Archos 50 Cobalt im Test

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Der französische Smartphone-Hersteller Archos bietet mit dem 50 Cobalt ein interessantes Android-Smartphone der Einsteigerklasse, welches im Test in den letzten Wochen bei uns gemischte Gefühle hinterlässt. Aber eins kommt nach dem anderen, wie immer nehmen wir die wichtigsten Bestandteile des Smartphones genauer unter die Lupe. Kurz noch zu mir selbst: Archos-Geräte hatte ich schon seit Jahren nicht mehr in der Hand, teilweise habe ich den Hersteller auch gar nicht mehr beobachtet, da der Low-Budget-Markt extrem gewachsen und längst nicht mehr von „Außenseitern“ abhängig ist oder gar dominiert wird.

War Archos vor einigen Jahren noch eine bekannte Nummer in Europa, haben Hersteller wie Huawei, Motorola und Co den Markt mit ihren Preis-Leistungs-Krachern längst überflutet und kleineren Herstellern kaum noch eine Chance gelassen.

Hardware / Design

Kommen wir zur Hardware, die uns das Archos 50 Cobalt für um die 130 Euro bietet. Mit an Bord ist ein 5″ HD IPS-Display, ein Quad-Core mit 1 GHz (MT6735), 1 GB RAM Arbeitsspeicher, 8 GB Datenspeicher, 8 MP Kamera hinten, 2 MP vorn, Dual-SIM-Slot, 2000 mAh Akkukapazität, WiFi-n, GPS, Bluetooth 4.0, LTE und Android 5.1 Lollipop als Betriebssystem. Zwei Fehler hat Archos hier gemacht: Marshmallow war zur Präsentation und zum Marktstart längst verfügbar, zudem wären 2 GB RAM sicherlich auch kein Wunsch zu viel gewesen.

Viele Highlights bietet das Gehäuse eines derart günstigen Gerätes in der Regel nicht, da macht das 50 Cobalt natürlich keine Ausnahme. Wenn man aber zwingend nach Highlights suchen möchte, findet man diese in der ordentlichen Verarbeitungsqualität. Nichts knarzt, die Tasten haben gute Druckpunkte, nur das Material der Rückseite mag sich schnell klebrig und dadurch ekelig anfühlen, wenn man es nicht ständig reinigt.

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Display / Kamera

Was können Kamera und Display? Fangen wir doch mit der Mattscheibe an, die scharf genug darstellt, zudem recht stabil im Blickwinkel ist. Auch im direkten Sonnenlicht kann man noch etwas erkennen, wenngleich man den Blick etwas schärfen muss. Ansonsten würde ich das Display als gut bezeichnen, gemessen am Preis hat es keine zu krassen Nachteile, wenn man es nicht gerade abfotografieren will. Ganz cool ist, dass das Glas an der Frontseite zu allen Seiten leicht abgeflacht/abgerundet ist, 2.5D nennt man das, was sich durch gut anfühlt.

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Natürlich hat das 50 Cobalt auch zwei Kameras zur Verfügung, die wie erwartet nicht viel leisten. Schnappschüsse bei Tageslicht sind schon nicht so wirklich gut, bei wenig Umgebungslicht braucht man nicht die Hauptkamera verwenden, die Frontkamera schon gar nicht. Drei Bilder reichen uns, um die Qualität der Kameras zu zeigen. Mit HDR holt man zumindest ein wenig mehr raus.

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Kamera-App ist aufgeräumt, Auslöser aber langsam

Folgend die erwähnten Beispiele, das mit meinem wunderschönen Gesicht entstand mit der Frontkamera. Man sieht ganz gut, dass Details in der Tiefe gänzlich fehlen, Farben verwaschen dargestellt werden und starkes Rauschen die „beste“ Funktion der Kamera ist.

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Nutzung im Alltag

Archos macht an Android nicht viel, das Betriebssystem kommt zum größten Teil im Original daher, mit Bloatware hält man sich auch stark zurück und liefert nur wenige eigene Apps mit (zum Beispiel einen eigenen Videoplayer). Dennoch merkt man, welche Hardware unter der Haube steckt, das Archos 50 Cobalt ist definitiv kein schnelles Smartphone, führt aber dafür die meisten Aufgaben flüssig durch, nur eben insgesamt recht langsam. Für Einsteiger oder als zweites Ersatz-Smartphone reicht das 50 Cobalt aber aus.

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Ein großes Problem gibt es mit dem internen Datenspeicher, der für die Nutzung nur 4,51 GB vom installierten 8 GB Baustein bereitstellt und wir kommen damit schnell an Grenzen. Diese sind aber irgendwie unlogisch. Ich hab nur einen Teil meiner Apps installiert, sodass Speicher noch übrigt bleibt, Updates verweigert mit der Play Store dennoch. Der Versuch die installierten Apps zu aktualisieren wird immer mit der gleichen Meldung quittiert, obwohl eigentlich genügend Speicher verfügbar ist, auch wenn die 500 MB nicht sonderlich viel sind.

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Gibt es eine Lösung? Ja, einfach die anstehenden App-Updates allesamt einzeln nacheinander ausführen, denn das funktioniert komischerweise tadellos.

Ansonsten bleibt das 50 Cobalt ein Smartphone ohne Besonderheiten, welches die meisten Alltagsaufgaben bewältigen kann. Aber hält es den kompletten Tag mit einer Akkuladung durch? Durchaus. Aber wirklich nur höchstens einen Tag, den sollte man aber schaffen können, auch bei etwas intensiverer Nutzung. Ich nutze hauptsächlich Facebook, Twitter, Google+, WhatsApp und ähnliche Dienste.

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Sonstiges

Wie bei vielen anderen Geräten dieser Art sind zwar zwei SIM-Slots verfügbar, einer dieser Slots ist aber hybrid und kann auch für eine microSD genutzt werden, die bei dem wenigen Datenspeicher fast unerlässlich wird und somit die Dual-SIM-Funktion nicht nutzbar macht.

Zocken? Geht, allerdings nur einfache Spiele wie Angry Birds, alle aufwendigeren Spiele machen meines Erachtens nicht wirklich viel Spaß, denn man muss die Grafik nach unten schrauben und trotzdem mit Rucklern leben.

Verbaut ist ein Lautsprecher an der Unterseite, der sogar viel Lautstärke bietet, allerdings absolut keine satten und tiefen Töne, sodass Musik und YouTube nur bedingt Spaß machen.

Die Kamera steht über die Rückseite leicht hinaus, das übliche Problem vieler Smartphones heutzutage.

Akku ist zwar leicht erreichbar, kann aber trotzdem nicht ohne Weiteres entnommen werden und gilt daher als „fest verbaut“.

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Fazit

Ich will nicht unbedingt sagen, dass ich vom Archos 50 Cobalt enttäuscht bin, doch irgendwie muss ich mich immer an die Moto-Smartphones* aus dem vergangenen Jahr erinnern und die bieten bei einem ähnlichen Preis das bessere Gesamtpaket und die aktuellere Android-Version. Trotzdem ist das 50 Cobalt eine Alternative, wenn man Platz für zwei SIM-Karten benötigt oder ein günstiges Einsteiger-Smartphone für Mama, Oma, die Kinder oder sich selbst sucht. Ich lasse mir durchaus ein „ganz okay“ als Bewertung entlocken, wenn euch das weiterhelfen sollte.

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