Bis Rivian bei VW eine entscheidende Rolle spielt, werden wohl noch zwei Jahre ins Land ziehen (ab dem ID.1) und bis dahin hat VW eigene Software in den Fahrzeugen im Einsatz. Nach dem extrem holprigen Start der ID-Reihe vor sechs Jahren ist man heute jedoch sehr viel weiter.
VW hat nach Angaben des CEOs in den letzten drei Jahren die eigenen Hausaufgaben erledigt und inzwischen sei das Niveau der Software auf einem komplett anderen Level. Das führt zu Selbstbewusstsein und sogar dazu, dass Oliver Blume überzeugt ist: „In unseren Fahrzeugen steckt tolle Software“, sagt er gegenüber Automobilwoche.
Die größte Baustelle des Konzerns ist zwar weiterhin ein wichtiger Bestandteil laufender Entwicklungen, aber man sei inzwischen „auf einem ganz anderen Level“. Cariad sei neu ausgerichtet, in den kommenden Jahren gibt es große Fortschritte durch die Partnerschaften mit Rivian und Xpeng.
„Wir liefern jetzt im Zeitplan und in Qualität“, sagt Peter Bosch, zuständig für Cariad. In den Anfangsjahren lag die junge Software-Tochter des VW-Konzerns teilweise um Jahre zurück. Die beiden führenden VW-Leute verweisen für aktuelle Erfolge auf Tests, in denen Modelle wie Porsche Macan, VW ID.7 und Audi A6 e-tron gewinnen, auch wegen ihrer digitalen Lösungen.
„Die dynamische Routenplanung mit optimalen Ladestopps ist zum Beispiel Testsieger. Fahrzeug, Batterie, Ladeinfrastruktur und Verkehrsinformationen sind optimal mit dem Kundenwunsch einer optimalen Route vernetzt“, notiert Bosch im Interview. Außerdem ist VW im Innovationsranking des Center of Automotive Management nach ganz oben aufgestiegen.
Ein entscheidender Schritt war dafür, dass VW nicht mehr alles selbst macht, sondern bei jeder Aufgabe neu entscheidet. Braucht es für die beste Lösung einen externen Partner, dann wird sich VW diesen ins Boot holen und nicht mehr auf Krampf alles im eigenen Haus entwickeln wollen.