Bundesliga: Es geht um viel mehr als nur kickende Millionäre

Fußball Bundesliga Derbystar Bild Manuel Hoster Head

Am Wochenende startet die höchste deutsche Fußballliga in den Rest der Saison, auch die Zweite Liga zieht mit und für die dritte Liga soll es ebenfalls einen Plan geben. Wieder einmal fühlt sich die restliche Sportwelt im Hintertreffen. Oder haben es andere Sportarten einfach nicht geschafft einen eigenen Plan zu arbeiten? Das ist spannend zu diskutieren, soll mich aber jetzt gerade nicht beschäftigen. Ich will nur aus meiner Sicht sagen, warum die Rückkehr der Bundesliga eine höhere Bedeutung hat.

Fußball ist die mit Abstand beliebteste Sportart in Deutschland. Sie bringt jedes Wochenende 300.000 bis 400.000 Leute allein in der Bundesliga in die Stadien und Millionen vor die Fernsehbildschirme. Fußball ist auch im privaten Bereich nicht weniger beliebt, egal ob im Schulsport, in den niedrigeren regionalen Fußballligen oder einfach in der Freizeit. Nicht nur aus sportlicher Sicht ist Fußball sehr bedeutend, der soziale Charakter wird mir in den aktuellen Diskussionen zu wenig beleuchtet.

Fußball bedeutet vielen mehr

Es gibt wirtschaftlich schwache Regionen, in denen der Fußball eine enorm wichtige Rolle für die Menschen spielt. Für manch einen sind die 90 Minuten Fußball mit Beteiligung der Lieblingsmannschaft am Wochenende der einzige Lichtblick einer jeden Woche. Gerade in den letzten zwei Monaten dürfte sich bei vielen Leuten eine depressive Stimmung gefestigt haben. Aber auch der monotone Alltag ohne Arbeit und kulturelle Angebote hat sicherlich seine Spuren hinterlassen.

Oder anders gesagt: Endlich ist wieder Fußball, endlich kehrt wieder ein Stück Normalität zurück. Ein Lichtblick am Wochenende. Wenngleich der Neustart umstritten ist. Auch weil dieser gewagte Neustart wie im Fall von Dynamo Dresden ganz offensichtlich seine Schwierigkeiten mitbringt, für einen wirklich fairen Wettbewerb. Für die Fans und Zuschauer ist es aber durchaus wichtig, wieder eine echte Alternative zu Wendler-Pocher-Shows zu haben.

Neustart ist eine Gratwanderung

Ich glaube zudem, dass man bei Profifußball nicht mehr die fehlende Bodenständigkeit diskutieren muss. Ist schon seit Jahrzehnten die logische Entwicklung auf Basis der Gesellschaft im Allgemeinen. Und sicherlich ist auch der finanzielle Charakter ein entscheidender Beweggrund dafür gewesen, diesen Neustart überhaupt voranzutreiben. Aber ich persönlich freue mich sehr auf das Derby und alle Spiele danach, die hoffentlich „normal“ ausgetragen werden können. Wenn man von der fehlenden Atmosphäre mal absieht.

Ich gucke Fußball des Fußballs wegen, weil mich das Spiel als solches und mit Beteiligung meiner Borussia aus dem arbeitsreichen Alltag ziehen kann. Kopf aus, Bier auf und Fernseher an. Glaubt mir, so geht es sehr vielen Menschen in Deutschland und Europa.

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2 Kommentare zu „Bundesliga: Es geht um viel mehr als nur kickende Millionäre“

  1. Meine Meinung? Wärst du Politiker, würde ich sagen, das dir ein Lobbyist den Text vorgeschrieben hat.
    Das sich die Leute die Rückkehr der Normalität wünschen, da bin ich ganz bei dir. Und für viele ist sicherlich auch Fussball ein Stück Normalität. Es geht mir nur einfach nicht in den Kopf, wieso Vereins-Kontaktsport noch weitestgehend untersagt ist (das Maximum ist in Sachsen-Anhalt mit bis zu 5 Personen), Bundesliga aber ok sein soll. Zumal das Video von den einem Herta BSCler gezeigt hat, wie die Vorsichtsmaßnahmen eingehalten werden. Und erzähl mir bitte nicht, dass das die Ausnahme war.

    1. Nein, das war keine Ausnahme. Wäre ja naiv zu glauben, dass sich die Leute in den eigenen vier Wänden „richtig“ verhalten. Es tut nur jeder so, um nach außen vorbildlich zu wirken. Dessen bin ich eher überzeugt.

      Gerade das Thema Abstand ist schwer nachzuvollziehen. Wobei es ganz darauf ankommt, wie der Rest gehandhabt wird, was die nächsten 6 Wochen angeht. Entscheidend ist nur der Unterschied, dass ein Sportverband von dieser Größe diese regelmäßigen Tests vollziehen kann, was einer Privatperson nicht möglich ist. Was das angeht, ist der Profisport auf diesem Level nun mal anders als Hans und Franz von nebenan aufgestellt. Aber es auch mühsam darüber zu diskutieren. Grundsätzlich sind genügend Testkapazitäten vorhanden. Wir als Privatmenschen können diese nur eben nicht „einfach so“ nutzen.

      Es wird immer jemand mehr Vorteile haben, auch wenn vermeintlich alle im selben Boot sitzen. Obwohl ich selbst noch nicht spielen darf, will ich deshalb nicht auf bisschen Buli verzichten, nur um Gleichberechtigung fühlen zu können.

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