Es hat sich im Android-Ökosystem schon länger nichts mehr getan, die letzten großen Ökosystem-Neustarts sind mit Wear OS und Google TV passiert, aber das war es dann auch schon. 2026 könnte jedoch extrem spannend in zwei Gerätekategorien werden, wobei man mit Android XR wirklich komplett neu anfängt.
Es gab Android schon mal auf Brillen, der einzige echte eigene Versuch von Google war die Google Glass und das ist jetzt schon Ewigkeiten her. Könnt ihr euch vorstellen, dass es Google Glass schon 2012 gab? Damals sah die Technik noch anders aus, war nicht so intelligent und letztlich nichts für den Volumenmarkt. Die heutigen Voraussetzungen sind jedoch komplett anders.
Android XR: Brillen mit KI an Bord
Google hat es geschafft, dass Android-Apps im Grunde genommen sehr leicht für verschiedenste Gerätearten angepasst werden kann und das ist ein wichtiger Baustein. Ein anderer wichtiger Baustein ist eine wirklich intelligente Software, die ihre Umgebung und den Kontext umfassend wahrnimmt, was mit Google Gemini (KI) nun gegeben ist.
Und zu guter Letzt kann die Technik, die hier auf kleinstem Raum verbaut sein muss, zu deutlich besseren Preisen beschaffen werden, damit die Geräte für den „normalen“ Endkunden nicht zu teuer werden. Aus all diesen Gründen hat Google das neue Android XR geschaffen und damit eine neue Welt für erweiterte und virtuelle Realität auf die Beine gestellt.
Während die vollwertigen Headsets nicht mehr ganz so neu sind und Konzerne wie Meta schon länger smarte Brillen anbieten, steigt nun auch Google in dieses Thema ein und hat direkt mit diversen Partnern einige Projekte auf die Beine gestellt. Das Galaxy XR-Headset von Samsung war da nur ein erster Anfang, demnächst kommt viel mehr.
Android XR wird zunächst nur auf Partner-Hardware realisiert werden, eine Pixel Glass ist nicht geplant. Mit an Bord sind erfahrene Marken wie XREAL und Samsung, aber auch Mode- und Lifestyle-Marken wie Gentle Monster und Warby Parker. Sie alle bauen unterschiedliche Brillen mit Android XR und Gemini an Bord – mal mit Display mit Glas, mal ohne.
Das KI-Modell Gemini bildet den Kern der Plattform und ermöglicht die vollständige Bedienung der Geräte über Sprachbefehle. Nutzer können per Sprache Fotos aufnehmen und diese direkt durch KI-Anweisungen bearbeiten, um beispielsweise Objekte in ein Bild einzufügen. Funktionen wie PC Connect erlauben außerdem virtuelle Desktops.
Mit dem neuen Android XR passiert die nächste große Transformation, denn die bislang auf das Smartphone fokussierten Möglichkeiten werden dann Hands-free nutzbar sein. Die KI-Sprachmodelle übernehmen, was wir heute noch mit dem Finger auf einem Touchscreen auswählen. Jetzt erlaubt es die Technik, dass das wirklich passiert.
Google hat in den letzten Monaten auf verschiedensten Events immer wieder die Android-XR-Brillen demonstriert und sie wirken dabei wirklich wie normale Brillen. Je nach Gerät sind diese dennoch abhängig von einem Gerät, in der Regel ist es das Smartphone in der Hosentasche. Ich kann es jedenfalls kaum erwarten, wenn es mit Android XR in 2026 richtig losgeht.
Android ist das Basis-Betriebssystem von Chromebooks
Eine weitere Transformation setzt den lange gelebten Traum um, das Android-Betriebssystem auch auf Desktop-Geräten anzubieten. Android wird der neue Software-Stack von ChromeOS sein, das bisherige Linux-Grundgerüst wird ersetzt. Google verspricht Feature- und Update-Parität zwischen Chromebooks und Android-Smartphones, was ein großer Schritt wäre. Wann Android nun in ChromeOS komplett einzieht, wurde bislang jedoch nicht verraten.