Mysterium um nicht bestellte Amazon-Pakete

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Derzeit erhalten einige Kunden Amazon-Pakete, obwohl sie gar nichts bestellt haben. Der Verbraucherschutz informiert über diese mysteriösen Vorgänge. Tatsächlich werden Pakete mit Amazon-Branding verschickt, in welchen eine durchaus hochwertige Ware sein kann. Ferngläser, Smartphones und andere Produkte waren in diesen Paketen zu finden. Bestellt hat diese Waren allerdings keiner, es handelt sich auch nicht um Geschenke von Freunden. Es gibt keine genauen Details über die Versender und Herkunft der Pakete.

Erstaunen löste bei Hauke Hering (Name geändert) der Inhalt der Verpackung mit Amazon-Logo aus: ein nagelneues 5,6-Zoll-Smartphone von Huawei, Preis rund 200 Euro. Noch seltsamer: Es lag weder ein Liefer- noch ein Bestellschein bei, geschweige denn eine Rechnung.

Sofort fürchtete der Düsseldorfer Angestellte, Hacker hätten die Bestellung über seinen Amazon-Account ausgelöst, er solle das Handy bezahlen. Doch Abbuchungen von seinem Konto gab es zu seiner Erleichterung nicht. Geradezu glücklich machte ihn schließlich eine Nachfrage bei Amazon. Dort gab es zwar keine Aufklärung zum kuriosen Paket, wohl aber die Ansage: Hering dürfe das Smartphone behalten.

Kunden profitieren von Betrugsversuch

Bislang sei nur geklärt, dass die Pakete nicht direkt von Amazon stammen. Dahinter wird ein Betrug asiatischer Marketplace-Händler vermutet, die diese Käufe selbst tätigen, um im Verkaufs-Ranking bei Amazon zu steigen. Im Grunde wären das eingepante Werbeausgaben, nur in extrem ungewöhnlicher Art und Weise.

Händler aus Fernost eröffnen einen Zweit-Account bei Amazon unter den Namen der Adressaten. Darüber wickeln sie dann den Verkauf von Artikeln ab. Ihr Vorteil: Die Artikel stiegen so im angezeigten Verkaufs-Ranking von Amazon. Obendrein seien positive Bewertungen des Artikels oder Shops möglich. Oder Händler leeren angeblich so kostengünstig ihr gemietetes Lager bei Amazon. Statt Unverkauftes teuer wieder gen China zu verschiffen, schicken sie es einfach wahllos an willkürlich ausgepickte Adressen in Deutschland.

Amazon sagt, dass Kunden nichts befürchten hätten. Enttarnte Händler allerdings schon. Wer ein solches Paket erhält, kann das Produkt behalten.

Amazon selbst spricht sybillinisch von „betrügerischen Methoden“ und Richtlinien-Verstößen. „Weder Namen noch Adressen“ hätten die „Verkäufer“ von Amazon erhalten. Im Gegenteil: Der Branchenprimus droht den Absendern mit Sperre, Zurückhaltung von Zahlungen und Einleitung rechtlicher Schritte. Strafen, die Empfängern der Pakete ausdrücklich nicht drohen.

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