SUVs zahlen mehr: Deutsche Städte führen höhere Parkgebühren ein

Mercedes-EQS-SUV

Mit Paris geht eine der bekanntesten Städte der Welt einen ungewöhnlichen Schritt und wird deutlich höhere Parkgebühren für große SUVs verlangen. Die getroffene Regelung lässt aber viel Raum für Kritik, denn es wird vorrangig nach Gewicht der Fahrzeuge beurteilt, sodass auch Familien getroffen sind, die bei der Fahrzeugwahl nicht anders können.

In deutschen Städten wird das Parken ebenfalls teurer – und das trifft jetzt auch SUVs und andere große Autos. In Koblenz müssen Anwohner ab März 2024 deutlich mehr für ihren Bewohnerparkausweis zahlen, wenn ihr Fahrzeug viel Platz in Anspruch nimmt. Ein Smart Fortwo kostet beispielsweise 104,87 Euro pro Jahr, während ein VW Tiguan mit 196,23 Euro deutlich teurer wird.

Anders als etwa in Paris betrifft es hier die Dauerparker bzw. Anwohner, die nun unterschiedlich abgerechnet werden. Dabei geht man auch den grundlegenden Schritt, die Jahresgebühren auf mindestens 100 Euro anzuheben. Ein Thema, das auch in meiner Stadt schon seit Jahren diskutiert wird, aber weiter ist man da noch nicht.

Wie immer stellt sich die Frage, welche der Regelungen eigentlich „für alle“ fair ist. Bemisst man nur nach Gewicht, oder in diesem Fall nach Fahrzeugmaßen, trifft es auch immer gleichermaßen Familien, die größere Autos benötigen. Es ist äußerst schwierig, eine faire Regelung zu treffen, die Familien nicht stärker als notwendig benachteiligt.

Wir müssen auch den Automarkt beobachten. Wenn wir uns an die Regierung halten, sollen wir möglichst schnell auf ein Elektroauto umsteigen. Das Angebot an kleinen Fahrzeugen mit guten Fahrdaten ist jedoch immer noch gering. Bestsellergrößen wie Golf oder Polo werden noch kaum bedient, Marken wie Volkswagen haben sich hingegen auf SUVs und Limousinen konzentriert.

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3 Kommentare zu „SUVs zahlen mehr: Deutsche Städte führen höhere Parkgebühren ein“

  1. Es ist ein Trend, der absolut bestraft werden sollte! In den hochpreisigen SUV´s sitzt meistens nur eine Person und für diesen werden ca. 2 Tonnen bewegt – eine umweltschädliche Katastrophe. Also, Steuern rauf, Parkgebühren rauf, Versicherungen rauf usw. für alle SUV´s, egal ob Ausländer oder Einheimischer.
    Besserverdienende, Dienstwagenfahrer oder Personen in höherer Position mit SUV-Affinität sollten ordentlich zur Kasse gebeten werden. Aber leider gilt auch hier der Grundsatz: Wer sägt schon am Ast, auf dem er selber sitzt.
    Nun werden die SUV-Fahrer ad hoc protestieren – mir aber egal

  2. Ich mag SUV nicht besonders, hatte nie eins und ob ich eins kaufen werde, wage ich noch zu bezweifeln, aber die Regel ist halt selten dämlich und kommt hinten und vorne nicht hin.
    Die Beurteilung nach Gewicht ist dabei noch die Dümmste, wenn man damit wirklich gezielt gegen SUV vorgehen möchte.
    Man erwischt einfach viel zu unpräzise und unberechtigt haufenweise Leute wie die genannten Familien oder Leute mit Einschränkungen des Bewegungsapparats und auch Elektroautos, die derzeit jedenfalls prinzipbedingt oft schwerer sind als vergleichbare Verbrenner.
    Ein SUV ist an sich eben nicht zwingend schwerer als andere Autos, denn tatsächlich schiebt nicht jeder einen X5 o.ä. durch die Gegend.
    Und ist ein Auto unter dem Limit ok und das identische Modell mit mehr Ausstattung oder Allrad und 200 Kilo Mehrgewicht dann plötzlich nicht mehr?
    Wundert mich bei Paris aber nicht. Hätte auch in Berlin sein können.
    Die Argumentation mit der Größe und dem verschwendeten Platz ist allerdings nicht wesentlich schlauer und stößt ebenfalls schnell an die Grenzen der Ideologie. .
    Ist also der Fahrer des kompakten und etwas höhergelegten 1,3 Tonnen SUV namens Dacia Duster ein Schwein und der Fahrer des niedriger liegenden 2,3T 5er nicht?
    Was ist überhaupt ein verachtenswertes SUV? Wo fängt die vermeintlich böse Größe denn an? X3? X1? Dacia Duster oder andere Kompakt SUV? Crossover?
    Geht man nach (vermeintlicher) Sicherheit? Wenn ja, für wen? Fußgänger, andere Autofahrer, Fahrradfahrer? Alle?
    Dann sind ebenfalls beide oben genannten Methoden völlig unbrauchbar.
    Dann müssten derzeit nämlich ehrlicherweise z.B. die NCAP Sieger in diesen Kategorien bevorzugt werden und das umfasst u.a. die derzeit (teils mit ordentlichem Abstand) auf den ersten Plätzen liegenden Tesla Modelle, die einem anderen dann wiederum aufgrund des Gewichts nicht passen.
    Ich hätte beim Gedanken an meine persönliche Sicherheit oder die meiner radfahrenden Angehörigen jedenfalls lieber nen Haufen moderner Tesla SUV (oder vergleichbare) mit Top Unfallvermeidungssystemen und modernen passiven Sicherheitsfeatures auf den innerstädtischen Straßen, als nen Haufen ältere, kleinere Fiats ohne all das, um das Gedankenspiel mal auf die Spitze zu treiben.
    Wie man es dreht und wendet. Diese Bauchgefühl-Methoden passen einfach hinten und vorne nicht.
    Ich hoffe, dass diese Methode hauptsächlich auf Städte beschränkt bleibt, in welche man sowieso nicht freiwillig fahren würde.

  3. Hier werden Familien und die, die sich trauen noch Kinder zu bekommen, mal wieder benachteilig statt gefördert. Kaum jemand kann sich finanziell noch Kinder leisten. Da wird sich beschwert, dass die Deutschen kaum noch Kinder bekommen… Klar weil es einfach zu wenig Unterstützung vom Staat gibt. Im Gegenteil, man wird wie in diesem Beispiel, noch zusätzlich belastet. Mit 2 Kindern und Hund bleibt einem ja aber fast nur ein SUV. Wo soll man sonst Kinder, Kinderwagen, Hund und den Einkauf sonst unterbringen? Von Menschen mit Beeinträchtigung möchte ich überhaupt nicht erst anfangen. Die Reichen Menschen, die sich einfach nur eine dicke Karre kaufen, um alleine damit zum zu heizen, sitzen doch selten in SUVs, sondern eher in S-Klasse, Model X und Co. oder?

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