Miserabel im Test: Frontkamera hinter dem Display

Zte Axon 20 Vorderseite

Bild: ZTE

"Under-Display" ist heute nicht mehr nur der Fingerabdrucksensor, was nicht zwangsläufig eine gute Idee sein muss.

Da versprechen uns die Hersteller die heißeste neue Technologie zu verbauen und das auch noch exklusiv. Wenn das nicht gleichzeitig auch nach einem verdammt großen Haken klingt. Beim aktuellen ZTE Axon 20 5G bestätigt sich die Vermutung, warum die Frontkamera hinter dem Displaypanel bislang alles andere als eine gute Idee ist. Andere Hersteller verzichten darauf nicht ohne Grund.

Und ganz ehrlich, warum hat ZTE diesen Schritt überhaupt gewagt? Den Leuten dort muss doch klar gewesen sein, wie sehr dieser Versuch nach hinten losgeht, wenn diese Kamera erst einmal von den Kunden tatsächlich benutzt wird. Auch im bekannten DXOMARK steht am Ende ein zerstörendes Testergebnis, die Frontkamera erreicht mit 26 Punkten den zweitschlechtesten Wert überhaupt.

Under-Display-Frontkamera versagt auf ganzer Linie

Die Liste der Kontrapunkte ist lang, die der Pros sehr, sehr kurz:

  • Sichtbare Farbstiche und Farbschattierungen
  • Unnatürliche Hauttöne
  • Starkes Rauschen in Fotos und Videos
  • Eingeschränkter Dynamikbereich bei Fotos und Videos
  • Artefakte wie Farbtonverschiebung, Streulicht und Farbsäume in Standbildern
  • Häufige Fehler bei der Schätzung der Porträttiefe
  • Geringe Detailgenauigkeit im Porträtmodus
  • Starke optische Geisterbilder in Videos
  • Farbschattierungen und Quantisierung in Videos
  • Ineffektive Stabilisierung, Restbewegung im Stand
  • Artefakte in der Videokodierung bei schlechten Lichtverhältnissen

Das war gut:

  • Belichtung bei Fotos im Allgemeinen stabil
  • Fokus ist stabil

Diese Leistung kann man meines Erachtens auch nicht mit Pionierarbeit schönreden.

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2 Kommentare zu „Miserabel im Test: Frontkamera hinter dem Display“

  1. Klingt zunächst nach einer Frontkamera für mich, da ich im Jahr vielleicht ein halbes Dutzend Selfies schieße, wenn überhaupt. 🙃 Aber im Ernst: Für diejenigen, denen das eigene Gesicht in der Welt von Social Media das Wichtigste auf der Welt ist, natürlich ein Totalausfall. Und dennoch hat dort jemand einen Schritt gewagt, der sich zwar als Rohrkrepierer erweist, in ein paar Jahren jedoch, wenn Kameras unter dem Display längst Alltag geworden sind, kräht da kein Hahn mehr nach. Außer in dem Kontext, dass „ZTE damals mit die Ersten waren, die auf diese Technologie setzten.“ Und dann klingt das doch schon gleich viel besser – und eben doch irgendwie nach Pionierarbeit.

  2. Eine Frontkamera ist das unwichtigste an einem Smartphone überhaupt. Ist das Teil sonst hervorragend, würde ich es auch statt mit 26 Punkten auch mit 1 Punkt für die Frontkamera kaufen

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