Vor ungefähr zwei Jahren war einer der ersten Robovac-Saugroboter der Marke eufy (Anker) bei uns zu Gast und schnitt im Test trotz diverser Schwächen ganz vernünftig ab. Eine jetzt neuere Generation der eufy-Saugroboter kann nahezu alle Kritikpunkte aufsaugen und entsorgen. In den letzten Monaten hat bei uns der Robovac 30C sauber gemacht und konnte seinen Vorgänger der 11er Serie mit Bravour vom Platz fegen. Warum das so ist, erklärt euch mein neuster Testbericht.
Für den günstigen Einstieg war der Robovac 11 damals zwar gut, rückblickend allerdings doch nicht das Gelbe vom Ei. So einsichtig bin ich. Heute würde ich vom Kauf abraten, weil der neuere 30C einfach deutlich mehr zu bieten hat. Das fängt bereits mit der Erkennung von Gegenständen und Hindernissen an, denn im 30C stecken endlich passende Sensoren, um Hindernisse früh genug zu erkennen. Er rempelt also Tischbeine und Wände nicht mehr an, was der Vorgänger noch anders machte.
Smarte Erkennung von Gegenständen und Hindernissen
Dabei macht es auch fast keinen Unterschied, welches Hindernis den Robovac 30C vor eine Herausforderung stellt. Egal ob massive Wand, durchsichtiges Kerzenhäuschen oder dünne Beistelltischbeine, der Saugroboter erkennt fast jedes Hindernis problemlos und fährt für die Reinigung vorsichtig bis auf wenige Millimeter heran. Somit werden leichtere Gegenstände auch nicht mehr wahllos durch die Wohnung geschoben, das kommt nun eher selten vor.
Zusätzlich agiert der 30C etwas schlauer, obwohl er grundsätzlich noch planlos durch die Gegend fährt und seine Umgebung eher durch Zufall erkundet. Während der Vorgänger gerne immer wieder an einer Teppichkante hängen blieb und diese solange wie ein Rammler rammelte, bis er dann doch laut piepend aufgab, fährt der 30C bei ähnlichen Problemen einfach ein paar Zentimeter rückwärts und sucht einen anderen Weg.
Mehr Dreck ist effizienter weg
Ein weiterer Knackpunkt der Vorgänger war die Saugkraft. Diese hat sich nicht nur auf dem Datenblatt deutlich verändert (1500 pa statt 1000 pa), auch der grundlegende Aufbau des Saugroboters ist etwas anders, wodurch vor allem gröberer Dreck deutlich besser aufgenommen wird. Man hört auch die Unterschiede des Saugers, wenngleich die Lautstärke meines Erachtens kaum anders ist.
Wir haben immer mal wieder Meerschweine zu Gast, von denen mal mehr und mal weniger Heu in der Wohnung liegt. Während der 11er Robovac diesen gröberen Dreck nur selten aufgenommen und eher durch die Wohnung geschoben hat, frisst der 30er Robovac alles zuverlässig in sich hinein und das häufig gleich beim ersten Versuch. Es gibt einen deutlich höheren Reinigungseffekt.
Locker hält der Behälter bei uns eine Woche oder mehr, da wir ohne die schweinischen Gäste in der Regel nur Staub aufsaugen müssen und keinen gröberen Dreck. Fällt mal Streu vom Hamster herunter, ist das heute kein Problem mehr.
Grundsätzlich scheint die Unterseite kaum anders. Für die große Bürste gibt es jetzt eine Art Schutzbügel, sodass der Saugroboter deutlich weniger Probleme mit Teppichkanten (insbesondere den Ecken) hat. Zudem ist hinten eine weitere Rolle angebracht, die dem Ganzen sicherlich mehr Stabilität verleiht. Es sind also kleine aber nötige Optimierungen umgesetzt, wenn wir mit den älteren Vorgängern vergleichen.
Wir haben einen zwar relativ flachen Teppich im Wohnzimmer liegen, der dafür gern jeden Krümel aufnimmt und Staub erst recht. Für meine Begriffe erledigt der Robovac 30C seinen Job gut, da gibt es keinen Grund zu meckern.
Noch nicht klug aber smart
Während mein erster Saugroboter nur über eine klassische Fernbedienung gesteuert werden konnte, lässt sich der neuere Robovac 30C mittels Android-App steuern. Dadurch lassen sich Routinen besser festlegen, auch kann ich den Roboter noch starten, wenn ich längst außer Haus bin, da er über das heimische WLAN ans Internet angebunden ist. Eufy bietet eine eigene App an, die für mich jederzeit gut funktionierte.
Weiterer Vorteil: Es gibt Firmware-Updates, Bugs und Probleme können also jederzeit behoben werden.
Weniger gut ist der Alexa-Skill. Man muss zum Starten der Reinigung jedes Mal den Skill namentlich erwähnen, zudem wird lustigerweise fast immer Roomba statt Robovac verstanden. Sprachbefehle funktionieren zum Zeitpunkt des Artikels wirklich nicht gut, hier ist also weiterhin Nachholbedarf. Ebenso wenig kann ich den Sauger in Alexa-Routinen einbinden, da er für Alexa eben als Skill und nicht als Smarthome-Gerät existiert.
Kein Mapping und Lichtscheu
Nicht geändert hat sich die dumme Fahrweise, auch der Robovac 30C erstellt keine Grundrisskarte und fährt planlos durch die Gegend. Nichtsdestotrotz werden die 30 qm Küche und Wohnzimmer zuverlässig gesäubert, dafür braucht er aber durchaus die komplette Akkuladung (ca. 90 min). Mit magnetischen Abgrenzungsstreifen könnte man dem Roboter diverse Bereiche der Wohnung „sperren“, das sieht nur halt nicht sonderlich hübsch aus.
Ein grundlegendes Problem haben die verbauten Sensoren weiterhin mit sehr starker Sonneneinstrahlung, wie jetzt in den Sommermonaten häufiger vorkommt. Leider nimmt das der Roboter oft als Hindernis wahr und dreht um. Besser werden hingegen Treppen erkannt, da braucht ihr keine Angst haben.
Fazit: Ein sauberer Deal
Wenn ich den alten 11er Robovac mit dem 30C-Modell vergleiche, dann hat die Anker-Tochter einige Fortschritte realisieren können. Das wäre sogar einen deutlichen Aufpreis wert, der aber gar nicht unbedingt gezahlt werden muss. Regelmäßig gibt es den 30C bei Amazon für deutlich unter 200 Euro im Angebot, dafür kann ich dieses Paket nur empfehlen. Ich bin jedenfalls äußerst zufrieden und brauche bei unserer derzeitigen Wohnsituation nicht unbedingt einen Sauger mit Mapping.
Nichtsdestotrotz gehört Mapping für mich bei der nächsten Generation unbedingt dazu. Ich will den Roboter auf Knopfdruck in die Küche oder einen anderen Ort schicken können und das nicht manuell steuern müssen. Ein kleiner Wunsch am Rande. Zudem wäre die bessere Integration in Alexa wünschenswert, um den Saugroboter an Alexa-Routinen binden zu können.
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