VW geht mit ID.1 in eine komplett neue Zukunft

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Der ID.1 ist nicht nur ein besonderes Auto, weil es das erste elektrische Stadtauto von VW sein wird, das um die 20.000 Euro kostet. Allerdings entspricht es einer komplett neuen Generation und wird sich daher sehr deutlich von einem früheren VW Up! unterscheiden. Der ID.1 ist außerdem eine Besonderheit, denn dieses Fahrzeug ist das erste Fahrzeug, das man zusammen mit Rivian entwickelt. Außerdem soll es im sogenannten „China Speed“ entwickelt werden.

Das heißt, das Fahrzeug kommt nicht erst in 50 Monaten ab Entwicklungsstart auf die Straße, sondern soll in einem Entwicklungszyklus von rund 36 Monaten auf die Straße kommen. VW hat dafür intern komplett alles umgeworfen und neu angefangen. Es gibt eine neue Denkweise, wie Arbeitsprozesse aufgebaut sind. KI wird eingesetzt. Die Arbeitsmethoden werden grundsätzlich erneuert und von alten Strukturen befreit. VW probiert, mit dem ID.1 erstmals mit China mitzuhalten.

Einige chinesische Konkurrenten können Autos innerhalb von 24 Monaten auf die Straße bringen. Das geht durch starke Lokalisierung, eine sehr klare Zielgruppenfokussierung und durch sehr schnelle Entscheidungen. Oft sind die chinesischen Hersteller jedoch Start-ups. Das heißt, sie arbeiten grundsätzlich sehr viel anders als halt eingesessene Unternehmen. Im Endeffekt muss man sich irgendwo in der Mitte treffen, denn Geld verbrennen wie ein Start-up will ein Hersteller wie VW natürlich auch nicht.

Wichtig waren mehrere Punkte, zum Beispiel das sogenannte Inhouse-Projekt. Das heißt, es passiert in der Entwicklung nahezu alles in Wolfsburg. Ein weiterer Punkt ist, dass zwar der ID.1 grundsätzlich auf dem ID.2 basiert, dem größeren Bruder, der 2026 auf die Straßen kommt. Allerdings hat man nicht einfach ein bestehendes Fahrzeug adaptiert. VW hat nach eigenen Angaben eine komplett neue Plattform mit einer neuen Karosserie geschaffen.

„Ein wirklich neues Auto“, lässt sich eine der entscheidenden Personen zitieren. Zu den wichtigsten Punkten gehören eine neue Hinterachse, eine kürzere Gesamtlänge, kleinere Räder und eine deutlich kompaktere Batterie. Denn klar ist, bei so einem elektrischen Stadtauto wird die Reichweite irgendwo zwischen 300 und 400 km liegen. Viel mehr wird es nicht.

Der neue 36-Monats-Zyklus könnte die Basis für VW und dessen Zukunft sein. Entwicklungszeiten will VW grundsätzlich verkürzen und KI wird dabei eine entscheidende Rolle spielen. Beim ID.1 setzt man schon auf agile Methodik in allen Entwicklungsphasen. Das heißt, mehrere Punkte – Konzepte, Design, Konstruktion – werden nicht nacheinander, sondern gleichzeitig beziehungsweise parallel durchgeführt, und außerdem kommen diese Punkte alle in einer einzigen gemeinsamen Feedbackschleife zusammen.

Das Ergebnis sehen wir dann wohl 2027, wobei wir davon ausgehen, dass der ID.1 eventuell schon 2026 mit deutlich mehr Details noch einmal gezeigt wird. Bislang kennen wir das Konzept und daher die Optik und das Design des neuen Elektroautos. VW ist, das sehen wir beim Wettbewerb, relativ spät dran. Sicherlich nicht zu spät, aber der elektrische Twingo von Renault wird 2026 auf den Markt kommen und in einem ähnlichen Preisbereich unterwegs sein. BYD hat seinen Dolphin Surf, ein Abkömmling des Seagull aus China, jetzt schon für unter 20.000 Euro in den europäischen Markt geworfen.

VW muss dann also wirklich liefern, und dafür müssen meines Erachtens auch klassische Elemente wegfallen, zum Beispiel die unsägliche Aufpreispolitik.

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3 Kommentare zu „VW geht mit ID.1 in eine komplett neue Zukunft“

  1. Der hat zwar auch diesen synthetischen Vollplastik-Look der ID Reihe, aber hier finde ich es weniger scheussslich als bei ID3 und 4

    1. Ich sehe da auch viel VW UP! drin.

      Das „Vollplastik“ wird dem Preis geschuldet sein. VW kann einfach nicht günstig UND zugleich wertig aussehend, man betrachte nur mal die Billigversion des ID.Buzz: Wer kauft sich für so viel Geld ein solches Plastikmonster?

      Aber was soll’s? ID.2 und ID.1 werden seit zig Jahren angekündigt. Der 2er soll vielleicht kommendes Jahr auf dem Markt erscheinen, der kleine ID.1 dann wohl erst 2008. Dann wird der kommende elektrische Renault Twingo schon zwei Jahre verfügbar sein…

      1. aktuell ist BEV Anteil auf dem Markt ist ca. 15%. Also 85% kaufen noch voll oder halb Benzin-Heizungen. Deswegen ist es Wurscht, ob Renault Twingo 2028 schon 2 Jahre verfügbar ist. Der Markt (85%) ist riesig.

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