Viele Tasten, wenig Touch: Wie Android vor 14 Jahren funktionierte (Video)

Android Head

Bild: Denny Müller, Unsplash

Android konnte anfänglich mit dem iPhone-Betriebssystem nicht mithalten, weil schon die Grundlage auf einer anderen Idee basierte.

Es ist aus heutiger Sicht das zweite Video des offiziellen Android-Kanals bei YouTube gewesen und zeigt eine längst vergessene Software. Google präsentierte vor knapp 14 Jahren das damalige Android-Betriebssystem erstmals der Öffentlichkeit in Bewegtbild. Was sowieso schon recht besonders war und sogar an Dramatik hinzugewann, weil es fast zeitgleich aufseiten von Google noch eine dramatische Wende geben musste. Für ein Umdenken und reichlich Druck hatte Apple mit dem ersten iPhone gesorgt, sodass Android in Version 2 gleich sehr viel anders als in Version 1 war.

Apple überraschte alle, Google musste plötzlich vieles über den Haufen werfen

Was man heute im ersten Demovideo sehen kann, hatte später weniger mit der ersten tatsächlich angebotenen Android-Version zu tun. Google brachte Android erst mit dem G1 (HTC Dream) in den Handel und setzte damit grundsätzlich auf Touchscreens. Die erste Demoversion von Android lief allerdings zum Teil noch auf Geräten ohne Touch, die per Steuerkreuz bedient werden mussten. Die gezeigten Touchgeräte waren außerdem nicht auf dem Niveau des iPhones.

Google war grundsätzlich etwas später dran und hatte auch eine andere Grundlage. Man konnte gut sehen, dass der Konzern wohl erst kurz vor dieser Präsentation noch versuchte, sich halbwegs am iPhone zu orientieren. Mit dem ersten Apple-Smartphone begann die Ära der mobilen kapazitiven Displays, die tatsächlich auf Berührung und nicht auf Druck reagieren. In den Jahren zuvor waren resistive Displays zum Beispiel in den zahlreichen Windows Mobile-Geräten ganz normal.

Schlussendlich war auch ein Jahr später klar ersichtlich, dass Googles grundlegende Idee nicht mit der von Apple zu vergleichen war. Ein großer Teil der Software des ersten erhältlichen Android-Smartphones war nur über Tasten bedienbar. Apple setzte von Anfang an nur auf einen einzigen Home-Button und wollte Tasten verbannen. Google bot zunächst nicht mal eine Software-Tastatur an. Das hatte sich nach dem Google G1 drastisch geändert. Dafür hatte Google schon sehr früh an Dinge wie Multitasking gedacht.

Google schien auf moderne Touchscreens nicht vorbereitet

Im nachfolgenden Video seht ihr gut, wie weit die beiden ersten Phones von Apple und Google auseinander gewesen sind:

Wie bereits erwähnt, hatte Google grundsätzlich eine andere Idee. Im letzten Jahr tauchte nämlich ein Prototyp auf, der auch im Demovideo für eine kurze Zeit zu sehen war. Dabei setzte Google auf den damaligen „Blackberry-Style“, verzichtete auf Touchscreens und auch Wlan war noch kein Thema. Dann kam das iPhone und Google hat vor dem Android-Marktstart plötzlich vieles überdenken müssen.

Wobei einst ein Entwickler verraten hatte, dass Google trotzdem von Anfang an das System auch für Touchscreens vorbereitete. Eine große Herausforderung dabei war die neue Hardware, die Unternehmen wie HTC zuvor noch nie verbaut hatten. Google fehlten ein bis zwei Jahre, was man auch lange nach Marktstart der beiden Systeme noch spürte. Heute ist das natürlich anders.

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