Moto G: Billiger Gamechanger

Heute hat Motorola das Moto G vorgestellt, ein neues Smartphone mit aktueller Hardware zu einem unschlagbaren Preis von 169 Euro. Damit will und kann man den Markt solcher Geräte entscheidend verändern, die Konkurrenz wird wohl bereits am Reißbrett sitzen.

Eine sehr interessante Frage ist definitiv die, wie eigentlich das Moto G einen Gewinn abwerfen soll, doch das interessiert uns Endkunden letztlich sowieso nicht, denn wir sehen (gerne) den Preis des Gerätes von nur 169 Euro. Unter anderem ging Motorola an die Sache heran, ein Mittelklasse-Gerät mit aktueller Hardware zu einem mächtig aggressiven Tiefstpreis bieten zu können. Beeindruckend werden Samsung und Co. vorgeführt. Man muss als Kunde sonst immer deutliche Abstriche machen, wenn man sich im 200 Euro-Segment umschaut, ansonsten bleiben dann nur für 400 Euro die Mini-Modelle der großen Flaggschiff-Smartphones oder veraltete Geräte aus den Vorjahren.

Das Moto G hingegen verlangt von uns kaum Kompromisse ab, wenn überhaupt, könnte man LTE als fehlenden Standard auf die Contra-Liste schreiben, doch das wäre schon deutlich übertrieben. Wer bei dem 1,2 GHz Prozessor schreit, der sei nicht aktuell, hat nicht im geringsten Maße begriffen, worum es hier eigentlich geht. Denn gibt es sicherlich Geräte auf ähnlichem Preisniveau mit höherer Taktrate, doch der aktuelle Qualcomm Snapdragon 400 dürfte technisch sehr vielen chinesischen Mid-End-Prozessoren Jahre voraus sein. Zumal Qualcomm und Google dank der aktuellen Nexus-Geräte sowieso besonders effizient zusammenarbeiten, wovon sicherlich auch Android profitiert.

Nicht nur bei diesem Modul hat Motorola auf Aktualität geachtet, auch das Display gehört mit seiner HD-Auflösung (1280 x 720 Pixel) zu einer seltenen Gattung auf diesem Preisniveau. In der Regel bekommt man hier allerhöchstens qHD (960 x 540 Pixel), wenn nicht sogar nur WVGA (800 x 480 Pixel). Die BSI-Kamera mit 5 MP Auflösung ist auch okay, wobei hier natürlich die Fotoqualität abgewartet werden muss. Selbst der Akku kann sich mit 2070 mAh sehen lassen, das um 0,5 Zoll größerer Nexus 5 bietet beispielsweise nur 2300 mAh.

Unterm Strich bekommt man für einen unschlagbaren Preis ein richtig dickes Paket, womit Motorola alle Hersteller und auch Provider ärgern wird. Motorola hat offenbar begriffen, dass man alle Märkte außerhalb der USA nicht gerade unterschätzen sollte. So lässt dann der Preis das Moto G sogar schon fast billiger wirken, als die Hardware es dann tatsächlich ist. Bis jetzt hätte die Konkurrenz aus Asien für dieses Paket wohl wieder 400 Euro aufgerufen, wobei ich hier die großen Hersteller meine, nicht die kleinen Copy & Paste-Buden ausm Dschungel.

Wie groß der Druck auf andere Hersteller wie Samsung wird, die diesen Markt zumindest in Europa bisher mehr als eindeutig beherrschten, werden bereits die nächsten Monate zeigen. Ich bin mir sicher, dass die Konkurrenz nicht lange auf sich warten lässt. Allein auch deshalb, weil Motorola auf dem Event ordentlich gegen die Konkurrenz wetterte. Ein besonders entscheidender Vorteil sei nämlich auch das nahezu unangetastete Android, welches nicht wie bei der Konkurrenz durch unzählige Zusatz-Apps und Oberflächen ausgebremst wird.

Was sagt ihr zum Moto G?

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