In einem jüngeren Tagesschau-Beitrag ging es mal wieder um das Elektroauto und erneut wurde dabei eine Situation nicht gerade so dargestellt, dass das Elektroauto dabei gut wegkommt. Stattdessen sorgt der Beitrag eher für Kopfschütteln auf unserer Seite.
Gezeigt wird ein Mann, der mit seiner Familie in einem Einfamilienhaus in einem kleinen Ort wohnt und er muss täglich zur Arbeit pendeln – insgesamt 100 Kilometer täglich. Für seine Strecke würde sich nach seinen Aussagen ein Elektroauto nicht lohnen, denn er könnte nur im Ort laden und dort gäbe es lediglich eine einzige Ladesäule.
Okay, klingt erst mal blöd. Aber dass sich die Person eigentlich in einer perfekten Situation befindet, sich ein Elektroauto anzuschaffen, wird dabei komplett ignoriert. Dabei zeigt der Film, dass hier am eigenen Haus ein Carport installiert ist und das Fahrzeug in unmittelbarer Reichweite zu Stromanschlüssen geparkt wird.
Eigentlich die perfekte Situation: Einfamilienhaus mit Carport
Es ist die perfekte Gegebenheit für ein Elektroauto, denn der vom Kamerateam begleitete Mann könnte sein Auto täglich einfach am eigenen Haus anstecken, an eine eigene Wallbox oder sogar an eine ganz normale Haushaltssteckdose. Würde er sich ein Elektroauto in der Größe seines aktuellen Autos zulegen, müsste er ggf. nur einmal die Woche oder noch seltener laden.
Dass es für ihn Möglichkeiten gäbe, sein Fahrzeug daheim zu laden und mit dem richtigen Tarif sogar richtig günstig, hätte man ruhig mal erwähnen können. Das wurde jedoch unterschlagen. Stattdessen wurde das Elektroauto in ein negatives Framing gepackt. Besonders stark: Die gefilmte und interviewte Person arbeitet sogar in der Kfz-Branche.
Natürlich könnte man die Infrastruktur im Ort ausbauen. Aber womöglich ist genau das eben nicht notwendig, weil das Dorf vorrangig aus Einfamilienhäusern besteht und die Anwohner keine öffentliche Ladeinfrastruktur benötigen.

So hat jeder seine Meinung, und man sollte diese auch respektieren und akzeptieren. Worauf man mal eingehen sollte, ist die Tatsache, dass im Falle einer Reparatur die E-Autos schneller an einem wirtschaftlichen Totalschaden sind als herkömmliche Verbrenner und das hat auch was Nachhaltigkeit zu tun. Bei Interesse können wir gerne mal Punkt für Punkt durchgehen. Das wäre mal ein Thema, dass sollten die Endverbraucher auch mal wissen.
Das mag im Moment noch richtig sein, wird sich aber in den nächsten Jahren durch modulare, reparierbare Batterien, Lerneffekte bei den Werkstätten und sinkende Esatzteilpreise dem Verbrenner annähern.
Für mich Kein Argument gegen ein E-Auto! Wie auch alle anderen Argumente, die immer vorgebracht werden, meistens einfach nur Bullshit sind.
Die Gründe sind eher Faulheit (vor allem im Denken) und (geistige) Unflexibilität. Wie man ja leider auch an der aktuellen Regierung sieht…
Wirklich schändlich. Dabei könnten die SOVIEL bewirken, auch z.B. beim Thema Fediverse…
Wie haben es Sascha und Jule Lobo in ihrem Podcast sehr gut analysiert und zusammengefasst: Die ARD kann man nicht mehr reformieren -sie muss brennen!