Die meisten Warnmeldungen vor WhatsApp-Würmern sind unnötig

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Mika Baumeister/Unsplash

Erneut machen Meldungen zu WhatsApp-Würmern die Runde, doch die Gefahrenlage ist für Nutzer fast nicht existent.

In der vergangenen Woche wurde erneut im Internet die Panikwelle angeschoben, eine neue schädliche Malware soll sich über den WhatsApp Messenger verbreiten. „Vorsicht vor dieser WhatsApp-Nachricht“ und ähnliche Headlines hatte es gegeben. Dabei suggerieren die Medien es gäbe „schon wieder“ gefährliche WhatsApp-Nachrichten, die uns auf dubiose Webseiten locken wollen. Wir sehen allerdings aus mehreren Gründen keine ernsthafte Gefahr.

Es ist schon mal äußerst unwahrscheinlich, dass euch ein Fremder oder ein echter Kontakt eine Nachricht schickt, mit der ihr zum Download einer Anwendung verleitet werden sollt, welcher ihr dann auch noch zahlreiche Berechtigungen einräumen sollt. Erst mit diesen Berechtigungen kann die schädliche App automatisch auf eingehende Nachrichten antworten und das Fake-Gewinnspiel an andere Kontakte weiterleiten.

Außerdem markiert WhatsApp seit zwei Jahren gefährliche Links. Sobald diese Links bei WhatsApp auf dem Tisch landen, dürfte der Konzern entsprechend reagieren. Diesen Link zu erhalten ist schon extrem unwahrscheinlich, die weitere Verbreitung in meinen Augen noch sehr viel unwahrscheinlicher.

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Foto: Lukas Stefanko

Verbreitung eher unwahrscheinlich: Gewinnspiel soll zur umfangreichen App-Installation verleiten

Das gesamte Prinzip dieser schädlichen App hat schon mal nichts explizit mit WhatsApp zu tun. Die Art und Weise der Verbreitung kann auch mit jeder anderen Chat-App funktionieren. Ich würde nicht mal sagen, dass es sich um Malware im klassischen Sinne handelt, da diese App einfach nur auf eingehende Chat-Benachrichtigungen antwortet, was auch legale Apps können.

Was ich immer ganz entscheidend hierbei finde: Bloße Nachrichten in WhatsApp können eigentlich nicht gefährlich sein. Bislang werden bei solchen „Attacken“ maximal Links versendet, die der Empfänger wenigstens klicken muss, um sich „in Gefahr“ zu bringen. Und selbst diese Links tauchen wohl eher selten in Massen auf, weil sie extrem schwer in Umlauf gebracht werden können.

Bislang verbreiteten sich immer nur harmlose Kettenbriefe in großer Stückzahl, wogegen WhatsApp mit einer Einschränkung der Weiterleitungsfunktion erfolgreich vorging. Die Meldungen zum neusten „Android WhatsApp Worm“ müssten wohl eher lauten, dass es ein neues Fake-Gewinnspiel gibt. Und ob die bloße Existenz eine Warnmeldung wert ist, steht noch auf einem anderen Blatt.

via Eset

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