BYD ist schon eine ganz besondere Automarke, denn der Konzern aus China ist viel mehr als einfach nur ein Anbieter günstiger Autos. Deshalb will BYD in Europa von Beginn an gar nicht als „billige Marke aus China“ wahrgenommen werden, sondern sehr viel mehr als Technologieunternehmen, als ein Apple der Autohersteller.
Für dieses Vertrauen in Märkten wie Europa braucht es Jahre, gesteht BYD-Vizepräsidentin Stella Li offen bei Edison ein. Nachhaltiges Wachstum sei das Ziel, das setzt man nicht in wenigen Quartalen um. Vermutlich gibt es auch deshalb von BYD nicht zahlreiche billige Autos, der Dolphin Mini ist eine Ausnahme und kostet in Europa (rund 22.000 Euro) sogar mehr als doppelt so viel als in China.
Mit Denza (Titelbild) und Yangwang bringt BYD außerdem luxuriöse sowie sportliche Modelle nach Europa. Und mit dem Aufbau eines Megawatt-Ladenetzes will BYD in Europa ein weiteres Statement setzen. Noch 2026 sollen recht viele dieser Stationen entstehen, rund 40 Stück allein in Deutschland. Hierfür setzt man stationäre Batteriespeicher, um Netzspitzen abzufangen.
„Wir sind nicht der Mercedes-Benz Chinas, wir sind das Apple der Autoindustrie“ – keine besonders bescheidene Sichtweise auf sich selbst. BYD tut dafür aber viel, investiert massiv in Technologie und Software, kann in Ländern sogar teurer als andere Marken verkaufen und es mit Qualität sowie Technologie untermauern.
In anderen Branchen haben wir üblicherweise eine andere Art und Weise gesehen, wie Chinesen in den Markt getreten sind. Xiaomi ist ein bekanntes Beispiel, da wurde zuerst mit einer Menge an eher billigen und günstigen Telefonen geglänzt, bevor man erst Jahre später die „Premiumisierung“ der eigenen Markte vorantrieb. BYD will hingegen direkt von Beginn an als hochwertig wahrgenommen werden, was ich auf jeden Fall ehrenwert finde.
