Einerseits blickt VW gerade auf gute Zahlen bei den Elektroautos und der Hersteller ist in Europa zumindest recht stabil, andererseits muss man langfristig die Marge wieder hoch bekommen, Kosten reduzieren und das zugleich ohne Werke komplett abstoßen zu müssen. Das Konstrukt ist auf wackeligen Beinen, der Frust sitzt immer noch tief.
Aktionäre und Anteilseigner haben das bei der letzten Hauptversammlung noch einmal deutlich zum Ausdruck gebracht. Dass diese weiterhin nur virtuell stattfindet, ist schon einer dieser Punkte, die sauer aufstoßen. Offiziell sind es Kostengründe, andererseits kann sich die Konzernführung so ganz gut dem direkten Austausch mit seinen Kritikern entziehen.
CEO bei Porsche und VW gleichzeitig
Einige sagen es recht konkret und sprechen 2024 aufgrund der schlechten Zahlen von einem „weiteren Jahr des Niedergangs“, worauf VW-Chef Blume mit einem Plus von 17 Prozent in 2025 (bislang) antwortet. Gute Aussichten? Blume steht ohnehin in der Kritik, denn er hat weiterhin eine Doppelrolle inne. Einige sagen, er wäre nur ein „Teilzeit-CEO“, dem „die Probleme über den Kopf wachsen“.
Aktionäre stehen den Sparprogrammen bei VW jedenfalls positiv gegenüber und die geplanten günstigeren Elektroautos stoßen auf Zustimmung. Dass VW bei den Finanzen jedoch wieder deutlich besser dasteht, erwarten viele erst in frühestens zwei Jahren. Bei der aktuellen weltpolitischen Lage ist das ohnehin nur schwer abzusehen.
VW steht wie andere Autohersteller aus Deutschland im Wandel der Zeit. Elektromobilität wird immer wichtiger, in China ist der Markt schon auf einem ganz anderen Level und es gibt komplett neue Konkurrenten. Da sind die Zölle noch gar nicht bedacht, die außerdem auf Margen drücken und schnelles Handeln erfordern. Bei aller berechtigter Kritik, das sind riesige Herausforderungen.