Volkswagen hatte mit dem ID.3 einen schwierigen Start, aber jetzt stehen die fetten Jahre bevor und vor allem die Jahre mit einer klaren Zukunft und Strategie. Vieles beginnt jetzt mit dem ID. Polo, aber fast noch wichtiger ist der ID.1 im darauffolgenden Jahr.
VW lässt uns die Northvolt-Pleite vergessen
VW hat jetzt bekannt gegeben, dass das Werk in Salzgitter mit der Produktion beginnt. Dort wird jedoch kein Auto hergestellt, sondern das Herzstück moderner Fahrzeuge, die Batterie. Bemerkenswert ist daran schon allein, dass die neue Einheitszelle somit direkt in Europa entsteht und nicht in China oder anderswo.
Und VW will damit richtig viel Nachfrage decken können: PowerCo soll künftig rund 50 Prozent des Konzernbedarfs an Batteriezellen decken, um die Abhängigkeit von externen Lieferanten zu verringern. Zu Beginn wird hier eine neue Einheitszelle mit NMC-Technologie gebaut, aber auch die günstigeren LFP-Zellen werden hier demnächst produziert.

Die ersten Fahrzeuge mit den neuen Einheitszellen für das Cell-to-Pack-System werden zunächst in Cupra Raval, ID. Polo, Skoda Epiq und ID. Cross benötigt. Wahrscheinlich gibt es in allen vier neuen Elektroautos der Core-Gruppe die zwei neuen Batteriegrößen, die VW netto mit 37 bzw. 52 kWh angibt.
VW hat nicht nur die Bauart der Batterie verändert und die Position im Auto, um Platz und Kosten sparen zu können, auch die Leistung ist höher. Außerdem konnte man die Energiedichte erhöhen. Die große Batterie soll in den erwähnten Fahrzeugen ca. 450 Kilometer Reichweite bieten können und mit maximal 130 kW am Schnelllader ziehen.
Salzgitter ist nur der Anfang, hier werden bei Bedarf bis zu 40 GWh Kapazität pro Jahr produziert. Es wird weitere Werke in Valencia und Kanada geben. Salzgitter bekommt jedoch zugleich die Rolle als führendes Batteriezentrum zugeteilt, schon 2026 gehen entsprechende Anlagen in Betrieb.
Der neue ID.1 ist der nächste wichtige Schritt
Was bei den neuen Modellen in 2026 noch fehlt? Das sind Fahrzeuge in denen immer noch viel alte Technik und alte Lösungen stecken. 2027 folgt mit dem ID.1 das erste Software-Defined-Vehicle von VW, das auf einer gemeinsam mit Rivian entwickelten Architektur stehen wird. Die zonale Architektur macht die Fahrzeuge bis ins Detail updatefähig, spart extrem viel Kabel und Controller ein, ist außerdem modular aufgebaut und die Basis aller zukünftign neuen Modelle.
Dass VW diesen Schritt ausgerechnet mit dem ID.1 geht, sei „typisch Volkswagen“, sagt der Vetriebschef im Interview. Tatsächlich ist es ungewöhnlich, denn neue Technologie steckt oftmals erst in Premium-Modellen. Ich würde es also Rückkehr des echten Volkswagen interpretieren, ein moderner und fortschrittlicher Wagen „für das Volk“.
