Xiaomi und Co. haben ein Preisproblem – chancenlose Top-Smartphones

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Huawei konnte Smartphones schon 2019 für 999 Euro verkaufen und hatte damit weltweiten Erfolg. Nun sind andere chinesische Smartphone-Hersteller so teuer wie Apple und Samsung, doch das scheint außerhalb von China nicht mehr zu funktionieren. Xiaomi, Oppo und Vivo haben ein Preisproblem, das hausgemacht ist.

Bis zum US-Bann konnte Huawei das Image des billigen Smartphone-Herstellers abschütteln. Man verkaufte 2019 zwischenzeitlich mehr Smartphones als Apple und fast so viele wie Samsung. Das gelang der heute nahezu toten Marke sogar ohne den nordamerikanischen Markt. Topmodelle wie die P30-Serie verkauften sich gut.

Gibt es einen Nachfolger? Nein, auch wenn es eine Zeit lang danach aussah. Oppo, Xiaomi und Co. hatten zwischenzeitlich gutes Wachstum, doch das ist inzwischen wieder ganz anders. Insbesondere Xiaomi bekommt seine Topmodelle nicht unter die Leute, das allgemeine Interesse ist nach der Präsentation extrem stark gefallen.

Samsung Galaxy S23 vs. Xiaomi 13 laut Google Trends der letzten 90 Tage:

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Xiaomi sah zwischenzeitlich wie ein Gegner für Samsung aus, konnte diesen Schein aber nie halten. Das hat in meinen Augen mehrere Gründe, die teilweise auf der Hand liegen. Vor allem in diesem Jahr wird sehr deutlich, was bei Xiaomi schief läuft und was Oppo und Vivo gar nicht erst versuchen.

Xiaomi hat den Marktstart verbockt und bietet zu wenig

In einem anderen Beitrag mahnte ich an, dass die Strategie zur Einführung der neuen Geräte falsch gelaufen ist. Xiaomi 13 und 13 Pro gibt es seit Dezember in China, aber erst zwei Monate später landeten die Geräte in Europa. Hinzukam eine Startaktion, die peinlich ist. Samsung hat ohne Extrakosten den Speicher für Vorbesteller verdoppelt, bei Xiaomi gab es einen Fotodrucker als Zugabe.

Dann sind da noch die Preise und die angebotene Hardware. Mein Galaxy S23 Ultra konnte ich als Vorbesteller mit 512 GB Speicher für 1.299 Euro direkt bei Samsung kaufen. Kurze Zeit später gab es das Xiaomi 13 Pro zum gleichen Preis, aber mit 256 GB Speicher. Samsung bietet außerdem den S-Pen, moderne USB-Standards mit DeX (PC-Modus), ein eigenständiges Design, UWB und eine längere Update-Garantie mit schnellerer Update-Versorgung.

Meiner Meinung nach spricht mehr für das Flaggschiff von Samsung, wenn man den Funktionsumfang und den Preis betrachtet. Hinzu kommen gegen Xiaomi der schlechte Ruf als Billighersteller und der bereits erwähnte verpatzte Marktstart. Die Argumente, warum sich das Xiaomi 13 (999 Euro) oder das Xiaomi 13 Pro gut verkaufen sollten, bröckeln. Oppo und Vivo versuchen es erst gar nicht.

Huawei bleibt ohne Nachfolger und sogar Google überholt

Bisher konnte niemand in die Fußstapfen von Huawei treten und Xiaomi scheiterte zuletzt kläglich an sich selbst. Die starke Leica-Kamera, die früher immer in Huawei-Smartphones zu finden war, ist zwar ein gutes Argument, steht aber letztlich alleine da. Oppo und Vivo sehen diese Probleme wohl und bringen ihre Spitzengeräte nicht in den Westen. Das Xiaomi 13 Ultra soll ein Wow-Effekt bringen, aber vermutlich über 1.400 Euro kosten.

Google hat es in den letzten Jahren doch vorgemacht, wie man als Underdog wächst. Mit der Pixel-Reihe kommt man zwar über den Preis, doch man verramscht die Geräte nicht. Es gibt eine klare und nachvollziehbare Strategie, die Vorteile der Geräte sind eindeutig erkennbar und die Kommunikation ist weitestgehend international angepasst.

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15 Kommentare zu „Xiaomi und Co. haben ein Preisproblem – chancenlose Top-Smartphones“

  1. Es gab Zeiten, da bot Xiaomi Geräte an, die zum gleichen Preis eines Samsungs besser waren (oder besser zum niedrigeren Preis eines vergleichbaren Modells – je nach Betrachtungsweise). Hervorragende Qualität! Damals waren sie ein Geheimtipp, den man noch selbst in China bestellen musste. Auch später noch gab es sie dann noch durch Händler, die hier selbst importierten. Bis dahin gab es auch nur ein paar wenige Produktlinien (Mi/Redmi), die nur jährlich erneuert wurden. Und das war gut so, denn es gab schnelle und regelmäßige Updates. Und auch als Xiaomi (und später die anderen Konsorten) unsere Märkte anfangs offiziell bedienten, waren sie ein Geheimtipp in Preis/Leistung. Bis sie anfingen, den Markt zu überschwemmen mit gefühlt 3 neuen Modellen im Monat, wo keiner mehr durchsteigen konnte. Das war dann der Anfang vom Billig-Image. Und von denen konnte keines alles, sondern es gab bei jedem Modell ein oder zwei Sachen, die das eine hatte, die anderen jedoch nicht (Prozessoren, Kameras, Speicher, Bildschirm…etc.) Und nun, da sie selbst nicht mehr in der Lage sind, ihr eigenes überbordendes Portfolio zeitnah oder überhaupt mit Updates zu versorgen, werden sie gierig und verlangen Mondpreise. Für das Geld bekommt man nun wieder Geräte der „alten“ Hersteller, so schließt sich der Kreis.

  2. sehe ich eigentlich genau so, man hat die Wahl zwischen iOS und Android, sofern es letzteres sein soll, gibt es zwei Möglichkeiten die man empfehlen kann:

    1. Samsung
    2. Google

    alles andere sind eher Exoten, das muss nicht heißen das sie schlecht sind, aber wann dann kauft man sich Xiaomi, Oppo & Co, nur wenn sie zu Sensationspreisen im Angebot (und deutlich günstiger als Samsung & Google Geräte) sind, alles andere macht imho keinen Sinn…

  3. Meine Erfahrung mit Xiaomi: Bugs, Bugs, Bugs. Sicherlich, andere Hersteller sind auch nicht immer fehlerfrei, aber so extrem wie bei Xiaomi habe ich es bisher weder bei HTC (Rip), Samsung oder Huawei erlebt. Dazu die kurze und intransparente Updatepolitik. Da würde ich mir einfach kein Gerät für mehr als 500 Euro holen. Dann lieber Samsung, Google oder Apple. Huawei ist leider nicht mehr, auch wenn ich immer noch extrem mit meinem P30 Pro zufrieden bin.

  4. Reinhard Schäfer

    Was meiner Erfahrung nach für Xiaomi spricht, ist die Qualität speziell der hochwertigeren Geräte. Ich besaß das Mi 5S, das Mi Mix 3, das Mi Note 10/ pro (beide), aktuell das Mi 11 Ultra. Alle Geräte nutzte ich ohne Folie (wegen der besseren Haptik und Optik) und ohne Case. Die Displays waren auch nach längerer Nutzung kratzerfrei, lediglich das Mi Note 10 pro wies ein paar fast unsichtbare Schlieren auf), die Rückseiten – zumeist aus Keramik – waren und sind ebenso stabil gegen Kratzer. Samsungs Geräterückseiten (ich besaß das S8 und S8 pro, das S7 edge und das S20 Ultra) waren allesamt nach kürzerer Zeit mit Kratzern und Schlieren übersät, das Display des S8 sprang nach einem Sturz vom Wohnzimmertisch aufs Laminat, eine Ecke brach heraus. Das ist mir auch mit den Xiaomis schonmal geschehen, allerdings nie ein Schaden entstanden.

    Die Xiaomis hatten und haben auch sonst eine Topp-Verarbeitung, keine scharfkantigen Übergänge (Samsung aber auch nicht), bessere Tasten als Samsung (beim S8 und S20 Ultra wackelten die nach einiger Zeit) und die technischen Bestandteile sind mindestens ebenso gut – bis auf den seit Ewigkeiten verwendeten langsameren USB-C-2.0-Anschluss.

    Kritikwürdig ist die Updatepolitik und die der Chinaversion und der Xiaomi.eu-Rom hinterherhinkenden Global Roms. Da fehlen immer irgendwelche Features – leider. Ebenso kritikwürdig, dass wir in Europa nicht alle Varianten der High-End- Geräte bekommen können und diese meist nur kurz oder öfter gar nicht hier erscheinen. Die Preise sind auch aufgrund der europäischen Garantie-/ Gewährleistungsbestimmungen und der Umtauschfreudigkeit hiesiger Nutzer gestiegen, die gern Geräte für 14 Tage oder 4 Wochen (z.B. Amazon/ OTTO) „zur Ansicht“ bestellen und dann wieder zurücksenden. Sowas ist dann nicht mehr zum Neupreis verkaufbar. Zudem muss Xiaomi weiter viel in den Aufbau des Händler-/ Vertriebs- und Supportnetzes investieren. Das steckt noch in den Kinderschuhen.

    Qualitativ sind Xiaomis mindestens ebenbürtig. Samsung oder gar Apple verdienen am Zubehör zudem kräftig, wie Apple z.B. am dann doch individuellen USB-C-Anschluss, mit dem sie der EU ein Schnippchen schlagen wollen, weil sie nicht einsehen, dass diese Anschlüsse mit Netzteilen oder anderen Zusatzgeräten anderer Hersteller ebenso betrieben werden sollen. Und die eigenen Stores bei Apple, Google und Samsdung spülen auch kräftig Geld in die Kassen bei 30% Mitverdinest an jeder gekauften App oder jedem gekauften Song/ Video etc. Samsung mit seinem DEX war ursprünglich eine Sonderausstattung der Windows Phones wie auch der Iris Scanner, bevor Samsung es dann nachahmte. Jetzt sollte man sich fragen, wer das überhaupt nutzt, denn da ist ein Notebook allemal effektiver, eher ein nice-to-have, aber kein must-have. Gut ist aber, dass Samsung vom schwarzen Schaf nun zusammen mit Google zum Vorreiter im Androidsegement in Bezug auf lange Updates für viele Geräte mutiert. Das war überfällig – und da könnte auch Xiaomi punkten, wenn es eine ebensolche Strategie fährt – ist aber nicht abzusehen. Wenngleich sehr viele Nutzer das Gerät nach ein oder zwei Jahren abstoßen, erhöht sich der Wiederverkaufswert deutlich, wenn lange Updatezeiträume gewährleistet sind. Und Vertragsreparaturcenter in Europa sind ebenfalls zwingend, um hier gut zu verkaufen.

    1. sehe ich überhaupt nicht so. nutze das Mi 11 und alles ist Mist. Ich hatte vorher day Mi8 und war schon damit nicht so zufrieden aber das 11er ist noch schlimmer. Zum Beispiel habe ich kratzer in der Kameralinse, das ist mir trotz Hülle noch bei keinem anderen Smartphone passiert. Des Weiteren ist MiUI voller Bugs. Zum Beispiel kann ich keine Videos in 4k aufnehmen ohne dass es ruckelt absolut unbrauchbar. Sowohl mit dreißig fps als auch mit sechzig fps. Bluetooth macht öfters Probleme. Es macht keinen Spaß und günstig war das Smartphone weiß gott nicht. Kamera Software ist schlecht, Fotos bei Nacht richtig schlecht. Mit der App von Google viel bessere Resultate.

      Das 8er war wenigstens noch günstig, beim 11er finde ich es nur noch frech. Werde wohl zu Samsung wechseln, mit meinem S8 Ultra bin ich mega zufrieden.

  5. von samsung kaufe ich keine smartphones mehr, das allererste Note 1 wurde auf der rückseite warm, wie ein handofen, und erinnert sich noch jemand an die gear s, das war diese smartwatch, mit dem gebogenen bildschirm, zum laden musste auf der rückseite ein zusatzakku, an zwei plastikzungen, angeklipst werden, aber diese zungen brachen bald ab, und somit konnte auch dieser akku nicht mehr fest fixiert werden, laden war nicht mehr möglich, ausser, man drückte den akku ununterbrochen, mit den fingern auf die kontakte, das ganze war undurchdachter, überteuerter schnulli, der mich von samsung auf ewig geheilt hat !!

  6. Du hast jetzt Geräte genannt, die 8 – 10 Jahre her sind. Was damals andere Marken fabriziert haben, will ich gar nicht in Erinnerung rufen. Bisschen sehr veraltet, deine Ansicht, das kannst du ändern.

  7. Wahrscheinlich weil das Samsung s23 kompakter Maße hat. Diese Riesendinger gehen mir echt gehörig auf den Keks. Ein s23 Mini wäre mal was..

  8. Xiaomi hat die Preise im Highend Segment einfach zu schnell und zu deutlich erhöht.
    Jetzt gibt es keinen Wettbewerbsvorteil mehr und statt dem staunenden Raunen am Ende der Präsentationen gibt’s lange Gesichter wenn stolz der Preis genannt wird.
    Lange hat man von treuen Mi fans und nur 5% Marge gesprochen, damit sich jeder die neuste Technik leisten kann. Heute ist klar, dass die Marge sehr viel höher ist, besonders in Europa und die Topmodelle eben nicht mehr für jeden erschwinglich sind.
    Dazu kommen unverhältnismäßige Preisunterschiede zwischen der Mittelklasse und der etwas besseren 12,13… Reihen. Metallrahmen und eine bessere Kamera zum 2-3fachen Preis und dafür die selbe Qualität und Software klingt jetzt nicht mehr so fair.
    Zumal die Materialien in der Mittelklasse eher schlechter geworden sind obwohl die Modelle immer teurer werden, vermutlich damit sich die Premiumreihe überhaupt noch unterscheidet. (Metall gibts erst ab 800 euro?)

    Die Zeiten als man ein aktuelles Flagship für 300-400 Euro importieren konnte sind leider Vorbei. Das Design ist eher langweilig und Innovationen gibt’s höchstens noch für den Chinesischen Markt (12Ultra,Mix4,Fold).
    Was die Leute überzeugt hat war halt meist nur der Preisvorteil, echte „Fans“ waren die wenigsten…

    1. Die Produkte bei Xiaomi fressen sich ohnehin auf. Sieht man ja jetzt wieder sehr gut. Das Redmi Note 12 Pro+ kostet genauso viel wie ein Xiaomi 13 Lite. Es gibt kleine Unterschiede, aber wie will das ein Kunde verstehen können?

  9. Oppo und Vivo versuchen es gar nicht erst??
    Die dürfen nicht ( Patentstreit mit Nokia bzw HMD Global ) sonst, volle Zustimmung… bei Xiaomi ist schon länger der Wurm drin. Das 13 Pro für 750 € ? Sofort! Aber für 1300 Euro locken doch eher Samsung Smartphones oder gar diverse iPhones..

  10. „Oppo und Vivo versuchen es gar nicht erst??
    Die dürfen nicht ( Patentstreit mit Nokia bzw HMD Global )“

    Na und? Sollen sie doch mal selbst was erfinden statt immer nur ein ums andere mal alten Wein in neuen Schläuchen zu verkaufen und immer wieder nur den gleichen Aufguss zu machen.

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