Interview zu Fuchsia: Das wohl spannendste Google-Projekt für die Zukunft

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Fuchsia entstand fast zufällig, verrät eine beteiligte Person in einem Interview. Der ursprüngliche Hintergrund waren Beobachtungen bei Google intern, dass es dort zu viele getrennte Teams gab. Quasi für jeden Kernel (Android, ChromeOS etc.) ein eigenes.

Nicht sehr viel anders war es bei Partnern von Google. Oftmals gab es ein Team, das an Android arbeitete und ein weiteres für ChromeOS. Diese eher ineffiziente Arbeitsweise fiel Chris McKillop auf, der anfänglich mit seiner Idee für Fuchsia sehr alleine war.

McKillop war gut zehn Jahre bei Google und die längste Zeit für Fuchsia zuständig. Er begleitete die Geschichte von Anfang an. In einem Interview hat er jetzt ein ein paar Einblicke gegeben. Fuchsia sollte ein Neuanfang werden, aber ursprünglich etwas anders.

„Als ich zu dieser Art von „anderem Projekt“ wechselte und das Android-Team verließ, befasste sich dieses andere Projekt mit neuen Wegen zum Erstellen von Anwendungen, neuen Wegen zum Erstellen von Benutzeroberflächen, neuen Wegen, Dinge zu tun. Sie suchten nicht unbedingt nach neuen Wegen zum Erstellen von Betriebssystemen. Das habe ich eingebracht.“

Es sind also die richtigen Leute zur richtigen Zeit zusammengekommen. Fuchsia wurde als Name erst später festgelegt und die Einführung eines komplett neuen Kernels war ebenso nicht auf der Liste des Projekts, als es ursprünglich mal startete.

Aus dem Fuchsia-Projekt entstand zum Beispiel Flutter, womit Apps für sämtliche Plattformen erstellt werden können. Flutter und Fuchsia gehörten somit anfangs zusammen. Chrome war dann der nächste wichtige Punkt.

Fuchsia Pixelbook

5 Jahre sollte es dauern, dass Chrome auf Fuchsia läuft. Die notwendige Arbeit am Code dafür sei enorm, sagt McKillop. Schlussendlich haben diese Projekte rund um Fuchsia allerdings geholfen, damit das Team neuen Mut schöpfen konnte. Man hatte etwas Greifbares.

Ein weiterer Punkt wurde dann wichtig, Fuchsia unter die Leute zu bringen. Vergleichbare Betriebssystem-Projekte gibt es nämlich extrem viele, aber sie gelangen selten an echte Nutzer. Hier kam dann Nest Hub zum Einsatz.

„Selbst wenn [ein Gerät wie der Nest Hub] nur einen Bruchteil dessen nutzt, wozu Fuchsia in der Lage ist, spielt es keine Rolle. Wir haben so viel gelernt.“

Und was ist die Zukunft? Fuchsia geht einige neue Wege, die man gerne sehen würde, wie sie zum Beispiel in Linux übernommen werden. McKillop sieht die Möglichkeit, dass Fuchsia sehr wichtig werden könne und das nicht nur für Google.

„Ich glaube wirklich, dass die Architektur und die Vorteile, die Fuchsia gegenüber bestehenden Betriebssystemen hat, real sind, und ich denke, das Team macht sein Ding. Unter der Annahme, dass sie die Dinge, die sie tun, zu Ende bringen, denke ich, dass jedes Unternehmen versuchen wird, herauszufinden, wie sie Fuchsia verwenden können.“

Hierbei hilft der offene Ansatz (Open Source), den man bei Fuchsia verfolgt.

Derzeit können wir aber nicht eine Antwort darauf erwarten, was Fuchsia für Google-Betriebssysteme wie Android oder ChromeOS bedeutet. Hierfür ist es mit Sicherheit noch viel zu früh.

Die deutlich umfangreichere Variante des Interviews könnt ihr hier nachlesen.

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