Im VW-Konzern setzt man für die Entwicklung einer brandneuen E/E-Architektur auf ein Joint-Venture mit Rivian und das scheint nach anfänglicher Begeisterung gerade die ersten Probleme zu machen.
Während Konkurrenten wie BMW gerade Bedenken daran äußern, dass einige Hersteller zu wichtige Entwicklungen an externe Partner auslagern, kommen zugleich Berichte über neue Probleme bei Volkswagen auf. Die Rede ist von „Code Red“, zum Beispiel in einem Bericht vom Manager Magazin.
Aufgrund der neuerlichen Probleme müssen vor allem die Premium-Marken des Konzerns ihre neuesten Projekte verzögern, davon betroffen sind wohl der neue Audi Q8 e-tron und auch der erste A4 e-tron. Bei Porsche sei es das große SUV-Projekt K1, das ist sogar auf unbestimmte Zeit verschoben.
Weil VW nicht ausschließlich auf Elektroautos setzt, was mal anders angedacht gewesen ist, müssen jetzt Zwischenlösungen für die kommenden Jahre geschaffen werden. Nicht gerade das Kernthema von Rivian, die ausschließlich Elektroautos bauen und entwickeln.
Audi und Porsche wollen mehr als Rivian bieten möchte
Deshalb sind teure Zwischenlösungen nötig, eventuell mit Unterstützung der VW-Softwaresparte Cariad. Laut Manager Magazin führt das zu milliardenschweren Verzögerungen im gesamten Konzern, teils um mehrere Jahre. VW-Mitarbeiter im Joint Venture seien derzeit eher unbeteiligt, Marken wie Audi und Porsche hätten keinen vollständigen Einblick in Rivians Algorithmen.
Rivian sei auf Einfachheit bedacht, während Porsche und Audi einen höheren Grad der Individualisierung bei der Software fordern. Anpassungen und Doppelstrategien sind die Folge. Die sehr teure Folge, wenn die Berichte stimmen, da reden wir von 6,5 Milliarden Euro Mehrkosten. Besonders groß sei der Frust bei Audi, der elektrische A4 verschiebt sich wohl um insgesamt 5 Jahre von 2023 auf 2028.
Das erste Rivian-Fahrzeug von VW ist der ID.1 und dieser ist nach wie vor für 2027 vorgesehen. Das ist im Grunde genommen aber auch der einfachste Einstieg, denn das ist die elektrische Einstiegsklasse im VW-Konzern. Bei einem Audi oder Porsche sind die Anforderungen freilich etwas anders und umfangreicher.