Google zieht bald den Stecker: Kein Zugriff auf Google-Apps ohne gültiges Zertifikat

Google Apps Head Sep 2020 Hero

Eine Auswahl diverser Google-Apps auf einem Android-Telefon.

Google sperrt demnächst Android-Geräte von den eigenen Diensten aus, die keine offiziell Lizenz besitzen. Die letzte Frist hat begonnen.

Google hatte schon früh dieses Jahr überraschend angekündigt, dass einige Google-Apps nach diesem März nicht mehr wie gewohnt auf Android-Smartphones ohne Lizenzen nutzbar sind. Bislang duldete Google die Installation der Google-Apps über inoffizielle Wege und hatte Nutzer mit Custom-ROMs oder neueren Huawei-Smartphones niemals gezielt ausgesperrt. Doch der Stichtag kommt näher, ab dem sich dieser Umstand stark wandelt. Die Uhr tickt, es sind noch drei Wochen übrig.

Bereits zu Beginn des Jahres ist erst durch den Quellcode von Google-Apps wie Messages und Duo bekannt geworden, dass Google die App-Nutzung auf Geräten ohne Lizenzierung gezielt verhindern möchte. Die entdeckten Meldungen waren klar und deutlich. Google Messages und Duo stellen den Betrieb ein, wenn sie auf dem jeweiligen Smartphone keine gültige Google-Zertifizierung vorfinden.

Keine Google-Apps ohne gültiges Zertifikat: Huawei das bekannteste Opfer

Diese Veränderungen betreffen unter anderem viele neuere Huawei-Smartphones seit 2019, die aufgrund der US-Sanktionierungen trotz Android-Betriebssystem ohne Google-Apps ausgestattet sind. Es könnte allerdings auch Smartphones treffen, deren Software durch den Nutzer stark verändert ist. Oder aus China importierte Xiaomi-Smartphones, die ebenfalls nicht ab Werk lizenziert sind.

„Because you’re using an unsupported device, Duo will unregister your account on this device soon. Download your Clips and call history to avoid losing them.“

Für Google Duo bedeutet das zum Beispiel mit dem Stichtag (31. März 2021) eine zweiwöchige Gnadenfrist, während welcher betroffene Nutzer ihre Anrufhistorie und empfangene Clips sichern können.

Nach bisherigen Erkenntnissen sind zunächst nur wenige Google-Apps betroffen, wie Google Duo und Messages. Es ist allerdings nicht auszuschließen, dass es zukünftig noch weitere Google-Apps trifft, die vielleicht deutlich populärer sind. Gmail zum Beispiel.

Google scheint sein Ökosystem schließen zu wollen. Eine andere Erklärung gibt es bislang jedenfalls nicht, auch ein offizielles Statement zu den Hintergründen ist bislang ausgeblieben.

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16 Kommentare zu „Google zieht bald den Stecker: Kein Zugriff auf Google-Apps ohne gültiges Zertifikat“

      1. Custom Roms gehen auch weiterhin, den Status kann man jederzeit im Playstore unter Einstellungen > Info > Play Protect Zertifizierung einsehen

  1. Die Gmail App oder die Youtube App sind Google Freemium Apps, wo Google ein Interesse an einer sehr hohen Verbreitung haben wird. Einfach blocken, dürfte nicht im Google Interesse sein. Vielleicht könnte Google für Custom Roms einen Alternative Google Dienste anbieten. Ich nutze ein Amazon Fire Tablet ohne ohne Google Dienste. In Zusammenspiel mit einen Android Smartphone ist das nutzbar, wenn man will. Mal sehen, wie das weiter geht.

    1. Wenn Google eigene Gapps-Pakete als flashable zips anbieten würde wäre das natürlich für die Nutzer sehr angenehm, aber ich bezweifle dass das passieren wird.
      Google will auf Apple machen und ihr Ökosystem schließen, nicht es noch weiter öffnen.
      Meine Vorhersage: irgendwann in ein paar Jahren laufen gewisse Google Apps genauso wie Banking Apps nur noch mit SafetyNet.

  2. Für eigentlich alles gibt es doch ohnehin (auch bessere) Alternativen. Ich habe ein Custom Rom (Lineage), das wird sich auch nicht ändern. Da ich bereits seit meinem Android-Anfang und genervt von den dämlichen Apps meines Samsung Galaxy S(1), die Apps gegen Alternativen ausgetauscht habe, sollte das eigentlich kein großes Problem darstellen. So verhalten sich doch viele, die Custom Roms auf ihren Smartphones haben. Das einzige Problem wäre dann der Playstore selbst, falls sie das irgendwann abriegeln würden. Aber ich sage nur Stichwort GPay und offener Bootloader/Root… Es wird immer jemanden geben, der es durch einen Patch wieder (zeitweilig) hin bekommt. Ehrlich gesagt, ich vermisse eigentlich keine APP von Google…

    1. Jedes Smartphone hat eine eindeutige IMEI Nummer. Google müsste nur sein Zertifikat mit der IMEI Nummer oder einer anderen Eindeutigen Hardware Kennung verknüpfen. Mit dem Umgehen, wird es dann sehr schwer werden. Wenn man möglichst keine Google Dienste nutzt, dürfte das Aussperren wenig stören. Google hat sicher ein Ziel, dass man in kleineren Schritten erreichen will, um mögliche Aufschreie klein zu halten. Mal sehen, wie sich das noch so entwickelt.

    2. Naja, im Grunde kann man schon auf die Play Store verzichten. Allerdings will ich es schon wegen Google Maps nicht. ich habe so viele Alternativen ausprobiert, es gibt einfach nichts besseres. Und ja, Kalender, Drive, Google Tastatur, Notizen die man incl. hat. Schnelle Updates, FDroid ist dagegen ein Witz. Also nein, drauf verzichten will ich nicht.

  3. Wie wird es dann mit dem Google Play Store und den Google Apps auf dem Amazon Für Tablet weiter gehen. Amazon hat ja auch kein gültiges Zertifikat. Ich Frage mich ob ich dann den Google Play Store und die Google Apps auf dem Gute Tablet weiter nutzen kann. Sollte das nicht mehr der Fall kann ich das Gute Tablet nur noch bedingt nutzen und müsste mir eventuell überlegen zusätzlich ein Android Tablet zu kaufen.

      1. Ohne Play Store Zugang würde den Amazon Tablets einen konkurrenzfähigen Browser fehlen. Der Silk Browser ist nur bedingt als Browser nutzbar und wohl mehr als Interner Browser für Medienwiedergaben gedacht. Amazon müsste sein OS mehr für andere Apps öffnen.

  4. Google ist lustig. Ökosystem schließen aber weiterhin alle Daten raustragen. Auf Apple machen ist das nicht denn Apple verdient mit Werbung nicht wirklich was sondern mit den Preisen der Hardware.

  5. Wen jukt es? Ich plane sowieso Google von meinem Oneplus raus zu schmeissen. Man muss sich nur an die Alternativen gewöhnen. Maps war auch mal schlecht und wir haben es trotzdem genutzt. Da sind aktuelle Alternativen um Welten besser als gapps vor wenigen Jahren.

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