Viagogo: Online-Portal für Tickets vom Verbrauerschutz abgemahnt

Längst haben sich in den vergangenen Jahren auch andere Plattformen neben eBay im Netz etabliert, die allerdings vom Verbraucherschutz nicht immer gern gesehen sind. Viagogo oder auch im Fußball gern als „ViaNogo“ bezeichnet, hat sich auf den in der Regel überteuerten Weiterverkauf von Tickets für Veranstaltungen spezialisiert und leider auch etabliert, ganz besonderes beim deutschen Volkssport Nummer 1 klappt das sehr gut. Wobei das mit dem Weiterverkauf nur der Anschein nach außen ist.

Viagogo ist aber nicht nur den Fans ein Dorn im Auge, auch der Verbraucherschutz hat sich dem Thema angenommen und das Online-Portal abgemahnt. Grundlage für die Abmahnung ist unter anderem das Auftreten des Unternehmens, das eigentlich ein Ticketbörse ist, sich allerdings nach außen und für den Nutzer wie ein professionelles Ticket-Portal gibt. Tickets werden also nicht direkt an den Kunden verkauft, es werden Kunden zu anderen Privatverkäufern vermittelt.

Laut Verbraucherschutz und Marktwächter stecken hier einige versteckte Risiken für die Kunden dahinter, zumal ich persönlich vom Kauf der häufig überteuerten Tickets so oder so abrate. Allein deshalb, da sich inzwischen ein florierender Markt gebildet hat, der gezielt auf diese Art und Weise bedient wird. Hier handeln also längst nicht mehr nur einfache Privatleute, die ihre Tickets aufgrund von Krankheit, Arbeit oder anderen Gründen weiterverkaufen.

Kaufen Sie Tickets über Online-Marktplätze wie Viagogo, kann es im Gegensatz zu „echten“ Verkaufsportalen Probleme geben:

Der private Verkäufer möchte am Weiterverkauf verdienen. Die Tickets sind damit häufig teurer als der aufgedruckte Preis.

Sie haben nicht nur mit dem Veranstalter und dem Plattformbetreiber Viagogo zu tun, sondern auch mit dem privaten Verkäufer. Das kann die Sache im Zweifel komplizierter machen. Auch kann das Ausfallrisiko eines privaten Verkäufers größer und schwerer einschätzbar sein, als z.B. bei gewerblichen Ticketverkaufsplattformen.

Bei einem solchen Kauf vom Zweitmarkt kann das Risiko bestehen, dass Sie unbrauchbare personalisierte Tickets erhalten.

Verkäufer können bei Viagogo einen sehr kurzfristigen Lieferzeitpunkt wählen. Selbst wenn Sie frühzeitig gekauft haben, kann es dann sein, dass Sie die Tickets erst wenige Tage vor der Veranstaltung erhalten. Verzögert sich dann die Zustellung, können Sie die Veranstaltung im schlimmsten Fall verpassen.

Des Weiteren wirft man Viagogo weitere Unklarheiten bei der Preisgestaltung vor und auch die Garantie verkaufte Tickets zuzustellen hat anscheinend ihre versteckten Tücken.

Viagogo weist Besteller zudem nicht ausreichend darauf hin, dass zu dem Preis für die Tickets noch Buchungs- und Abwicklungskosten sowie die Umsatzsteuer hinzukommen. Damit verstößt das Unternehmen nach Ansicht der Verbraucherschützer gegen den Grundsatz der Preisklarheit.

Auch das Garantieversprechen von Viagogo, sich bei ausbleibender Lieferung um Ersatztickets oder eine Erstattung zu kümmern, halten die Marktwächterexperten der Verbraucherzentrale Bayern für irreführend: Das Unternehmen garantiert den Erhalt der Tickets. Damit wird für Verbraucher der Eindruck verstärkt, es mit einem direkten Ticketverkäufer zu tun zu haben. Tatsächlich beinhaltet diese Garantie jedoch nicht mehr, als dem Käufer gesetzlich sowieso zusteht. In den allgemeinen Geschäftsbedingungen wird sie zudem noch erheblich eingeschränkt.

[via Verbraucherschutzzentrale]

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