Die Bundesnetzagentur hat ein neues Messkonzept für das Mobilfunk-Monitoring in Deutschland eingeführt. Das Verfahren soll die Netzqualität erstmals aus Nutzersicht erfassen und damit präzisere Daten über die tatsächliche Mobilfunkversorgung liefern.
Bislang maß die Behörde lediglich die Signalstärke mit speziellen Scannern. Das neue Konzept setzt auf acht Smartphones mit einheitlicher Software, die bei Messfahrten durch festgelegte Gebiete sowohl Datenraten als auch die Zuverlässigkeit der Sprachtelefonie prüfen. Vier Geräte testen dabei die Sprachqualität, die anderen vier messen die verfügbaren Datenraten in den Netzen von Telekom, Vodafone, O2 und 1&1.
„Wir messen die Qualität der Mobilfunkversorgung zukünftig aus der Sicht der Nutzerinnen und Nutzer“, erklärte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. Die Steuerung und Datenerfassung erfolgt über eine cloudbasierte Anwendung.
Das Messkonzept steht auch Dritten offen. Länder, Gemeinden und Dienstleister können das Verfahren für eigene Messungen nutzen und die Ergebnisse mit der Bundesnetzagentur teilen. Die Behörde hat Mindestanforderungen definiert, um die Vergleichbarkeit der Daten zu gewährleisten.
Für die Zukunft plant die Bundesnetzagentur ein Rucksack-Setup, mit dem auch schwer zugängliche Gebiete und Innenräume gemessen werden können. Auch Messungen entlang von Wasserwegen sind angedacht. Das neue Verfahren ist Teil der Gigabitstrategie der Bundesregierung von 2022.
via Heise
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