politisch, wird jetzt unabhängig aus Brüssel entschieden. Neue Welt. Aber faire Welt. Da ZeroRating sowieso eine Flat für Alle Partner war, dürfte es kein allzu großer Schritt für Unlimited Datenvolumen sein

  5. ich verstehe das ganze iwie nicht. warum hat die EU diese Optionen als negativ angesehen? ich sah bisher nur Vorteile in den Optionen?

    1. Klar bringt Zero rating traffic offensichtliche Vorteile beim Internetgebrauch, weil Partnerdienste z.B. Musik- und Videostream oder Gamingservices, etc. kein Datenvolumen verbrauchen.
      Aber genau diese Bevormundung des Kunden bemängelt die Bundesnetzagentur, denn der Telekommunikationsanbieter schreibt vor welche Dienste bevorzugt, ohne Datenverbrauch man als Kunde nutzen darf bzw. kann. Sowas wie VPN oder Socksproxi und TOR billigt kein Telekommunikationsanbieter.
      Das ist auch der gerechtere sowie richtige Ansatzpunkt um zukünftig eine freie und sichere Telekommunikation zu gewährleisten.

  6. Da zwingt der Staat die Mobilfunkanbieter in einen exorbitanten Bieterwettbewerb für Mobilfunklizenzen und zwingt sie im Nachhinein mit gesetzlichen Vorschriften die eigenen Tarife zu reglementieren. Jede:r stöhnt über die teuren Mobilfunktarife in Deutschland, aus meiner Sicht ein Hausgemachtes Problem.
    Wenn die Mobilfunkanbieter Milliarden für Lizenzen ausgeben müssen, dann gezwungen werden auch noch Investitionen bis in die hinterletzte Ecke zu betreiben ohne abgemahnt zu werden und zu guter Letzt auch noch in Ihren Vertragsformen bevormundet werden ist das schon ganz schön fraglich.
    Wenn ich mir die Modelle in Europa anschaue, kann ich nur den Kopf schütteln, was hier in Deutschland passiert. Schade – ich denke wir verbauen uns in Deutschland mehr Chancen durch diese Reglementierung und Politik, als das wir im internationalen Bereich konkurrenzfähig bleiben.

  7. Das mit dem Zug nach Berlin und das Dickicht der Wirrungen bitte keine Sorgen. Wenn es nicht klar ist wann wir uns am Montag in einer anderen Firma treffen, sind wir in einer der beiden anderen Person gespeicherten. Hochwertige Qualität! Hochachtungsvoll Onufrij

  8. Ich hab so einen XL Tarif bei Vodafone. Den konnte man letztes Jahr anders als ALLE anderen Tarife nur telefonisch buchen. Der CallCenter Mitarbeiter versuchte angestrengt mich davon abzuhalten.

    Später erhielt ich noch einen Anruf, bei dem mir erneut abgeraten wurde.

    Warum auch immer, Vodafone will das nicht!

  9. In der Schweiz gibt es schon lange echt unlimitierte Tarife, auch 100GB/Monat sind kein Problem, und trotzdem gibt es keine Engpässe im Netz. Und mit Europaoption sogar unlimitiert in der EU, und das ganze durchaus bezahlbar. Und in Frankreich gibt es noch bessere Angebote. Es ist fast besser, seinen Vertrag im Ausland zu haben….

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