Corona-Warn-App: Hotline bleibt notwendig, von Digitalisierung keine Spur

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unsplash.com/@epicantus

Im laufenden Monat soll die Corona-Warn-App für die deutsche Bevölkerung erscheinen. Es handelt sich um eine Smartphone-App, welche auf Basis der Schnittstellen der Betriebssysteme iOS und Android arbeitet, um eine anonymisierte Kontaktmessung der Leute vornehmen zu können. Und wie der Name verrät, soll sie Nutzer warnen können, sollten diese mit einer auf Covid-19 positiv getesteten Person in Kontakt gewesen sein.

App nicht für jeden vollständig nutzbar

Es gibt aber aktuell ein schwerwiegendes Problem an der Sache. Denn die deutschen Labore sind zum Teil gar nicht gut genug ausgestattet, um die Kommunikation mit den „Patienten“ digital abwickeln zu können. Es fehlt an der nötigen technischen Anbindung, sodass das App-Projekt nicht um die Nutzung von Hotlines herumkommt, berichtet der Spiegel.

Viele Test-Labore sind nicht ausreichend sicher digital angebunden und brauchen erst neue Server, also Hardware. Die Beschaffungen laufen, können aber noch Wochen bis Monate dauern.

Da ist es schon wieder, das Paradebeispiel der vergessenen deutschen Digitalisierung.

Rückständige Digitalisierung macht sich wieder bemerkbar

Kann sich ein Nutzer also nicht über die App als positiv getestet melden, muss dafür zunächst die Hotline herhalten.

Als Übergangslösung zum Start wollen das Robert Koch-Institut als Betreiber und das Bundesgesundheitsministerium als Auftraggeber der App das Problem mit einer rund um die Uhr erreichbaren „Verifikations“-Hotline lösen. Wer in einem der Labore ohne Anbindung testen lässt und sich nach der Infektionsbestätigung freiwillig in der App positiv melden will, muss also zunächst die Hotline anrufen.

1000 Anrufe pro Tag soll die Hotline abwickeln können, dafür kommt ein Call Center eines externen Dienstleisters zum Einsatz. Es wird aber erste Kritik laut, denn auch für Missbrauch soll so eine Hotline deutlich anfälliger sein. Abgesehen vom Datenschutz, der über eine Hotline nicht derart gewährleistet werden kann, wie bei einem anonymisierten digitalen Austausch der Daten.

Schon die Dauer der Entwicklung der App zeigt, dass man in Deutschland bei digitalen Themen regelmäßig überrascht ist. Und wir hoffen, dass das langfristig endlich mal anders wird. Spätestens jetzt ist der Zeitpunkt gekommen, der Digitalisierung deutlich mehr Aufmerksamkeit zu widmen, allerdings auch in allen Lebensbereichen.

So wird sie aussehen, die Corona-Warn-App (Screenshots)

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3 Kommentare zu „Corona-Warn-App: Hotline bleibt notwendig, von Digitalisierung keine Spur“

      1. Nicht jeder liest jeden Beitrag. Ansonsten hab ich den nur da gepostet wo was mit dieser Corona App auftaucht und nicht in jeden Beitrag. Deshalb sehe ich das nicht als Spam

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