Auch die besten Smartphone-Kameras müssen beim Mond faken

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Ich habe versucht dahinterzusteigen, wer jetzt bei Aufnahmen vom Mond in die Trickkiste greift und wer nicht. Und ganz ehrlich: Es bleibt ein absolutes Mysterium.

Vielleicht erinnert ihr euch noch an die Sau, die schon vor ein paar Jahren durchs Dorf getrieben wurde, als Samsung nämlich mit seinem (natürlich digitalen) 100x-Zoom um die Ecke kam.

Der klang ja praktisch prädestiniert für Aufnahmen vom Mond (die mache ich auch gerne mit meiner richtigen Kamera), Untersuchungen zeigten aber bald: Das ist nicht ganz die Realität, die Samsung da abbildet.

Gut, Erbsenzähler mögen jetzt anmerken, dass eine Kamera nie so ganz die Realität einfangen kann und tatsächlich stimmt das auch. Bei Smartphones erst recht, denn Unterstützung durch Künstliche Intelligenz, die verschiedene Szenen erkennt und etwa an Helligkeit, Kontrast oder Sättigung schraubt, gehört seit Jahren zur Standardausstattung.

Wenn es aber darum geht, dass das Smartphone die Mondphase erkennt und praktisch ein entsprechendes Bild drüberlegt, damit die Qualität steigt – das ist wohl ein Schritt zu viel KI-„Hilfe“, geht es nach der Meinung vieler im Internet. Mit bloßem Auge ohne Teleskop lässt sich das ja ohnehin nicht überprüfen.

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Screenshot aus Samsungs Werbevideo zum Galaxy S23 Ultra.

Techblogger Alvin @sondesix hat sich jetzt mal das aktuelle Flaggschiff Samsung Galaxy S23 Ultra und das eine Generation ältere Vivo X80 Pro geschnappt (das Vivo X90 Pro dürfte jedoch mit der gleichen Software laufen) und Mondfotos miteinander verglichen.

Das zeigt, wie eines der Handys seine Mondaufnahmen manipuliert, und ich weiß, dass es nicht das S23 Ultra ist.

Das liegt daran, wie konsistent es bei der Aufnahme von Mondbildern ist und wie einige Objekte auf dem Mond plötzlich auftauchen oder einfach so entfernt werden.

Er kommt zum Schluss: Eines der beiden Smartphones ist nicht ganz ehrlich zu seinen Nutzern und Alvin ist sich sicher, dass es nicht das Samsung-Smartphone ist (was auch besonders traurig wäre, weil Samsung damit sogar explizit wirbt).

Ehrlicherweise gibt es aber auch Skeptiker, die Samsungs Performance bei Mondfotos infragestellen. Ich bin nach der ganzen Geschichtfe jedenfalls nicht schlauer als vorher, welcher Hersteller jetzt faket (oder optimiert, wie man’s nimmt) und welcher nicht.

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Allerdings sollte man auch nicht unbedingt erwarten können, mit winzigen Smartphonesensoren und noch winzigeren Smartphonelinsen bahnbrechende Mondfotos zu schießen. Ob wir am Ende ein echtes Foto sehen oder nicht, ist da wahrscheinlich auch ziemlich egal. Oder was meint ihr?

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1 Kommentar zu „Auch die besten Smartphone-Kameras müssen beim Mond faken“

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