Hat sich Google in den letzten Jahren in eine Ecke manövriert, aus der man jetzt wieder schwer rauskommt? Sehr viel wurde in den letzen Jahren über den Tensor-Chipsatz geredet und mit der Pixel 10-Serie kam der Wechsel bei der Fertigung, nun setzt Google auf TSMC und nicht mehr auf Samsung Exynos. Aber hat sich etwas für den Nutzer geändert?
Sicherlich mag der Tensor G5 schneller sein und effizienter ebenso, aber der große Sprung war das noch nicht und man hat sogar gravierende Fehler gemacht, etwa die Grafikeinheit mit einer veralteten Software ausgeliefert. Unterm Strich gibt es zwar gute Android-Smartphones, aber der erhöhte Fokus auf KI-Anwendungen hinterlässt Spuren an anderen Stellen.
Kaum Fortschritte bei Systemleistung, Speicher und Kamera
Google hat sich bei der Kamera in den letzten Jahren gar nicht mehr entwickelt. Das war nicht zwingend notwendig, doch langsam dreht sich der Wind. Gerade chinesische Hersteller wie Vivo, Xiaomi und Co. haben sich in den letzten Jahren sehr stark weiterentwickelt. Ich mache mit dem Vivo X300 Pro viel lieber Fotos als mit dem Pixel 10 Pro – das ist mein Fazit zum Jahresende.
Mit meiner Kritik bin ich auch nicht allein, Kollegen wünschen sich ebenso, dass die Pixel Kamera endlich wieder mehr glänzt und nicht allein nur Konsistenz bietet. Denn das ist immer noch ein großer Trumpf, die Fotos aus der Pixel Kamera sehen in jeder Situation gut aus, die Qualität ist außerdem über die Kamerasensoren hinweg sehr beständig.
Was die Kamera zuletzt hinzugewonnen hat, ist ein KI-Feature und damit vor allem eine deutlich gewachsene Dateigröße. Die neue KI-Funktion soll euch helfen, dass ihr ein Motiv besser schießt, zum Beispiel durch eine andere Perspektive, durch den Einsatz von Zoom und so weiter. Allerdings hat Google verpasst, den Speicher der Telefone zu vergrößern, die Basisausstattung liegt noch immer bei 128 GB und das ist ein Problem.
Qualität der Hardware lässt zu wünschen übrig
Die Kamera, die nicht besser geworden ist, der zu kleine Datenspeicher und die geringen Fortschritte beim Antrieb der Geräte, das sind nur ein paar kleine Punkte. Dazu gesellen sich echte Hardware-Probleme, die sich inzwischen bemerkbar machen und das „alle Jahre wieder“. Nachdem es Akku-Austauschprogramme bei mehreren A-Modellen gab, wurde jüngst ein Reparaturprogramm für die Bildschirm der Pixel 9-Serie gestartet.
Geräte (Pixel 9 Pro / 9 Pro XL) kommen für eine Reparatur in Frage, wenn sie „von vertikalen Linien auf dem Display“ oder einem „Flimmern des Displays“ betroffen sind. Gestartet ist das Programm ab dem 08.12.2025, betroffene Kunden können sich bei Google informieren. Natürlich fallen die Geräte in die Garantie, aber das ist trotzdem ärgerlich.
Bei der Software liefert Google ein gutes Erlebnis ab, neue Updates kommen schnell und so regelmäßig wie bei keinem anderen Android-OEM. Aber das allein reicht nicht aus, um eine gute Zuverlässigkeit zu erreichen. Laut mehreren Rankings schneidet Google Pixel teilweise deutlich unter Motorola, Xiaomi, Samsung, Honor und Apple ab – teilweise gilt man als Schlusslicht.
Ein gutes Paket, aber es gibt Luft nach oben
Die Konkurrenten haben aufgeholt und Google hat sich insgesamt nicht stark genug entwickelt. Das führt dazu, dass man die Pixel-Reihe stärker hinterfragen kann. Ich habe das gerade beim Vivo X300 Pro gesehen, es ist ein brutal gutes Android-Telefon und hat nahezu ausschließlich Vorteile gegenüber einem vergleichbaren Pixel 10 Pro XL. Ich würde mir wünschen, wenn bei Google mal wieder ein Satz nach vorne kommt.