Elektroauto-Alltag: Warum es im Innenstadt-Mehrfamilienhaus auch ohne Wallbox geht

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Wie leider bei vielen Themen üblich, wird oft einfach verallgemeinert. Bei Elektroautos heißt es immer, die Reichweite sei grundsätzlich zu gering oder man brauche unbedingt ein eigenes Haus mit eigener Ladevorrichtung (Wallbox). Wir können vom Gegenteil berichten.

Denn es ist ganz klar eine sehr individuelle Sache, ob ein Fahrzeug mit nur 300 Kilometern Reichweite für euch ausreichend ist und ob man unbedingt direkt am eigenen Haus laden muss. Wir haben festgestellt, dass die „Reichweitenangst“ nicht immer ein Thema sein muss und laden außerdem immer „woanders“. Trotz Eigentumswohnung mit Stellplatz.

Wir haben das Glück, nur zwei Minuten zu Fuß von unserem Haus entfernt einen öffentlichen Parkplatz mit derzeit vier Ladepunkten zu haben. Selbst zu Zeiten von Weihnachtsmarkt oder Stadtfest sind dort selten alle Ladepunkte belegt. In den Abendstunden, wenn wir am häufigsten laden, steht dort maximal ein, meistens sogar kein anderes Elektroauto.

Das hat sich bis heute nicht geändert, wir sind jetzt seit einem Jahr rein elektrisch unterwegs. Bevor wir umgestiegen sind, habe ich das Verhalten an diesen Ladesäulen immer wieder beobachtet. Ich bin mir sicher, dass sich das bei uns so schnell nicht ändern wird, Elektroautos sind hier (Zwickau) immer noch die große Ausnahme.

Keine Veränderung in Sicht, Auslastung der Ladepunkte sehr niedrig

Unsere sehr stadtnah genutzte Ladesäule ist jetzt für Touristen noch uninteressanter geworden, weil direkt in der Innenstadt neue Ladesäulen entstanden sind. Und bei uns in der Region ist es üblich, dass die Leute mit ihren Fahrzeugen lieber direkt bei den Geschäften parken. Ich habe keinen Zweifel, hier noch sehr lange öffentlich jederzeit laden zu können.

Warum dieser Beitrag, wenn alles so individuell ist? Lasst euch einfach nicht von Pauschalaussagen leiten, sondern schaut euch eure Umgebung und euren eigenen Alltag an. Wir laden, wenn überhaupt, nur alle sieben Tage oder seltener. Natürlich würden wir mit einem vergleichbaren Verbrenner noch viel seltener tanken, aber von diesen Gedanken muss man sich einfach frei machen.

Ich habe jedenfalls kein Problem damit, das Auto an der öffentlichen Ladesäule abzustellen und ein paar Stunden später wieder abzuholen. Der extrem kurze Fußweg lässt sich wunderbar mit anderen Erledigungen wie Müll rausbringen oder einfach mal ein paar Meter die Füße vertreten verbinden.

Es lässt sich in meinen Augen und mit meinen Erfahrungen definitiv nicht pauschal sagen, dass man das eigene Elektroauto zwingend daheim laden muss, damit sich der Umstieg lohnt. Wir wollen aber nichts verschweigen: Von einer anderen Situation schreibt ein Kollege, bei dem öffentliche Ladepunkte in Nähe der Wohnung kaum noch frei sind.

5 Kommentare zu „Elektroauto-Alltag: Warum es im Innenstadt-Mehrfamilienhaus auch ohne Wallbox geht“

  1. ich wohne ebenfalls in einem Mehrfamilienwohnhaus ohne eigene Wallbox und fahre einen Tesla. geht (in meinem Fall) schon, keine Frage. ist aber sicherlich auch nicht vergleichbar mit gescheiten Lösungen. regelmäßig, auch wenn es nur einmal die Woche ist, an einer öffentlichen Säule zu laden ist zeitlich nicht vergleichbar mit einem Verbrenner (ein Vorteil von e Autos schon gestrichen bzw ins negative gedreht). außerdem sind die Kosten an öffentlichen Säulen grob 50 Prozent höher als an der eigenen Box (und schon ist der nächste Vorteil weg)
    ich will e Autos hier sicher nicht schlecht reden, aber um breite Akzeptanz zu finden muss sich noch einiges bewegen. verstehe jeden der auf seinem Vorurteilen beharrt, sie sind oft gerechtfertigt (Reichweitenangst meist ausgenommen)

    1. Fahre auch einen Tesla und wohne im Mehrfamilienhaus mit Tiefgarage. Klappt wunderbar und der Preisvorteil ist mitnichten durchs öffentliche Laden gestrichen. Unserer Stadt nimmt sich 47 c/kwh, macht bei 17 kWh/100km 8 Euro kosten. Bei >7l Verbrauch zahlen Verbrenner bei heutigen Spritpreisen mindesten 12 Euro. Natürlich bietet sich Wall Box (am besten mit Solaranlage) noch mehr an, ist aber bei Mietwohnungen nicht immer machbar. Die Anschaffung und Installation (oft aufwendig durch viele Wanddurchbrüche) müsste sich ja vor Auszug rentieren…

  2. Ich habe mir ein E-Auto gekauft. Durch den Beitrag weiß ich, dass man auch ohne Wallbox das Auto gut geladen bekommt. Jedoch soll eine Firma für Elektroinstallation uns eine hinbauen.

  3. Ich finde es gut, dass man nicht unbedingt eine eigene Wallbox braucht. Der Beitrag zeigt dies ja auch sehr schön. Dennoch sollte man den Elektriker sagen, dass man früher oder später eine haben möchte.

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