„Fast die Hälfte nutzt Bargeld nur noch aus Angst vor der Cash-only-Schranke“

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Bild: Mathieu Stern/Unsplash

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich bin chronisch pleite – zumindest, wenn es um Bargeld geht. Dank eines ganzen Arsenals an größtenteils mit NFC bestückten EC- und Kreditkarten verlasse ich mich schließlich darauf, jederzeit auf meine verschiedenen Konten zugreifen zu können. Und größtenteils komme ich im Alltag damit durch, aber es gibt leider immer noch Situationen, an denen es ganz ohne Bargeld nicht funktioniert.

Dass nicht nur ich so denke, sondern inzwischen der Großteil der deutschen Bevölkerung auf kontaktlose Bezahlmöglichkeiten zurückgreift, zeigt eine aktuelle Bitkom-Studie.

Viele zahlen kontaktlos – auch mit dem Smartphone

Zwischen Juli und September hätten 90 Prozent mindestens einmal auf diese Weise im Laden an der Kasse bezahlt, die Hälfte nutze diese Möglichkeit sogar mehrmals die Woche. Vor allem bei Jüngeren sei diese Methode fest etabliert, aber selbst unter Senioren ab 65 habe eine deutliche Mehrheit von 79 Prozent zumindest hin und wieder kontaktlos bezahlt – auch mit dem Smartphone.

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Quelle: Bitkom

Es ist klar, woran das liegt: „Die Corona-Pandemie hat dem elektronischen Bezahlen einen Schub gegeben„, so der Digitalverein. Drei Viertel hätten in der Umfrage angegeben, dass sie seit der Corona-Pandemie seltener Bargeld benutzen als früher. Die Hälfte gehe davon aus, künftig seltener Bargeld zu verwenden und die meisten davon sagen, dass sie eigentlich nur noch Bargeld verwenden würden, weil sie Sorge hätten, dass elektronisches Bezahlen nicht möglich ist. 

Kevin Hackl, für digitales Banking und finanzielle Dienstleistungen beim Bitkom zuständig, kommentiert:

Fast die Hälfte nutzt Bargeld nur noch aus Angst vor der Cash-only-Schranke. Ein klares Zeichen, die Wahlfreiheit beim Bezahlen umzusetzen und an jeder Verkaufsstelle eine europaweit nutzbare digitale Bezahlmöglichkeit anzubieten. Das ist auch eine politische Aufgabe. Wenn Innovationen im Zahlungsverkehr an den Kassen nicht genutzt werden können, führen wir Projekte wie den Digitalen Euro frühzeitig ad absurdum.

Wie zahlt ihr und habt ihr gemerkt, dass sich das durch die Pandemie verändert hat?

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3 Kommentare zu „„Fast die Hälfte nutzt Bargeld nur noch aus Angst vor der Cash-only-Schranke““

  1. Erfahrungen:
    Die „nur Bargeld“ Imbisse existieren immer noch, der eine Lieferservice mit online Paypal Zahlung ist zu, der andere hat bei 5km Entfernung nur noch Abholung angeboten. Der Hühnermörder aus Kentucky verlangt 20€ für Ware mit zwei Esslöffeln Soße, Wert etwa 8€ für Tk im guten Supermarkt.
    Elektrische Zahlungen jeweils dort sind total nervig, jede Karte will hin und wieder die PIN sehen oder (online) irgendwelche besonderen Abläufe mit Einloggen in Apps oder Dienstleiter Webseiten, oder die Kreditkarten werden immer mal wieder aus nicht genannten Gründen abgelehnt. Oder müssen nach einiger Zeit der Nichtnutzung neu aktiviert werden, wie bei meinen häufigen Smartphonewechseln das Theater bei Paypal und den Kreditkarten (Apps).

    „Einfach mit dem guten Namen zahlen“ hat sich mächtig verkompliziert, die Statistik /Umfrage ist wie gewohnt von den Werbefuzzis schöngelogen.

    Also bleiben für *meinen* Bedarf online Paypal und offline Bankkarte samt der Hunderter Bargeld + 1,50€ für Einkaufswagen die zuverlässigen Methoden, der Rest ist netter Spielkram zum Hinauszögern von Abbuchungen und dem Handyposen.

  2. Ich lebte einige Zeit in Portugal, da war es sehr sehr selten, dass man nur mit Bargeld zahlen konnte. Ebenso meine weiteren Erfahrungen im Ausland.

    In Deutschland erlebte ich sehr oft die Enttäuschung „nur Bargeld“. Dazu könnte ich unzählige Geschichten erzählen.

    Einmal hatte ich auch ein gutes Erlebnis, so teilte man mir mit „only card“. Da war ich dann sehr glücklich.

  3. Klar die Industrie freut sich, wenn alle nur noch mit Karte bezahlen…
    die Politik sicher auch.
    Da kann man so schön kontrollieren und abschalten und ausmachen.
    Und nebenbei an jeder Transaktion noch 3% verdienen…

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