Nach Monaten des Wartens hat OpenAI GPT-5 endlich offiziell gelauncht. Wenig überraschend bezeichnet es das Unternehmen als das fortschrittlichste KI-Modell bislang – erinnert ein bisschen an das Apple’sche „best iPhone yet„-Wording. Vielleicht kein Zufall? CEO Sam Altman erklärte in einem Briefing, dass er nach ersten Tests mit GPT-5 nur schwer zu GPT-4 zurückkehren konnte, ein Wechsel, den er mit der Nutzung eines alten iPhones verglich.
Größte Neuerung: Das Modell setzt auf ein einheitliches System, das automatisch die beste Antwort liefern soll, ohne dass Nutzer zwischen verschiedenen Modellvarianten wählen müssen. Das macht es für Normalverbraucher im Alltag vermutlich zugänglicher, weil man sich nicht mehr eigenständig zwischen den zuletzt zahlreichen Modellvarianten entscheiden muss; Profis wird damit jedoch auch etwas mehr Kontrolle abgenommen. GPT-5 kann selbst entscheiden, wie sehr es über die Antwort „nachdenkt“, oder ob es gleich mit der Antwort herausrücken soll.
GPT-5 soll gleichzeitig deutlich schneller arbeiten als seine Vorgänger. In Demonstrationen erstellte das Modell hunderte Codezeilen binnen weniger Minuten. OpenAI gibt an, dass GPT-5 50 bis 80 Prozent weniger Rechenzeit als bisherige Modelle benötigt bei gleichzeitig verbesserter Leistung. Das Unternehmen behauptet außerdem, dass Halluzinationen reduziert wurden. Völlig verschwunden sind sie aber sicherlich nicht, und es ist nicht klar, ob das jemals so sein wird. GPT-8 vielleicht? Auf echten medizinischen Rat solltet ihr dementsprechend nicht bauen, aber das Tool könnte euch helfen, Ergebnisse zu interpretieren und Fragen vor Arztterminen zu strukturieren.
Der Chatbot bietet jetzt außerdem neue Anpassungsmöglichkeiten: Nutzer können Chat-Farben ändern und zwischen verschiedenen Persönlichkeitstypen (Cynic, Robot, Listener und Nerd) wählen. Die Sprachinteraktion wurde überarbeitet und soll adaptive Tonkontrolle bieten. Zahlende Kunden erhalten höhere Nutzungslimits.
Eine angekündigte Funktion ist die Google-Integration. Künftig sollen sich Gmail, Kalender und Kontakte direkt mit ChatGPT verbinden lassen, wodurch das System auf Nutzerdaten zugreifen könnte. Für Entwickler verspricht OpenAI verbessertes Debugging und Frontend-Design.
GPT-5 soll in Kürze für alle ChatGPT-Nutzer verfügbar sein, allerdings mit Nutzungsbeschränkungen für kostenlose Accounts. Plus- und Pro-Abonnenten erhalten höhere Limits, Pro-Nutzer unbegrenzten Zugang und auch noch Zugriff auf die älteren Modelle, die für alle anderen jedoch verschwinden. Für Entwickler stehen drei Modellvarianten zur Verfügung, die nach Angaben von OpenAI kostengünstiger als GPT-4o sind.
via Toms Guide