Google hat ein privates Programm für unabhängige Verlage gestartet, bei dem ausgewählte Nachrichtenorganisationen Beta-Zugang zu einer noch unveröffentlichten Suite von generativen KI-Tools erhalten.
Im Gegenzug für die Bereitstellung von Analysen und Feedback erhalten die Verlage eine monatliche Vergütung, die sich auf eine fünfstellige Summe pro Jahr beläuft, berichtet Adweek. Die Publisher verpflichten sich außerdem, mithilfe des Tools drei Artikel pro Tag, einen Newsletter pro Woche und eine Marketingkampagne pro Monat zu veröffentlichen. Dieses Programm ist Teil der Google News Initiative (GNI), die 2018 ins Leben gerufen wurde, um Verlagen Technologie und Schulungen zur Verfügung zu stellen.
Google hat sich dem Bericht zufolge verpflichtet, insbesondere kleineren Verlagen AI-gestützte Werkzeuge zur Verfügung zu stellen, die Journalisten bei ihrer Arbeit unterstützen sollen. Die Tools seien darauf ausgerichtet, hochwertigen Journalismus zu fördern, indem sie auf öffentlich verfügbare Datenquellen zurückgreifen, wie beispielsweise Informationen von lokalen Regierungsstellen oder Gesundheitsbehörden.
Allerdings ist sich Google der wichtigen Aufgabe von Journalisten bewusst: „Diese Instrumente sollen und können die wesentliche Rolle der Journalisten bei der Berichterstattung, der Erstellung und der Überprüfung der Fakten in ihren Artikeln nicht ersetzen.“
Ziel sei es, kleinen und lokalen Verlegern zu helfen, relevante Inhalte effizienter zu aggregieren, indem kürzlich veröffentlichte Berichte von Organisationen wie Regierungsbehörden und benachbarten Nachrichtenangeboten sammelt, zusammengefasst und als neue Artikel veröffentlicht werden.
Spätestens da schrillen bei Kritikern die Alarmglocken: Nicht nur Behördeninformationen, sondern auch Nachrichten von Konkurrenten werden ungefragt aggregiert und in anderen Worten neu publiziert? Zugegebenermaßen hat dieses Vorgehen im Onlinejournalismus lange Tradition, wird durch KI aber noch weiter automatisiert und vereinfacht.
Hinzu kommt, dass Google mit Funktionen wie der Search Generative Experience sowieso schon dazu führt, dass Nachrichtenhäusern über kurz oder lang eventuell wichtiger, monetarisierter Traffic wegbricht. Wenn die Suchmaschine Anfragen schon beantwortet, ohne dass Nutzer auf die Webseiten von Medien klicken und damit Werbeeinahmen generieren, nimmt das die Lebensgrundlage derer, die diese Informationen überhaupt erst produzieren.
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