Google Maps soll DIE absolute Super-App für alle werden

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Google Maps für Android

Google Maps ist heute schon sehr viel mehr als eine bloße App für Kartenmaterial und Navigation. Das Ziel ist es, daraus die wahrhaft wichtigste App für alle Handy-Nutzer zu machen. Man könnte sagen, dass Google Maps auf dem Weg ist, eine 10-Billionen-Dollar-App zu sein. Oder eine absolute Super-App.

Egal wie man es nennt, Google Maps ist für Google ein extrem wichtiges Projekt und es wird von Jahr zu Jahr immer größer. Der heute schon große Funktionsumfang soll noch längst nicht das Ende gewesen sein. Dafür hat das Team rund um Google Maps eine große Mission auferlegt bekommen, über die man nur wenig spricht.

Google möchte „überall auf der Welt Menschen helfen, die Welt zu erkunden, zu navigieren und auch Dinge zu erledigen“. Gerade der Punkt „Dinge erledigen“ ist immer wichtiger und wird seit Jahren zunehmend ausgebaut. Tische und Termine reservieren, Essen bestellen und liefern lassen, Busverbindungen suchen mit hinterlegten Fahrscheinen u. v. m.

Dennoch war die Basis hierfür die ultimative Karten-App. Dafür gibt es bis heute über 220 Milliarden Aufnahmen von Street View-Autos, mehr als 1,6 Milliarden Gebäude wurden kartografiert und über 60 Millionen Straßenkilometer. Der sukzessive Ausbau der App sorgt bislang dafür, dass Google Maps über eine Milliarde monatlich aktive Nutzer zählt.

Aktiv ist heißt hier wirklich aktiv. Ein wichtiger Bestandteil ist seit vielen Jahren das Local Guides-Programm. Nutzer können in Google Maps im Grunde genommen alle Daten pflegen, Fotos hochladen, Details von Geschäften und Orten korrigieren, Rezensionen abgeben und liefern Live-Daten zum Verkehr. Maps ist eine Mitmach-App.

Im Reiter „Neues“ sehen Nutzer, was in ihrer Umgebung los ist:

Google Maps Neues Bereich

China könnte hier als Vorbild dienen, um Google Maps zur Super-App werden zu lassen. In der Volksrepublik ist es ganz normal, dass Nutzer in ein und derselben App mit Freunden chatten, Bustickets kaufen, online shoppen und noch einige andere Dinge tun. Offen über die potenziellen Vorbilder wollen Google-Mitarbeiter allerdings nicht reden.

Maps soll ein neues Wachstumsfeld für Google werden, schreibt das manager magazin. Die Suche, das ursprüngliche Steckenpferd von Google, rückt zunehmend in den Hintergrund. Ein Wachstumspotenzial gibt es für die Suche nicht mehr wirklich. Google Maps als neue Wollmilchsau scheint die Lösung für eine glorreiche Zukunft zu sein.

Andere Projekte brauchen entweder noch sehr viel Zeit oder sind schon gescheitert. YouTube war so ein Kandidat, der Wachstumsziele massiv verfehlte. Waymo, das Projekt für autonomes Fahren, ist noch weit vom kommerziellen Massenmarkt entfernt. Und mit dem Cloud-Geschäft läuft es bei Google auch noch nicht so gut.

Wer lokal sucht, nutzt dafür zunehmend Google Maps. Zuletzt seien die lokalen Suchen über Maps um 100 Prozent gestiegen. Google Maps ist zwar heute schon riesig und wächst weiter stark, wird aber noch zu wenig monetarisiert. Experten meinen sogar, dass Google Maps bis dato „eine der am wenigsten monetarisierten Plattformen des Internets“ sei.

Für Nutzer ist Werbung derzeit in Maps nur indirekt sichtbar. Stattdessen zahlen Unternehmen wie Uber, um in Google Maps präsent zu sein. Google will bei der Monetarisierung behutsam vorgehen, um Nutzer nicht zu vergraulen. In der Suche macht man gerade das Gegenteil, daraus kann und sollte man Schlüsse ziehen.

Maps sei „das perfekte Werkzeug, um das System in die physische Welt zu übertragen. Künftig könnte Google die Laufkundschaft so in die Geschäfte lenken wie heute schon die Besucherströme im Netz“. Schon heute ist Maps ein wichtiger Treiber für lokale Geschäfte. Wer seine Daten gut pflegt, wird auf Maps von Nutzern häufiger aufgerufen.

Im Zuge dessen gibt es neue Ideen, wie Maps mehr Geld einbringt. Grüne Haken. Geschäfte könnten sich damit authentifizieren. Einen Testlauf gibt es schon. Dabei testet Google, ob Geschäfte sogar bereit wären, für den grünen Haken zu bezahlen. Heute gibt es schon das Garantie-Logo in USA und Kanada.

„Das Google Garantie-Logo ist für Unternehmen verfügbar, die einen Überprüfungs- und Verifizierungsprozess von Google über Google Lokale Dienstleistungen oder seine Partner bestehen.“

Man wirft Google natürlich Erpressung vor. Die Maps-App sei heute so bedeutend und mächtig, dass Unternehmen gezwungen sind, sich diese Badges kostenpflichtig zu holen, weil sie sonst unseriös wirken könnten. Eine durchaus berechtigte Kritik, die in Zukunft sicherlich wieder von Kartellämtern geprüft werden muss.

Zu guter Letzt wird Google Maps zur Super-App, wenn darüber Payment-Dienste nutzbar sind. „Google Maps wird wie die chinesischen Super-Apps eine digitale Geldbörse werden“, prophezeien beobachtende Marktforscher. Es gibt schon Testläufe, zum Beispiel für das Bezahlen von Parktickets.

Der Kern liegt hierbei darin, den Nutzer zu konditionieren und zu gewöhnen. Der Nutzer muss die Verwendung von Google Maps als normal erachten, wenn Bustickets gekauft, Taxis bestellt oder der Kinoeintritt bezahlt werden soll. Die direkte Abwicklung der Transaktionen bringt Google Provisionen ein.

In den USA ist Google Maps die mit Abstand meist genutzte Karten-App. Gefolgt von Waze, das ebenfalls zu Google gehört. Zukünftig steckt Google Maps außerdem in immer mehr Autos, weil Android Automotive bei mehr Herstellern zum Einsatz kommt. Keiner kommt an der Google-App mehr so richtig vorbei.

So baut sich Google mit Maps schon seit Jahren seine Super-App auf, die nach dem Erfolg der Suchmaschine die nächste Ära begleitet.

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4 Kommentare zu „Google Maps soll DIE absolute Super-App für alle werden“

  1. Nutze Maps immer wenn ich Auto fahre. Aber leider muss ich immer zusätzlich Blitzerapp und Clever Tanken auf haben um weite Strecken zurück zu legen. Solange mich Maps nicht vor Blitzer warnt und auch nicht den besten Preis der auf der Strecke liegenden Tankstellen anzeigt und vielleicht sogar noch berücksichtigt wie weit ich mit dem aktuellen Tank komme… sind sie meiner Meinung nach noch weit entfernt von einer super-app denn das ist es nur wenn man auch nur sie nutzen muss.

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