Seit fünf Jahren bin ich nun regelmäßiger Besucher der Gamescom in Köln. Und neben schwitzenden Menschen, viel zu teurem Kaffee und einem zusammenbrechenden Mobilfunknetz war eines ebenfalls fester Bestandteil der Messe: Blizzard. Egal, ob es ein neues Addon für WoW, Starcraft oder Hearthstone gab – bei so vielen erfolgreichen Spielereihen gibt es eben immer was zu tun.
Gamescom: Nach Jahren plötzlich ohne Blizzard
Einige Wochen vor der Messe gibt es nun eine erstaunliche (und erstaunlich knappe) Nachricht vom Entwickler. Dieses Jahr gibt es keinen Auftritt auf einer der wichtigsten Spielemessen in der westlichen Hemisphäre, da man sich lieber auf die Entwicklung konzentrieren wolle und daher nichts wirklich präsentieren könne.
Weil wir uns dieses Jahr verstärkt auf die Entwicklung unserer aktuellen Spiele und zukünftiger Projekte konzentrieren möchten, werden wir auf der gamescom 2019 keinen Stand haben. Die gamescom ist eine wichtige Veranstaltung sowohl für die europäische als auch für die globale Gaming-Community und es wird uns dieses Jahr fehlen, die Spieler in Köln zu treffen. Ihr werdet trotzdem Blizzard Gear in der Shop-Area der gamescom 2019 kaufen können, und wir freuen uns darauf, in Zukunft wieder mit einem Stand auf der gamescom dabei zu sein. Wir können es außerdem kaum erwarten, weitere Details zu den Projekten bekannt zu geben, an denen wir gerade arbeiten, wenn die Zeit dafür reif ist.
Also: Merch kann man trotzdem kaufen, wäre ja auch Blödsinn, die Tausenden zahlfreudigen Fans an der Stelle hängen zu lassen. Als Fan sowohl von Blizzard als auch der Gamescom zeigt es mir aber leider auch, dass die Kalifornier Diablo Immortal schon vor dem Release aufgegeben haben.
Die neuen Stars auf der Messe: Mobile Games
Mobile Games haben in den letzten Jahren spürbar mehr Raum auf der Messe eingenommen, aber Blizzard möchte davon nichts abhaben. Ein offizieller Releasetermin steht aus, im Play Store kann man sich lediglich vorregistrieren und ganz vielleicht wird man zum Early Access eingeladen.
Zugegeben, einen Messeauftritt ausschließlich für Diablo Immortal zu organisieren wäre bestimmt nicht profitabel. Schon seit der Ankündigung auf der Blizzcon 2018 stößt der Handheld-Ableger auf Kritik von eigentlich loyalen Fans, die sich auf Diablo 4 gefreut hatten und nun verraten fühlen.
Hearthstone bleibt Blizzards Musterkind
Besonders traurig finde ich die Entwicklung, weil Blizzard mit Hearthstone eigentlich zur Genüge unter Beweis gestellt hat, dass sie Mobile verstanden haben. Wer ein so simples Spielprinzip so abgestimmt auf die verschiedensten Plattformen bringt, darf sich einen solchen Fehler wie Diablo Immortal kaum leisten. Immortal ist den letzten Berichten nach übrigens schon fertig programmiert, dennoch hält Blizzard es unter Verschluss.
[appbox googleplay com.blizzard.diablo.immortal]
Mir egal, was die Hater sagen – ich bin bereit für das Spiel und gebe Immortal auf jeden Fall eine Chance. Und auf die Gamescom gehe ich auch ohne Blizzard. Was ist eure Meinung zu Spinoffs großer Titel auf kleinen Bildschirmen: Fanservice oder reine Geldmache?