Warum sind die Leute im Internet oft solche Pissnelken?

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Dillon Shook, Unsplash

Nicht nur politische Vorgaben nehmen einem zunehmend die Freude am Internet.

Schon seit einer Weile habe ich einen Beitrag in Bearbeitung und fast zu Ende geschrieben, indem es sich um meinen privaten Weggang von Twitter dreht. Die (deutsche?) Diskussionskultur ist dort einfach unterirdisch und aufgrund der offenen Struktur auch meist nicht auf eine einzige Bubble beschränkt. Dadurch habe mich irgendwann von der Plattform entwöhnt. Besonders während der Coronakrise, in welcher der „Meinungskrieg“ noch krasser geworden ist.

Sei es drum. Mir geht es in diesem Beitrag allgemein ums Netz und das Verhalten einiger Leute. Weil sich meine Erfahrungen eben nicht nur auf politische Themen beziehen, die ohnehin sehr oft und schnell eskalieren. Mir geht es eher um unsere eigene Seite, die ich jetzt 12 Jahre mit meistens viel Freude betreibe. Aber eben nicht immer, wenn mir irgendwelche Pissnelken den Tag versauen. Und das kann manchmal ein einziger Kommentar sein, der bei 80.000 Klicks eigentlich untergehen sollte.

Ich kann einfach nicht verstehen, warum Themen wie unsere die Leute manchmal derart emotional aufladen und gutes Verhalten förmlich „auslöschen“. Es geht hier um First-World-Produkte und vor allen Dingen um Konsumgüter. Dass mir die Produkte einer Marke mehr zusagen als die anderer, damit kann ich locker leben. Dass man aber bei Kritiken, gegensätzlichen Meinungen oder sogar simplen Webseiten-Funktionen ausfällig werden muss, das verstehe ich dann nicht mehr.

Niveau sucht man manchmal vergeblich

Erst jetzt ging ein Kommentar per E-Mail ein, der einen eher allgemeinen technischen Punkt unserer Webseite betraf. Inhalt der Nachricht war eine Form der Kritik, die mir durchaus nahe geht. Nämlich mit homophober Beleidigung und sogar einer Drohung. Gerade in unserem Themengebiet würde ich sagen, wäre es doch besonders leicht auf andere Webseiten zu wechseln, wenn Inhalte, Sprache, Meinungen, Optik, funktioneller Aufbau oder andere Punkte nicht zusagen.

Es gibt auch Kommentare, in denen ziemlich schwache Vorwürfe vorkommen. Sage ich etwas gegen Xiaomi, dann bin ich von Samsung und Apple bezahlt. Kritisiere ich Huawei, dann bin ich natürlich Xiaomi-Fanboy. Das geht hin und wieder mit Beleidigungen einher, die ich ignoriere oder in „härteren“ Fällen lösche. Wenn ich mit etwas nämlich nicht leben muss, dann mit persönlichen Angriffen auf der von mir geschaffenen Plattform, zu deren Nutzung keiner gezwungen ist.

Emotionen wo eigentlich gar keine sind

Ich bin weiß Gott kein weißes Tuch und habe auch schon viel Müll im Netz hinterlassen. Aber was mich unterm Strich so nervt, ist die leider sehr oft erreichte Ebene, auf welcher die Kommunikation im Netz heutzutage bei nahezu allen Themen schnell landet. Haltlose Vorwürfe, übelste Fäkalsprache, persönliche Beleidigungen oder sogar Drohungen. Und das auf einer Plattform, die eher selten emotionale Themen beinhaltet und dafür gar keine Grundlage bietet.

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14 Kommentare zu „Warum sind die Leute im Internet oft solche Pissnelken?“

  1. Mir fällt dazu nur ein Spruch ein…
    Sinnlose Hektik ersetzt geistige Windstille.. Abgewandelt…. Agressive Postings ersetzen geistige Windstille. . .
    Mach einfach weiter so, mir gefällt dein Blog. :-) )

  2. Mach weiter so Denny! Lass dich von den „Pissnelken“ nicht stören. Ich bin z.B. ein Smartdroid Fanboy der ersten Stunde und informiere mich einfach zu gern über deinen Blog. Du musst wahrscheinlich noch mehr auf Durchzug schalten und nicht-konstruktive Kritik, vor allem mit Beleidigungen, komplett ignorieren. Leichter gesagt als getan, ich weiß, aber mach bitte einfach genau so weiter und lass dich nicht ärgern.

  3. Das Problem sind diese dämlichen fanatischen Fanboys. Kritisiert man nur eine winzige Kleinigkeit, und sei es zu Recht, gehen die an die Decke. Als hätten SIE das Produkt designt, produziert und höchstpersönlich zusammengebaut. Es darf ja schließlich kein Zweifel aufkommen dass man ein „schlechtes“ Produkt gekauft hätte. Und da sind wir beim nächsten Punkt. Alles was nicht perfekt ist, oder schlechtER, wird sofort als schlecht und minderwertig bezeichnet. Ein iPhone-Nutzer sagt, die Samsung Gesichtsentsperrung sei schlechter, was ja nachweislich stimmt, und der Samsung-Nutzer hört nur, dass das eben schlecht sei, was eben nicht stimmt und so auch niemand gesagt hat. Und schon fliegen wieder die Fetzen. Wegen NICHTS!
    Es ist mir auch ein Rätzel warum sich die Leute da so dran aufreiben. Warum juckt es irgendwen, was ein anderer, völlig Fremder, für ein scheiß Handy benutzt?

    Ich bin überzeugt davon, dass viele dieser Schreihälse noch halbe Kinder sind und nie gelernt haben mit anderen erwachsenen Menschen von Angesicht zu Angesicht und halbwegs kultiviert zu reden. Wenn ich als Heranwachsender einen etwas Älteren derartig dumm angemacht hätte, hätte es eine ins Gesicht gegeben. Oder man hätte nakt am Laternenmast geklebt, das Gesicht mit Edding beschmiert. So oder so hätte man seine Lehren daraus gezogen. Generell wurde einem früher mehr Respekt beigebracht, sonst gabs was hinter die Löffel.

    Dann natürlich die Anonymität, sieht ja keiner wer dahinter steckt. In der Öffentlichkeit sieht man wer Eier hat. Nämlich kaum einer!

    Es ist auch nicht immer so leicht den nötigen Ausdruck rüberzubringen, sodass schnell etwas falsch verstanden werden kann. Dann reibt sich das gegeneinander auf und das Geschrei ist wieder groß. Oder man ist schnell von etwas genervt und schreibt vorschnell einen harschen Text, der aber eigentlich nicht so gemeint ist.

    Ich war früher auch mehr auf Krawall gebürstet, aber inzwischen nicht mehr, oder kaum noch. Außer man provoziert mich, da lasse ich mich leider ab und an noch reizen. So bin ich aber nicht und so will ich auch nicht sein.
    Gelegentlich erwische ich mich dabei, wie ich einen, ich sag mal so, recht schroffen Kommentar schreibe, das Geschwafel aber wieder lösche bevor ich es in die Welt absondere. Es hilft mit ein paar Minuten oder Stunden Abstand noch mal mit klarem Verstand darüber nachzudenken und entscheidet sich oft anders.

  4. Absolut endlich notwendiger Kommentar!! Was mir seit Jahren auffällt – sich in den Büschen des Internets versteckende kleine (oder große) Leute, die glauben, dass die Anonymität Verbotenes erlaubt! Traurig!

    Als Apple Nutzer schiele ich seit Jahren immer wieder auf die Android Seite und hier wird man informiert – und das ist was zählt! Und es ist angenehm, dass auch das menschliche nicht zu kurz kommt und nicht sich so schön mit dem technischen verbindet.

    Stay strong – go on! :)

  5. Machen Sie sich wegen solchen Leuten das Leben nicht schwer. Mitunter geht es denen gerade nicht gut und lassen das dann irgendwo aus. Das ist eher Zufall, wenn es hier ist und hat mit Ihnen und Ihren Beiträgen eher nichts zu tun.

    Manchmal sind es allerdings wohl auch Leute von der Hersteller-Konkurrenz, die im Auftrag Kritik angreifen. Wenn man da was Falsches sagt, da sprechen die auch gern mal von Geschäftsschädigung.

    Ich lese hier gern mal.

  6. Ich bin jetzt seit fast 25 Jahren im Internet unterwegs. Ich kann mich nicht erinnern, dass es je anders war…

    Ob man unter einem wenig zimperlichen Umgang leidet oder nicht, hängt in erster Linie davon ab, ob man der ist, der mit sich umgehen lässt oder der, der mit anderen umgeht. Wie im richtigen Leben. Es gibt Gewinner-Alpha- und Verlierer-Beta-Typen. Und neuerdings auch, ohne jede gegebene Notwendigkeit, eher als Modeerscheinung, so ganz am unteren Ende, die LQBTX#*- Vertreter als bereitwillige Omega-Opfer.
    Machste nix, jeder wie er (oder „sie“ oder „es“ ;-) ) kann…

    Nennt sich Evolution. Der Starke kommt durch, der Schwache wird aussortiert. Seid dankbar drum, sonst wäret ihr heute noch Primaten und das Internet gäbe es auch nicht. ;-)

    1. Ich bin auch seit über 25 im Netz unterwegs, und ich finde es IST schlimmer geworden. Ob es nun daran liegt, dass früher ein Internetzugang tendenziell eher bildungsaffinen Menschen zur Verfügung stand, während heute das Spektrum einfach breiter ist, oder ob es sich um eine schleichende Verrohung handelt, oder um einen anderen Bias, das wäre Mal eine Untersuchung wert.

      1. Klar: Am Anfang waren nur Kerle im Netz unterwegs. Das Theater fing an, als die Frauen dazukamen. Wie im richtigen Leben. Was haste erwartet?

  7. Seh ich genauso, die Diskussionskultur ist unterirdisch vorallem auf Twitter und Co.,
    Beschränke mein Aktivitäten seid einiger Zeit auf Redit , damit kann ich gut leben.

  8. Deswegen habe ich mein Facebookprofil und Twitteraccount gelöscht, einfach um mir den Tag nicht mehr vermiesen zu lassen und meine Nerven zu schonen.

  9. Das trifft zu, und entspricht definitiv auch nicht nur der deutschen Kommunikationskultur. Was ich da teilweise an englischsprachigen Beiträgen/Kommentaren im Netz lese, geht nicht weniger unter die Gürtellinie. Online und anonym haben halt viele ne große Klappe.

  10. Ich finde dieser Blog ist einer der wenigen Technik Blogs, die mich sehr interessieren. Nüchtern und sachlich werden hier die News vorgestellt. Nicht wie bei anderen Seiten, die leider auf dermaßen übertriebene Überschriften setzen, dass ich gar keine Lust habe diesen Artikel zu lesen.

    Worauf ich hinaus möchte ist, dass es nicht einmal den kleinsten Grund gibt, dich hier zu beleidigen oder gar zu bedrohen. Allgemein ist so etwas überhaupt nicht angebracht. Leute, die minderwertigkeitskomplexe oder andere Probleme haben und es an anderen auslassen möchten, sollten dies bei einem Psychiater tun. Und nicht andere damit angreifen.
    Hiermit möchte ich niemanden beleidigen oder dergleichen sondern nur deutlich zum Ausdruck bringen, dass solch ein Fehlverhalten von mir überhaupt nicht toleriert bzw akzeptiert wird. Ich hoffe du lässt dich von solchen Leuten nicht unterkriegen.

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