Motorola Google Nexus 6 Test

Shamu. Das Smartphone von Google und Motorola mit einer Bildschirmdiagonale von knapp sechs Zoll, mit heissen Spezifikationen. Zum Vorgänger wurde nicht nur das Design verändert, ein neuer SoC untergebracht und eine andere Displaytechnologie verbaut sondern man setzt auf die momentan höchste Auflösung in dieser Grösse: QHD. Vier mal so viele Pixel wie HD. 2560 x 1440p um genauer zu sein, hat das Nexus 6.

Handhabung

Keine Frage, mit den Abmessungen von 159.3 x 83 mm und einem Gewicht von 184 Gramm ist es kein durchschnittliches Telefon mehr – eher ein Phablet. Die Dicke des Geräts beträgt an der dicksten Stelle ganze 10.1 mm, nach aussen wird es aber bis zu 4 mm dünn, was dazu führt, dass es sich trotz der enormen Breite gut greifen lässt. Greifen? Wie ist die Bedienung? Nun ja, von einer Einhandbedienung ist hier die Rede schon lange vorbei. Entweder man nutzt beide Hände und tippt mit zwei Daumen oder es wird durch das verrenken des Handballens irgendwie versucht das Nexus 6 in einer Hand zu balancieren, was eben rasch dazu führt, es fallen zu lassen. Für diese Grösse ist es allerdings komfortabel. Dadurch, dass es zu den Seiten extrem dünn wird, wie bereits erwähnt, liegt es relativ gut in der Hand. Mit der Bedienung sieht es da selbstverständlich ganz anders aus: Ohne das Risiko einzugehen, es fallen zu lassen, umzugreifen, oder den Daumen auszurenken läuft nichts.

Design & Display

Da das Nexus 6 von Motorola gefertigt wird, erkennt man auch relativ schnell jene Designsprache vom Hersteller. Minimalistisch, dünne Ränder, ovale Rückseite und ein zu den Seiten gekrümmtes Glas. Auf der Rückseite ist neben dem karakteristischen Motorola Emblem und der Kamera mit Dual-LED im Ringblitz Design ein grosser, vertikaler Nexus Schriftzug zu erkennen.

Aufgerundet wird das in der Diagonale messende 5.96 Zoll Display auf sechs Zoll, kein Problem, ist ja auch nur ein minimaler Unterschied. Auflösen tut das AMOLED Display mit 1440 x 2560 Pixel, was rechnerisch 492ppi (Pixel per Inch) ergibt. Die Helligkeit geht in Ordnung, aber besser geht immer. Blickwinkel sind ähnlich wie beim Galaxy Note 4*: Stabil, stabil und dann folgt ein Grünstich von der Seite, ansonsten würde ich es als “perfekt“ einstufen.

Akkulaufzeit, Verbindung, Performance und OS

Die nicht austauschbare Batterie weist auf eine Nennladung von 3220mAh. Für so ein stark ausgestattetes Phablet gerade noch okay, wobei die Auflösung beziehungsweise das Display am meisten am Akku nuckelt. Das Galaxy Note 4 von Samsung Electronics hat dieselbe Akku-Kapazität aber einen deutlich effizienteren Bildschirm. Natürlich ist im Nexus 6 auch ein AMOLED Panel verbaut aber nicht aus der Serie, welches die Südkoreaner für ihr Note-Flaggschiff verwenden; Die Kalibrierung und Helligkeit ist entsprechend anders, aber kein Negativpunkt, würde ich behaupten.

Über den Tag komme ich mit meinem Nutzungsverhalten locker – auch ohne Energiesparmodus, welcher im Prinzip “nur“ die CPU etwas runtertaktet und die Bildschirmhelligkeit reduziert. Aber es gilt immer noch: Falls man viel zockt, geht der Akku an einem Nachmittag in die Knie, aber bei “gewöhnlicher“ Nutzung, was man halt mit einem Smartphone/Phablet macht (Soziale Netze, Mail, Youtube, Musik, Kalender, Telefonieren…), ist es noch im Rahmen. Display on time? Relativ unterschiedlich, ehrlich gesagt. Es variiert stark von viereinhalb- bis sechs Stunden. Der Standby ist auch sehr schwankend, mal verbraucht das Gerät nur 1% während ich schlafe, mal sind es 7%. Komisch.. joa.

Sorry (!), aber wieder ein Vergleich mit dem Note 4: Dieses Gerät nutze ich ja auch und dieses muss nur jeden zweiten Tag an die Steckdose und die Display on time ist immer über fünf Stunden, 20 Minuten. Mit Energiesparmodi und ganz niedriger Helligkeit erreiche ich schon mal bis zu acht Stunden, aber ich denke hier hat Samsung generell mehr optimiert als Google, ausnahmsweise.

WLAN Probleme habe ich keine. Im Netz beziehungsweise in diversen Android-Foren gibt es allerdings immer wieder Leute die über Abbrüche und allgemein über eine instabile Verbindung berichten. Kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Vermutlich liegt es an deren Router (Neustart oder ein neuer Kanal ermöglicht manchmal Wunder!) oder die Antenne im Gerät funkt nichts ordnungsgemäss. Beim Thema Mobilfunk gebe ich Motorola den Stempel “Klassenbester“. Egal ob ich es mit dem Ascend Mate 7, iPhone 6 Plus oder dem Galaxy Note 4 verglichen habe, es hatte immer und überall gleich viel Signal (Balken) oder gar eine Linie mehr. Hier bei mir in der Schweiz, Basel, gibts bei allen Providern 4G und zum Teil 4G+, beim testen mit der Speedtest App habe ich allerdings nie über 60 Mbit/s Down und 20 up erhalten. Dennoch: Es reicht und hat Potential. Desweiteren hilft eine massive Schnelligkeit auch nicht unbedingt, wenn der Ping in diesem Netz hoch ist…

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Zur Performance habe ich rein gar nichts zu bemängeln. Die neuen Animationen vom Material Design wissen zu gefallen, alles läuft fluffig, schnell und ohne Ruckler. Benchmarks gibts von mir nicht, Entschuldigung, auf diese Punkte gebe ich null.

Das Betriebssystem, Android 5.0.x Lollipop, läuft selbstverständlich auf dem Gerät, hat hier und da noch einige Bugs aber, was ich einfach kurz zum Thema Multitasking loswerden möchte, ist schrecklich in meinen Augen. Nehmen wir an, der Nutzer hat 16 Applikationen in der letzten Stunde geöffnet, natürlich sind alle chronologisch im Multitasking-Menü aufgelistet, nun möchte ich aber alle entfernen und muss – allen ernstes – jedes Tab einzeln raus wischen oder das microkleine “x“ in der oberen rechten Ecke anklicken. Google, sag mal, gehts noch? Ein smartes Stück Technik mit 3 GB Arbeitsspeicher auf den Markt werfen und dann sowas kleines aber gravierendes ausser acht lassen? Dies geht besser!

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Kamera

Die primäre Kamera löst mit 13 Megapixel auf, kommt von Sony (MX214) mit der ExmorRS-Technologie und einer f/2.0-Blende, zudem hat die Kamera einen optischen Bildstabilisator und wird ggf. durch einen Dual-LED-Blitz unterstützt. Aufnahmen sind bis zu 4K/UHD mit maximal 30fps möglich. Die Vorderkamera löst mit 2 MP auf und reicht für Hangouts oder einen schnellen Selfie, allemal.

Sonst so..

Die Lautsprecher habe ich knapp vergessen. Beim Nexus 6 sind zwei auf der vorderen Seite zu finden, welche wie zum Beispiel beim One M8* Stereo sind. Zwar nicht auf dem gleichen Level was die Höhen und Tiefen angeht aber immerhin besser als auf der Rückseite. Besonders – Achtung aufs Wortspiel – zum Klang kommen die Boxen beim Video schauen oder Spiele spielen.

Kritik gibt es auch. Auch wenn es etwas kleines ist, erwähnt wirds. Ich wünsche mir von Google lediglich zwei Sachen, was nicht mal das Gerät an sich angeht, sondern das Optische der Vanille UI; Ich hoffe auf einen “Darkmodus“, welcher zum Beispiel die Einstellungen in einem Schwarz aussehen lässt. A: Sieht es in meinen Augen besser aus und B: Verbraucht es logischerweise bei organischen Lichtdioden viel weniger Akku. Das 2. wäre der Energiesparmodus: Wenn jener aktiv ist, dann bitte ohne diese hässliche Einfärbung in orange bei der Status- und Navbar. Danke, bitte!

Wäre es kein Phablet, würde ich es uneingeschränkt weiterempfehlen. So wie es allerdings ist, mit 5.96 Zoll, muss ich es mit einem Beigeschmack empfehlen, und zwar, kurzgefasst, diesem: Ein sensationelles Telefon mit grossartigen Eigenschaften für den Multimedia-Konsum, es ist Zukunftssicher dank Googles‘ Update-Politik und designtechnisch wurde, zumindest meiner Meinung nach, nichts falsch gemacht. Nichtsdestotrotz, nun der Beigeschmack, es ist aufgrund der Grösse nicht für jeden. In eine normale Männerjeans passt es aber allerdings ohne Probleme ;)

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