Der bislang als Polo bekannte Kleinwagen heißt demnächst ID. Polo und wird als Verbrenner nur noch ein paar Jahre existieren. VW hat mit der Bekanntgabe des elektrischen Polo angekündigt, dass es demnächst ein Ende für Verbrenner bei Kleinwagen geben wird. Damit das nicht so sehr schmerzt, gab VW schon mit dem ersten Teaser des damaligen ID.2-Konzept bekannt, mit diesem Elektroauto die Marke von 25.000 Euro erreichen zu wollen.
Aber wie wir schon von einigen anderen neuen Elektroautos wissen, starten anfangs nicht alle Modellvarianten und teilweise schicken die Hersteller erst mal die teuren Ausstattungen ins Rennen. Obwohl man sich bei VW die Rückkehr der echten Volkswagen auf die Fahnen schreibt, geht das direkt beim ID. Polo sehr wahrscheinlich schief.
Im kommenden Jahr startet zuerst der Cupra Raval auf der MEB+ Plattform und danach geht der ID. Polo im April 2026 an den Start. Reichlich vier Monate vorher sickert nun laut Handelsblatt-Bericht durch, dass VW das günstigste Einstiegsmodell für 25.000 Euro gar nicht anbieten kann. Wahrscheinlich wird der Einstiegspreis für Erstkunden des ID. Polo sogar über 30.000 Euro liegen.
LFP-Akku: Günstigere Technologie feiert bei ID-Modellen von VW in Europa ihre Premiere
Schuld daran ist keine falsche Kalkulation, sondern die mangelnde Verfügbarkeit des kleinen Akkus auf LFP-Basis – VW wird erstmals eine solche Batterie anbieten. Offensichtlich kann man diesen Akku noch nicht in ausreichender Stückzahl ermöglichen. Die Produktion im Werk in Salzgitter fokussiert sich zunächst auf den NMC-Akku, der mit 52 kWh eine höhere Reichweite von bis zu 450 Kilometer bietet, deutlich mehr als beim 37 kWh Akku für ca. 300 Kilometer.
Es sei aber wohl nicht nur die fehlende Verfügbarkeit der Batterien als Grund anzuführen, die teuren Variante des ID. Polo bringen letztlich auch deutlich mehr Marge mit und daher mehr Gewinn für den Hersteller unterm Strich. Das ist heutzutage nicht zu verachten, abgesehen von Skoda haben alle VW-Marken zuletzt stark an Marge eingebüßt und müssen daher besser haushalten.
Tiefpreis nicht verfügbar: VW in schlechter Gesellschaft
VW steht nicht allein da: Renault hat den elektrischen Renault 5 E-Tech bis heute nicht in der Version für 24.900 Euro international im Verkauf, in Deutschland müssen wir immer noch mindestens 28.000 Euro hinblättern. Auch der neue Renault Twingo E-Tech, der erstmals unter 20.000 Euro kosten sollte, startet zunächst in einer teureren Ausführung.
Schlussendlich muss euch klar sei, dass die kommunizierten Tiefpreise nur dann zu erreichen sind, wenn die Hersteller viel streichen und auf kleine Akkus setzen. Lassen wir die Ausstattung mal außen vor, ist der Verbrenner-Polo mit einem Einstiegspreis von rund 20.000 Euro einfach eine ganze Ecke günstiger.
Ich finde es aus Sicht der Marke nicht gut, was VW hier zum Start des ID. Polo macht. Es hätte jetzt eigentlich unbedingt gebraucht, dass man die Variante für rund 25.000 Euro direkt anbieten kann. So klingen die Ankündigungen der letzten zwei Jahre nach einem Versprechen, das zunächst gebrochen wird.
