CLA EQ ist deutsche Meisterleistung: Endlich ein Elektroauto für die Autobahn

Mercedes CLA EQ

Inzwischen ist der CLA EQ, der erste Mercedes auf einer komplett neuen Elektroauto-Plattform, im deutschen Markt angekommen und durchläuft daher nun auch einige ausführliche Vergleichstests. Schon im Vorfeld war klar, dass Mercedes mit der elektrischen Limousine einen sehr großen Sprung machen wird und das kann im Alltag bestätigt werden.

Schnellladen für kurze Standzeiten

Die Besonderheit beim neuen Mercedes-Prinzip ist, dass die Fahrzeuge nicht von 10 auf 80 Prozent schnell laden sollen, sondern dass man die Pausen auf der Langstrecke möglichst kurz halten kann. Dabei ging es Mercedes von Anfang an um Standzeiten von ca. zehn Minuten. Diese zu erreichen ist möglich, wenn die maximale Ladegeschwindigkeit sofort erreicht wird.

Was Mercedes von Beginn an kommunizierte, war die quasi sofort anliegende Ladegeschwindigkeit von deutlich über 300 kW. Dabei kommt es auf den Tag und die Ladesäule an, dann werden die vom Hersteller angegebenen 320 kW sogar deutlich übertroffen, auch bei „Auto Motor Sport“ hat man im Vergleichstest sogar mehr als 350 kW an einer 400 kW starken Ladesäule erreicht.

In zehn Minuten ist viel Reichweite nachgelegt

Natürlich ist der Verbrauch der Fahrzeuge höher als die Herstellerangaben (WLTP) und in diesem Fall ist es daher so, dass der Mercedes im Winter in ca. elf Minuten immerhin eine reale Reichweite von 200 Kilometer nachgeladen hat, der Hersteller verspricht eigentlich über 300 Kilometer.

Wichtig ist jedoch: Mercedes unterbietet die Konkurrenten deutlich, das Tesla Model 3 war mit 16 Minuten noch am nächsten dran, die Konkurrenten (Polestar, Mazda und BYD) landeten bei 19 bzw. sogar 27 Minuten. Im Sommer würde das bei allen besser aussehen, aber sie hätten auch dann keinerlei Chance gegen den elektrischen Benz.

Mercedes CLA 1

Durch Deutschland mit einer kurzen Pause

Auch bei längeren Stopps schlägt sich der Mercedes gut, der 85 kWh große Akku wurde mit durchschnittlich 172 kW auf 80 Prozent geladen. Der Schnitt des CLA EQ liegt damit sogar über dem Peak des Polestar 2 und nur knapp unter dem Peak des Tesla Model 3. Die Konkurrenz, die man in den letzten Jahren noch als Vorreiter wahrnehmen konnte, liegt aufgrund ihrer 400-Volt-Plattformen nun deutlich zurück.

Im Testverbrauch (Mix aus Pendler, Eco und Sport) bei winterlichen Temperaturen hat der CLA noch 440 Kilometer mit einer Ladung geschafft, mit einer kurzen Pause von ca. zehn Minuten käme man daher auf ca. 650 Kilometer. Im Eco-Betrieb erreichte man über 515 Kilometer oder mit einer Ladung zwischendurch sogar 715 Kilometer. Zur Einordnung: Hamburg – München sind 753 Kilometer. Mit den Werten des CLA kommt man in Deutschland sehr weit, in anderen Ländern erst recht.

Ich selbst fahre aktuell einen Ioniq 5 von Hyundai und bin mit dessen Ladezeiten auch extrem zufrieden (18 Minuten für 10 – 80 Prozent), nur haben wir aufgrund der SUV-Karosserie und der nicht so starken Effizienz, keine hohe Grundreichweite auf der Autobahn. Hier kann ein Modell wie der CLA EQ natürlich punkten und einen Vorsprung herausfahren.

Gespannt bin ich auf die C-Klasse EQ in 2026, die aufgrund der Preiskategorie noch bisschen was draufpacken muss, um einen Abstand zum günstigeren CLA EQ zu haben. Da erwarten wir den neuen Reichweitenkönig mit über 800 Kilometer (WLTP), zumindest bis zur E-Klasse EQ und S-Klasse EQ in den Jahren danach.

Kommentar verfassen

Bleibt bitte nett zueinander!