YouTubes KI-Offensive geht in beide Richtungen

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YouTube erweitert seine Plattform um mehrere KI-Funktionen, die sowohl Schutz als auch neue Möglichkeiten für Inhaltsersteller bieten sollen.

Ein zentrales Element ist die Gesichtserkennung gegen Deepfakes. Creator können künftig Videos aufspüren, in denen ihre Gesichter ohne Erlaubnis von KI nachgeahmt wurden. Das Tool startet als Beta für alle Partner des YouTube-Programms und adressiert ein wachsendes Problem im Netz.

Parallel dazu führt YouTube automatische Lippensynchronisation für Übersetzungen ein. Videos werden nicht nur sprachlich übersetzt, sondern die Mundbewegungen der Sprecher an die neue Sprache angepasst. Das Feature deckt zunächst fünf Sprachen ab und soll Creator dabei unterstützen, internationale Zielgruppen authentischer zu erreichen.

Für die Shorts integriert YouTube den KI-Generator Veo 3 Fast von Googles KI-Schmiede DeepMind. Creator können damit kostenlos Hintergründe, Clips und Objekte direkt in der App erstellen. Eine besondere Funktion wandelt gesprochene Worte in Musik um und macht aus Dialogen Soundtracks für Kurzvideo-Inhalte.

YouTube erweitert außerdem seine Collab-Funktionen, um Creator bei gemeinsamen Projekten zu unterstützen. Besonders die Musikindustrie soll profitieren: Wenn zwei Künstler zusammen ein Musikvideo veröffentlichen, erscheint es in beiden Communities und erreicht dadurch eine größere Reichweite.

YouTube baut zudem seine Studio-Werkzeuge aus: Der KI-Assistent „Ask Studio“ gibt Optimierungstipps, A/B-Tests helfen bei der Titel-Auswahl und neue Tools erstellen automatisch Shorts aus Podcast-Episoden. Für die Musikbranche führt die Plattform Countdown-Funktionen für Veröffentlichungen ein.

Die Neuerungen zeigen YouTubes Doppelstrategie: Einerseits will die Google-Tochter Creator vor den Schattenseiten der KI schützen, andererseits ihnen die Technologie als Kreativwerkzeug zur Verfügung stellen. Ob sich die Tools in der Praxis bewähren, wird sich in den kommenden Monaten zeigen. Besonders die Qualität der Lippensynchronisation dürfte entscheidend für die Akzeptanz bei internationalen Zuschauern sein.

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