WhatsApp steht kurz vor der Fertigstellung einer seiner größten neuen Funktionen, die die Chat-Apps massiv verändern wird. Anders als im letzten Jahrzehnt, ist WhatsApp demnächst offen für andere Chat-Apps. Nicht ganz freiwillig, dafür sorgen neue EU-Gesetze. Dennoch arbeitet man daran bereits seit zwei Jahren.
Denn es gibt eine große Schwierigkeit darin. WhatsApp ist die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung sehr wichtig und diese möchte man natürlich wahren. WhatsApp-Verantwortliche betonen, dass man zufrieden mit dem Ergebnis der neuen Funktion ist. Nutzer jedoch die Funktion selbst freischalten müssen, denn sie ist auch ein neues potenzielles Tor für Spam.
Erzwungene Interoperabilität trifft nicht unbedingt auf offene Türen
Leaks hatten schon angedeutet, dass WhatsApp einen separaten Posteingang für die Chats anderer Apps anbieten will und das wird im Wired-Interview entsprechend bestätigt. Derzeit sei aber weder bekannt noch absehbar, welche der anderen Chat-Apps überhaupt eine Anbindung vorsehen. Nutzer dürften auf Telegram, Signal und Co. hoffen, aber das ist derzeit noch unbekannt.
Einige Dienste wie Threema haben sich bereits geäußert, lehnen diese Lösung von WhatsApp allerdings ab. Weil die Spezifikationen für die Chat-Sicherheit und den Datenaustausch allesamt von WhatsApp kommen und „verschlossen“ sind, will man sich hier nicht anbinden. Verständlich, aber womöglich nicht gerade das, was sich die Regulierungsbehörden erwünscht haben.
Von anderer Stelle gibt es Kritik für die neuen Gesetze. Die ganz großen Dienste wie WhatsApp geben hier den Ton an und haben im Zweifel sogar noch mehr Befugnis über den gesamten Markt. Hat man hier die EU-Gesetze erneut nur zur Hälfte durchdacht? Das werden die kommenden Monate jedenfalls verraten können, im März 2024 geht es los.
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