Zocken nach Stundenplan: China beschränkt Onlinespiele für Minderjährige extrem

China Flagge Alejandro Luengo Jl0tmfyodbm Unsplash

Während zahllose Vertreter ihres Genres in China produziert werden und damit nicht unerheblich zur Wirtschaft ihres Heimatlandes beitragen, sind Onlinespiele der Regierung offenbar ein Dorn im Auge. Einer um sich greifenden Spielesucht möchte man damit den Kampf ansagen. In einer staatlichen Zeitung zum Beispiel als „geistiges Opium“ beschimpft, will das kommunistische Regime die Zeiten, in denen Personen unter 18 Jahren auf Onlinespiele zugreifen können, noch weiter limitieren. Schon vor zwei Jahren wurde ein tägliches Limit von 1,5 Stunden eingeführt.

Berichten unter anderem der Tagesschau zufolge dürften Kinder künftig nur noch zwischen 20 und 21 Uhr online zocken – allerdings auch nur am Wochenende, also Freitag bis Sonntag. Selbst wer dieses Zeitfenster optimal ausnutzt, kommt höchstens auf drei Stunden wöchentlich. Dabei handelt es sich nicht nur um eine Richtlinie, der man nach Belieben folgen könnte – in China ist das technisch auch wohl recht einfach umsetzbar, da sich Spieler mit Ausweisdaten für Onlinegames anmelden müssen.

Chinas Regierung will Tech-Konzerne stärker kontrollieren

Außerdem solle die Regierung in Zukunft die Anbieter stärker kontrollieren, darunter zum Beispiel Konzern Tencent, zu dem Studios wie Riot Games („League of Legends“) und Spiele wie „Honor of Kings“, das alleine rund 100 Millionen Nutzer allein in China zählt, gehören. Schon im Zuge der Gerüchte, die Anfang August starteten, reagierte die Tencent-Aktie prompt und fiel stark. Dabei seien nur rund drei Prozent der Umsätze aus der Gamingsparte auf Minderjährige zurückzuführen, wird Tencent bei Bloomberg zitiert. Dort kommt auch Steven Leung, ein Vertreter der Investmentbank UOB aus Hongkong, zu Wort:

Drei Stunden pro Woche sind zu knapp bemessen. Eine solche Politik wird sich auch auf Tencent negativ auswirken. Ich dachte, die Regulierungsmaßnahmen würden allmählich nachlassen, aber sie hören überhaupt nicht auf. Das wird dem aufkeimenden Tech-Aufschwung sicher schaden.

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