Die Sicherheitsexperten von Kaspersky warnen vor einem dramatischen Anstieg von Cyberbedrohungen, die sich als beliebte KI-Tools tarnen. Im Jahr 2025 stieg die Zahl der Schadsoftware, die ChatGPT imitiert, um 115 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum auf 177 einzigartige schädliche Dateien.
Besonders kleine und mittlere Unternehmen (KMU) geraten ins Visier der Angreifer. Rund 8.500 Nutzer aus diesem Segment wurden dieses Jahr laut Kaspersky bereits mit als Produktivitäts-Tools getarnter Malware konfrontiert. Neben ChatGPT nutzen Cyberkriminelle auch das neue KI-Tool DeepSeek als Lockmittel, bereits 83 schädliche Dateien wurden unter diesem Namen identifiziert.
Die Angreifer konzentrieren sich dabei gezielt auf populäre Anwendungen. Zoom führt die Liste mit 41 Prozent aller entdeckten Fake-Dateien an, gefolgt von Microsoft Office-Anwendungen wie Outlook und PowerPoint mit jeweils 16 Prozent. Auch Kollaborationsplattformen werden vermehrt missbraucht: Schadsoftware mit Zoom-Namen stieg um 13 Prozent, Microsoft Teams um 100 Prozent.
Übrigens: Auch wenn hinter solchen Dritt-Apps nicht unbedingt Malware steckt: Es ist dringendst davon abzuraten, „ChatGPT“-Anwendungen von anderen Anbietern als OpenAI zu verwenden. Schlimm genug, dass die bald all eure innersten Geheimnisse kennen. Dann müsst ihr sie aber nicht zusätzlich noch jemandem anvertrauen, der auf dem langen Datenweg die Hand aufhält.

„Die Wahrscheinlichkeit, dass ein Tool als Tarnung verwendet wird, hängt direkt von dessen Popularität ab“, erklärt Kaspersky-Experte Vasily Kolesnikov. Interessant sei, dass Angreifer selektiv vorgehen – so wurden beispielsweise keine schädlichen Dateien entdeckt, die Perplexity imitieren.