Immer wieder muss man lesen, dass die Zeit von Google abgelaufen sei und ChatGPT die Lösung für alles und jeden ist. Ein neue Welle solcher Meldungen gibt es durch den ChatGPT-Browser Atlas, der zwar auf Chromium basiert, aber umfassend auf ChatGPT-Funktionen aufbaut. Ich sehe jedoch kein Ende von Google.
Denn in vielen Beiträgen wird so getan, egal ob auf X, Linkedin oder sonst wo, dass Google keine Antwort hätte und nur eine klassische Suchmaschine bietet. Aber das stimmt natürlich nicht. Gemini und KI-Modus sind heute schon auf jedem Android-Telefon präsent, der neue KI-Modus für die beliebte Google-Suche landet sogar auf dem Startbildschirm.
Außerdem hat Google längst seine Gemini-Integration für Chrome bekannt gegeben, da wird man ähnliche Funktionen wie ChatGPT in Astra bieten können. Nur hat Google den entscheidenden Vorteil, bereits seit Jahrzehnten extrem hohe Marktanteile zu besitzen und bei den meisten Nutzern in den Alltag förmlich eingebrannt zu sein. Es gibt für viele alltägliche Aufgaben der Nutzer also gar keinen Grund, den Browser zu wechseln oder ChatGPT herunterladen zu müssen.
Auch wenn ich beruflich ChatGPT bevorzuge, beantwortet mir der KI-Modus der Google-Suche jede private Frage ausführlich und versteht auch komplexen Kontext wunderbar. Eine KI eben, dafür in der gewohnten Oberfläche. Ich muss mein Nutzungsverhalten nicht ändern, kann einfach die Suchleiste meines Android-Telefons nutzen, wie in den letzten 15 Jahren auch schon.
In der anderen Welt, drüben bei Apple, wird Gemini ebenfalls zukünftig eine Rolle spielen, ein Zusammenarbeit von Google und Apple kündigt sich an. ChatGPT kann also nicht einfach alles überrollen und für sich vereinnahmen. Im Gegenteil, ich glaube: OpenAI wird es beim Privatkunden langfristig schwer haben, Marktanteile im Kontext der Internetsuche tatsächlich bei Google holen zu können.