Diesen neuen Gadget-Ring checke ich überhaupt nicht

Pebble-Index-01-Hero

Bild: Pebble

Pebble, bekannt für seine legendären Smartwatches, betritt mit dem Index 01 neues Terrain: Der erste Smart Ring des Unternehmens kostet in der Vorbestellung 75 US-Dollar (später 99 US-Dollar) und soll ab März ausgeliefert werden. Doch anders als Konkurrenten wie Oura trackt der Index 01 weder Aktivität noch Schlaf. Stattdessen fungiert er als „Gedächtnisgerät“, ein am Finger getragener Sprachrekorder.

Die Bedienung ist simpel: Ihr haltet die Taste am Ring gedrückt und sprecht. Eure Aufnahme landet in der Pebble-App auf dem Smartphone, wo lokale KI-Modelle entscheiden, ob daraus eine Notiz, Erinnerung oder To-do werden soll.

Der Ring speichert etwa fünf Minuten Audio, bevor die Daten automatisch aufs Handy übertragen und gelöscht werden. Standardmäßig bleiben alle Aufnahmen lokal gespeichert, ein optionaler Cloud-Service bietet Backups und bessere Spracherkennung, ist aber nicht verpflichtend.

Pebble betont, der Ring nehme nur auf, solange die Taste gedrückt wird. Außerdem lässt sich Musikwiedergabe steuern. Das Konzept zielt auf spontane Gedanken ab, nicht auf lange Aufzeichnungen.

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Genau hier beginnt die Kontroverse: Die Batterie ist fest verbaut und nicht austauschbar. Nach rund einem Jahr Nutzung soll man den Ring einschicken, damit er vom Hersteller „recycelt“ wird. In der Community stößt das auf massive Ablehnung. Für ein Unternehmen wie Pebble, das für Nachhaltigkeit und selbstbestimmte Technologie steht, wirkt das wie ein Bruch mit den eigenen Werten.

„Wenn Pebble sich in Rauch auflösen würde, würde die Community wahrscheinlich weiterhin neue Funktionen zu [dem Index] hinzufügen“, behauptet Gründer Eric Migicovsky. Ein YouTube-Kommentator entgegnet treffend: „Wenn wir den Index nicht aufladen können, wie lange könnten wir dann überhaupt noch neue Funktionen hinzufügen?“

Erst kürzlich machte Pebble einen großen Schritt in Richtung Open Source, umso irritierender ist meiner Meinung nach nun ein Wegwerfprodukt mit begrenzter Lebensdauer. Wenn 2025 etwas nicht nachhaltig produziert werden kann, sollte man es vielleicht ganz lassen oder zumindest nicht als fertiges Produkt verkaufen.

Migicovsky teilte auf Bluesky die Einschätzung eines Hacker-News-Lesers, der schreibt: „Der fehlende Akku zum Laden oder Austauschen ist ein Wermutstropfen, aber Schlankheit ist bei einem Ring kritischer als bei jedem anderen Gerät, ich verstehe den Kompromiss.“ Migicovsky fügte hinzu, er hätte es nicht besser sagen können.

Doch die Frage bleibt: Passt ein Einweggerät wirklich zur DNA einer Marke, die einst für Langlebigkeit und Reparierbarkeit stand?

via Android Authority

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