LG G Flex 2 im ausführlichen Ersteindruck: Überzeugung mit Abzügen

Es ist kleiner, dünner, leichter und vor allem: ergonomischer geworden, das G Flex 2 von LG Electronics. Ich habe das aktuelle Curved-Smartphone von den Südkoreaner schon seit einigen Tagen und kann so einen halben Ersteindruck übermitteln.

Das aktuelle Banana-Phone von Lucky Goldstar ist diesmal in allen Punkten zum Vorgänger verbessert worden. So verfügt das Flex 2 über ein 5.5 Zoll P-OLED FHD Display, daraus resultiert eine ordentliche Pixeldichte von rund 400ppi. OLED-typisch ist die optische Wiedergabe farbintensiv. Zum Glück gibt es, ähnlich wie bei Samsung, verschiedene Modi; hier kann man zwischen „Standard“, „Lebendig“ und „Normal“ wählen. Zudem besteht, wie von LG bekannt, die Möglichkeit es selbst zu kalibrieren in den Einstellungen unter den Eingabehilfen.

Die Betrachtungswinkel sind sensationell, nur eine leichte Farbverfälschung beziehungsweise ein blauer Schimmer ist beim Kippen erkennbar. Qualitativ ist das Panel allemal, einen grossen Negativpunkt, in meinen Augen (Achtung, liegt im Auge des Betrachters), ist, dass es nicht “optimal“ laminiert respektive kristallklar ist, wie etwa beim Apple iPhone 6 Plus oder Samsung Galaxy Note 4. Ich habe versucht, dies auf Fotos festzuhalten, aber am besten erklärt sieht es so aus: Stärker ausgeprägte Struktur wie beim Motorola Google Nexus 6*. Nun, wer nicht beim N6 nachvollziehen kann, was gemeint ist, wird sich am Flex 2 auch nicht stören. Vielleicht habe ich zu gute Augen. Es ist mir einfach aufgefallen… Am heftigsten sichtbar ist es bei niedriger Helligkeit und grauem oder braunem Hintergrund.

Die Frage aller Fragen ist doch, wie verhält sich das gebogene Glas? Toll. Beim Scrollen ist es ein anderes, besseres Feeling, beim Betrachten von Fotos und Videos kann es – unter anderem – das Gezeigte verfälschen, muss aber nicht. Gerade bei YouTube-Videos konsumieren im Querformat, macht es echt Laune.

Die Krümmung ist erkennbar, und da ich eh ein Freund davon bin (nutze einen Ultra-Wide Curved Monitor) gefällt es mir ziemlich! Nachteil: Nach einer Zeit Benutzung, auf ein anderes Smartphone gewechselt mit normalem Bildschirm, wirkt nahezu jedes Display “man fasse direkt das Panel an“, da dass LG G Flex 2 – im wahrsten Sinne des Wortes – nach innen gebogen ist.

2, 3 Apps installiert & Speicher voll!

Ok, es sind deutlich mehr als drei Applikationen, und es liegt auch an der Speichergrösse der jeweiligen Apps, aber nachdem ich das gebogene Telefon, am Samstag, in die Hände gedrückt hielt, meldete es mir bereits nach einigen Minuten “.. App kann nicht heruntergeladen werden, zu wenig Speicher.“. WAS? Natürlich habe ich gleich meine Standard Apps, die ich täglich nutze installiert, klappt auch ohne Weiteres. Ab Werk sind 9 von 16 GB verfügbar, aber. Das grosse Aber: Bei Spielen wird es zügig knapp. Modern Combat 5, DeadTrigger 2, Real Racing 3 und schon ist ungefähr die Hälfte flöten.

Tja, damit muss man auch im Jahr 2015, bei einem 16 GB-Modell rechnen. Leider.
Apropos: Diese Variante ist mit 2 GB DDR4 RAM ausgestattet. Irgendwann und irgendwo kommt dann Mal ein Flex mit 32 GB und 3 GB RAM.

Performance und Bedienung

Erste Sahne mit Abstrichen. Das Meiste wird schnell und flüssig ausgeführt. Das Meiste. Hier und da kommt das G Flex 2 ins stottern und es sind deutliche frame-drops erkennbar. Trotz Qualcomms‘ aktuell schnellsten SoC, dem Snapdragon 810 Octa-core 64-bit 20nm Prozessor mit der Adreno 430 Grafikeinheit. Warum das so ist? Es liegt an der Oberfläche – basiert auf Android OS Lollipop 5.0.1 – und LGs “Optimierung“. Läufts rund? Gut gemachter Job. Läufts nicht rund? Das Gegenteil ist der Fall. Beim LG G Flex 2 ist man aber quasi in einer Zwickmühle. Genau wie beim G3 letztes Jahr. PS: Benchmarks gibt es bei mir aus Prinzip nicht. Sorry ;)

Der Hersteller hat eine Drosselung bei Erreichung eines Hitzegrades implementiert, sodass der Chip nicht bis zur angegebenen MHz Anzahl takten kann und darf. Also hat der QSD810 ein Hitzeproblem? Jaein. Mehr Power = Mehr Wärme. Mehr Last = Mehr Wärme. Desweiteren wird, durch die Polycarbonat Rückseite mit der speziellen Beschichtung, in diesem Fall, zum Nachteil – die Wärmeverteilung zentralisiert sich im oberen Bereich – nähe Kamera – und staut sich, grob gesagt. 50 Grad Celsius fühlen sich, zumindest in meinen Händen, ziemlich warm an. Und das Teil wird auch extrem schnell warm – so schnell kühlt es aber auch wieder ab. Bei gutem Wetter, wenn die Sonne scheint, und das G Flex 2 in intensiver Nutzung ist, wird es unangenehm. So mein Empfinden.

Kamera

13 Megapixel auf der Rückseite mit OIS+,  zwei LEDs‘ und Laser Autofokus. Die Bildstabilisierung ist die Selbe wie im 2014-er Flaggschiff dem LG G3, der Zusatz “plus“ beim OIS ist nur da, wegen des geschützten Namens und so. Die Kamera an sich wurde allerdings verbessert. Dank dem Laser Autofokus können Aufnahmen präzise, schnell und rattenscharf gelingen. Vorne gibts ausreichende 2.1 MP. Videos können selbstverständlich in 4K aufgenommen werden. Unterstützt werden bei 1080p 60fps und bei 2160p 30fps.

Hier ein paar Beispielfotos:

Akku

Der festverbaute Akku (die Rückseite ist abnehmbar LOL!), hat eine Nennladung von 3000 mAh. Ich muss zugeben in den fünf Tagen habe ich es vier mal geladen, also über die Laufzeit kann ich mich nicht verbindlich äussern, da es bekanntlich einige Ladezyklen braucht, bis die Batterie die volle Kapazität erreicht. Dennoch: Über den Tag von 06:00 bis 22:00 Uhr bin ich ohne Probleme gekommen, bei meiner Nutzung (ohne zocken). Dabei war das Display durchschnittlich 4 Stunden und 20 Minuten aktiv, statistisch gesehen. Nach ein paar Runden LIMBO, ALONE, BB Racing, Buzz Killem und Jetpack Jinx, sieht es natürlich anders aus. Je nach Helligkeit beim gamen, kann die Akkuanzeige, auch ziemlich schnell purzeln, wie etwa über nur einen Nachmittag.

Mit dem entsprechendem Adapter, kann der Akku in nur 30 Minuten bis zu 60% aufgeladen werden, dank QuickCharge 2.0. Diese Technik unterstützt einen Output von bis zu 3A.

Lautsprecher

Dieser ist auf der Rückseite. Hat aber erstaunlich Bums dahinter. Die Klangqualität ist besser als beim Note 4 oder Nexus 6. Meiner Meinung nach kommt es an das iPhone 6 Plus oder das Xperia Z3 nicht ran. Als Highlight sei hier Dolby mobile erwähnt. Auf volle Pulle aufgedreht, entsteht kein knirschen, kratzen oder ein Echo, die Wiedergabe ist klar und sehr stark bzw. laut. Passt.

Verbindungen und Gesprächsqualität

Bei der Wlan Konnektivität konnte mich LG bisher immer überzeugen. Es hielt mit anderen Smartphones mit oder übertrumpfte jene. Beim G Flex 2 ist es so, dass ich zwei Zimmer (drei Wände, davon zwei fette aus Beton) vom Router entfernt noch zwei Balken Wlan habe. Ausser beim Nexus 6 ist es bei den restlichen Gerätschaften, die ich hier habe wie das Sony Xperia Z3 und Compact, iPhone 6 Plus, HTC One M8, Moto G 2. Generation*, Samsung Galaxy Note 4*, OnePlus One, nur ein Balken oder gar keiner. Zur restlichen Ausstattung in diesem Bereich gehört natürlich der aktuelle Standard: Bluetooth 4.1, DLNA, Infrarot, GSM, HSPA, LTE/4G (bis zu 450 Mbps) NFC, GPS, GLONASS, und FM Radio. Das Gerät nimmt nur Micro-SIM Karten und unterstützt microSDs bis zu 2 TB.

Beim Telefonieren zeigt sich die Krümmung auch äusserst vorteilhaft, das Gegenüber versteht das Gesprochene sehr gut und klar, umgekehrt ist es ebenfalls genau das Gleiche. Neben dem Galaxy Note 4 ist das G Flex 2 bezüglich der Sprachqualität an der absoluten Spitze.

Flexibilität, special Features und Sonstiges

Das Gerät lässt sich biegen. Wenn ich es mit der Front auf den Tisch stelle und drauf drücke (offizielle Aussage besagt bis zu 100 kg) knarzt es beim ersten Mal, aber alles halb so schlimm, nichts kaputt oder so was, alles geht prompt in die Ursprungsform zurück. Falls es zum Beispiel herunterfallen sollte, wird durch die Krümmung und der speziellen Beschichtung vom Konzern, wenig Geschehen. Dies mutwillig zu wagen, würde ich keinem raten. Das Glas ist gehärtetes Glas von Corning, der dritten Generation.

Neben den active noise cancelling durch ein dediziertes Mikrofon, gehört auch die selbstheilende Rückseite zu den speziellen, nennenswerten Eigenschaften des Curved-Smartphones. Laut Aussage von LG, besteht eine dreischichtige Beschichtung, solange nur die ersten zwei gebrochen werden, wird es kontinuierlich “selbst repariert“. Beispiel: Kratzer. Sobald die dritte Schicht gebrochen wird (eine mm-Anzahl gibt es leider nicht) kann man das magische verschwinden der Beschädigung vergessen. Was ich aber am ganzen relativ Vorteilhaft sehe, ist, dass die Beschichtung eine Art leichte Gummierung mit sich bringt. So rutscht das Gerät, wenn es auf der glänzenden Plastik Rückseite, auf glatten Oberflächen wie Glas liegt, nicht.

Wie unschwer zu erkennen, sind die Tasten auch bei diesem LG Smartphone auf der Rückseite. Rear-Keys. Beim Flex 2 sind die Lautstärketasten diesmal strukturiert, grösser und “klickiger“, als beim Vorgänger. Der Ein- und Ausschaltbutton ist eckig mit abgerundeten Ecken. Höhö. Der Druckpunkt ist sehr gut.

Fazit

Ich halte mich kurz: Aktuell ist es nicht ohne Grund mein Dailydriver; mein Smartphone, welches ich hauptsächlich nutze. Davor war es das iPhone 6 Plus, abwechselnd mit dem N6 und GN4. Weshalb das so ist? Die Ergonomie gefällt mir extrem, es liegt einfach toll in der Hand, und mit einem Display-Oberflächenverhältnis von genialen 73% sind 5.5 Zoll in so einem kompakten Gehäuse, mit 152 Gramm, keinesfalls klobig. Life’s Good!

Es erfüllt seinen Zweck gut und sieht dabei – wie Harald Glöckler sagen würde – pompös aus. Ein wahrer Eyecatcher, also. Empfehlung? Wenn man eher ein grösseres Display bevorzugt und etwas Besonderes haben möchte, dann empfehle ich es mit gutem Gewissen. Ansonsten: Ein Event von LG für eine andere Highend Einheit steht demnächst an…

Wir hoffen natürlich, dass die Performance-Probleme noch mit Firmware-Updates zumindest zum großen Teil behoben werden können.

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